Literarischer Krimi mit leider ein paar Längen
Vor Jahren habe ich einmal eine Verfilmung eines Adamsberg-Krimis von Fred Vargas gesehen und war sofort angetan von der einzigartigen Atmosphäre und vom schon sehr eigenen Kommissar Adamsberg.
Danach ...
Vor Jahren habe ich einmal eine Verfilmung eines Adamsberg-Krimis von Fred Vargas gesehen und war sofort angetan von der einzigartigen Atmosphäre und vom schon sehr eigenen Kommissar Adamsberg.
Danach hatte ich einige Bücher der Reihe gelesen und ich mochte den Ermittlungsstil und das Team von Adamsberg, auch Brigade genannt.
Diesmal - anscheinend war die Pause zu lang - habe ich mich schwerer getan, in die Geschichte hereinzukommen. Und zwischendurch hatte das Buch einige Längen. Es gab Mitglieder der Brigade, die mir noch unbekannt waren und deren Handlungen ich zunächst nicht so gut verstehen konnte. Und es gab einige Sackgassen in der Ermittlung, die mir ein wenig die Freude am Lesen genommen haben. Aber wie Vargas ihren Kommissar im Buch sagen lässt: Auch Magellan ist in einige geschlossenen Buchten oder Flussmündungen gesegelt, bevor er die Passage an der Südspitze von Südamerika gefunden hat.
Was mir aber wie immer bei Vargas gut gefallen hat, sind der literarische Touch des Schreibstils und die schrägen Charaktere, die das Buch bevölkern. Jeder im Ermittlungsteam hat einen anderen Spleen - und auch Adamsberg ist alles andere als ein einfacher Mensch - obwohl sein verzwicktes Liebesleben diesmal nicht Thema war.
Der Fall selbst war interessant konzipiert: Eine Reihe von Männern stirbt in Südfrankreich nach dem Biss einer Einsiedlerspinne. Obwohl diese Bisse eigentlich nicht tödlich sein können. Adamsberg beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - obwohl es eigentlich keinen Fall gibt. Und er entdeckt immer mehr Zusammenhänge zwischen den Toten. Und es sterben weitere Menschen. Und dann entdeckt Adamsberg noch eine Geschichte in seiner eigenen Vergangenheit, die ihm zeigt, warum ihn die Geschichte um Einsiedler und Einsiedlerspinnen sofort dermaßen in den Bann gezogen hat.
Insgesamt hat mich dieses Buch motiviert, die letzten (mir fehlenden) Bände der Adamsberg-Reihe noch zu lesen.