Schweden 1943
Als ihre Großmutter stürzt und mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus kommt, reist Rebecka spontan aus Stockholm an, um sie zu unterstützen. Auch im alten Haus ihrer Großmutter ist einiges zu reparieren und ...
Als ihre Großmutter stürzt und mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus kommt, reist Rebecka spontan aus Stockholm an, um sie zu unterstützen. Auch im alten Haus ihrer Großmutter ist einiges zu reparieren und in Ordnung zu bringen. Bei einer Putzaktion stößt sie auf alte Briefe und ein Tagebuch ihrer Großmutter, das ein großes Geheimnis verbirgt. Nicht nur, dass ihre Großmutter während des zweiten Weltkrieges mit dem Italiener Luca befreundet war – sie hat ihn zudem unterstützt, dänische Juden bei der Flucht zu helfen. Doch eines Tages war er spurlos verschwunden. Rebecka macht sich auf die Suche und kommt weiteren Geheimnissen auf die Spur…
„Das Geheimnis des Bücherschranks“ ist ein Roman von Frida Skybäck. Ich kannte die Autorin zuvor noch nicht und war sehr neugierig.
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive von Rebecka in der Gegenwart und ihrer Großmutter Anna in der Vergangenheit um 1943 erzählt. Den Aufbau empfand ich als sehr gelungen. Die Geschichte selbst empfand ich inhaltlich grundsätzlich als sehr spannend. Es wird gut dargestellt, wie es sich während des zweiten Weltkrieges in Schweden nahe der dänischen Grenze gelebt hat. Sehr interessant sind die damaligen, insbesondere politischen Verhältnisse aufgearbeitet worden. Leider wurde die Geschichte aber manchmal sehr abgehakt dargestellt, wodurch der Spannungsbogen hin und wieder abbrach. Manche Informationen wurden schonungslos offenbart und für mich zu schnell abgehandelt, obwohl sie die Pointe darstellten. Während der Erzählstrang von Rebeckas Großmutter mich sehr beeindruckt und bewegt hat, hat mich der Erzählstrang der Gegenwart nicht ganz so gepackt. Die Protagonistin Rebecka war mir nicht allzu sympathisch und viele ihrer Reaktionen wirkten auf mich unreif, wenn sie auch zuletzt eine Veränderung durchmachte und erwachsener wurde. Entgegen ihrer Großmutter Anna fühlte ich mich in ihre Gefühlswelt nicht richtig eingebunden. Ihren Entwicklungsprozess konnte ich daher leider nicht nachempfinden. Der Sprachstil wirkte auf mich etwas ungelenk.
Fazit: Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei nicht unbedingt um einen Wohlfühlroman. Die Thematik empfand ich als bewegend und sehr interessant, an der Umsetzung hat es aber beim Sprachstil und der Hauptfigur Rebecka leider etwas gehapert.