Ein mitreißender Pageturner mit seltsamen Charakteren
Zum Inhalt:
Am hellichten Tag wird mitten in London die kleine Clara Foyle entführt. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen und über die Hintergründe rätseln, hat der Täter bereits sein nächstes ...
Zum Inhalt:
Am hellichten Tag wird mitten in London die kleine Clara Foyle entführt. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen und über die Hintergründe rätseln, hat der Täter bereits sein nächstes Opfer im Visier. Wir es DS Etta Fitzroy gelingen, diesen Fall erfolgreicher abzuschließen als den der kleinen Grace Rodriguez, die vor einem Jahr spurlos verschwand...?
Meine Meinung:
"Der Knochensammler" der britischen Autorin und Journalistin Fiona Cummins ist ein harter Thriller, der den Leser von den ersten Seiten an in seinen Bann zieht und einen ganz eigenen Sog entwickelt. Durch die sich schon sehr früh im Buch ereignende Entführung der kleinen Clara sowie den immer wieder einfließenden Handlungsstrag aus Perspektive des Knochensammlers, der den Leser an seinen krankhaften Plänen teilhaben lässt, baut dieser Thriller schon sehr früh einen starken Spannungsbogen auf. Letztendlich sorgt diese ungebrochene Spannung dafür, dass man als Leser ständig um das Schicksal der kleinen Opfer mitbangt und mitzittert, denn zu Lesen, was der Knochensammler mit den Kindern vorhat, ist alles andere als leichte Kost! Diese Sorge um die Kinder begleitet den Leser über das ganze Buch hinweg, bis zu den letzten Seiten. Entsprechend mag man diesen Pageturner eigentlich gar nicht mehr aus den Händen legen.
Eine Besonderheit dieses Buches sind die Charaktere: Ich habe bislang nur selten Bücher gelesen, bei denen ich (mit Ausnahme der Kinder) auf keinen einzigen Charakter gestoßen bin, der mir wirklich sympathisch ist, aber ganau das war hier der Fall. Selbst mit der Ermittlerin Etta Fitzroy konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich warm werden, zumal sie im Fnale Verhaltensweisen an den Tag legt, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte und die mich eher enttäuscht haben. Eine taffe Ermittlerin sieht anders aus.
Am faszinierendsten und extrem ambivalent habe ich den Charakter des Erdman Frith empfunden, der über den Verlauf der Story eine sehr erstaunliche und bemerkenswerte Charakterentwicklung durchlaufen hat. Letztendlich war dies die Figur, mit der ich mich zum Schluss noch am meisten anfreunden konnte.
Am Ende wurden leider nicht alle Fragen vollständig aufgelöst - ein durchaus legitimes Stilmittel, das ich persönlich aber nicht ganz so gerne mag.
FAZIT:
Ein harter, mitreißender Pageturner mit einer Ansammlung seltsamer Charaktere, zu denen ich keine Verbindung aufbauen konnte.