Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.
Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.
Ich, Eleanor Oliphant ist eine Geschichte über Einsamkeit. Wie manche Menschen nicht nur zeitweise von der Einsamkeit besucht werden, stattdessen ist es für sie eine die Lebenslage bestimmender Zustand. ...
Ich, Eleanor Oliphant ist eine Geschichte über Einsamkeit. Wie manche Menschen nicht nur zeitweise von der Einsamkeit besucht werden, stattdessen ist es für sie eine die Lebenslage bestimmender Zustand. Und wieso deshalb auch die kleinsten Gesten von Freundlichkeit wichtig sein können.
Trotz ernster Themenbehandlung wie Depression, Kindesmisshandlung, Suizidgedanken, etc. ist die Geschichte dennoch voller Humor. Aufgrund der etwas weltfremden Art von der Hauptfigur Eleanor, kriegen wir als Leser Szenen zu lesen, die wenn auch traurig, einen dennoch zum Lachen bringen.
Auch wenn ich verstehen kann, wieso Eleanor zu der Person geworden ist, die sie nun mal ist und ich durchaus mit ihr fühle, fand ich sie ab und an ziemlich unsympathisch und an den Nerven reibend.
Eleanors Charakterisierung wird auch von dem Schreibstil betont. Der Roman liest sich nämlich als Gedankenstrom von Eleanor. Dadurch ist das ganze eigen, schrullig, witzig aber eben auch etwas ermüdend. Weil wir mitten im Kopf von Eleanor sind, wird auch wirklich jeder Gedanke und jedes Gefühl detailliert beschrieben - irgendwie schon zu detailliert?
Eleanors Vergangenheit, ihre Mutter, ihr geistiger Zustand waren für mich sehr von Interesse und so fand ich, dass das recht kurz kam. Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, dass sich die Storyline mit dem Musiker am Anfang schneller aufgelöst hätte, sodass wir später mehr Seiten zu diesem Punkt investieren können.
So war das Ende zwar ganz süß und optimistisch, aber ließ dann doch ein paar Fragen offen zurück.
Dennoch war Ich, Eleanor Oliphant ein unterhaltsames Leseerlebnis, weil ich einfach noch nie so eine Figur wie Eleanor erlebt habe - sie ist eben doch sehr besonders - und weil ich denke, dass die "Botschaft" des Romans wichtig ist. Ich denke, es ist durchaus lesenswert, auch wenn es mich nicht umgehauen hat.
Inhalt
Eleanor Oliphant ist Finanzbuchhalterin einer Grafikdesign-Agentur. Ihr Leben folgt einem strikten Tagesplan. Alles wiederholt sich. Sie geht nicht aus. Freundschaftliche Beziehungen sind ihr fremd. ...
Inhalt
Eleanor Oliphant ist Finanzbuchhalterin einer Grafikdesign-Agentur. Ihr Leben folgt einem strikten Tagesplan. Alles wiederholt sich. Sie geht nicht aus. Freundschaftliche Beziehungen sind ihr fremd. Die Nähe anderer Menschen kennt sie nicht. Um die Wochenenden voller Einsamkeit zu ertragen, ertränkt sie diese in Alkohol. Doch dann treten zwei Männer in ihr Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Durch deren Zutun beginnt sie langsam ihr Schneckenhaus zu verlassen und die Welt neu kennen zu lernen. Als sie sich aber zu öffnen beginnt, kommen auch die Schatten der Vergangenheit hoch. Sich diesen zu stellen, kann zu einem wahren Alptraum werden.
Meine Meinung
Nie hätte ich gedacht, dass Gail Honeymans Roman, der als Spiel zwischen Humor und Verstörtheit aufgebaut ist, mich beeindrucken könnte und gleichzeitig enttäuschen.
Der Leser lernt Eleanor Oliphant kennen, eine 30-jährige Angestellte, die auf den ersten Blick eine ganz normale Frau sein könnte. Erst bei genauer Betrachtung fallen Eigenheiten auf, die sie anders machen. Niemand ahnt, dass ihr Leben völlig durchorganisiert ist und sie sich beinahe von allem "normalen" zurückzieht. Diese Weltfremdheit führt dazu, dass ihre sozialen Kontakte unterentwickelt sind und Freundschaften nicht einmal bestehen. Zu ihren einzigen Regelmäßigkeiten in dieser Beziehung, gehören einzig die Besuche des Sozialdienstes und die wöchentlichen Anrufe von "Mummy". Diese sind aber weder fördernd noch aufbauend.
Eleanor stellt sich leider als schwieriger Charakter heraus. Sie schafft es mal liebenswert zu erscheinen, dann aber auch wieder als extrem anstrengend. Ja, man merkt, dass sie einsam ist, doch manchmal gewann der Eindruck, dass sie es gar nicht anders will. Es kam vor, dass sie sich über andere stellte und sich als etwas Besseres ansah, was sie mir unsympathisch machte. Auch ihre Vorstellung von gesunder Lebensweise und die Verurteilung anderer machte dieses Bild nicht besser. Was mich aber am meisten an Eleanor nervte, war sicherlich ihr Gerede von Geld. Dauernd beschwert sie sich, dass alles so viel kosten würde. Wenn es aber darum geht Kollegen etwas zu schenken und jeder etwas fürs Geschenk dazu gibt, ist ihr dies unbegreiflich und verschwendet. Wenn es dann aber darum geht sich Alkohol zu kaufen, ist alles in Ordnung. Nee, musste nicht sein.
Die Geschichte nimmt aber erste Fahrt auf, als gleich zwei Männer in ihr Leben treten. In den einen verliebt sie sich augenblicklich und erklärt es zu ihrem "Projekt" ihr zu erobern. Dabei geht sie mit einer Ernsthaftigkeit vor, die schon an Obsession grenzt. Einerseits ist dies durchaus amüsant, andererseits aber auch verstörend, da es schon dem Stalking nahe kommt. Der andere Mann wird zu einem gewissen Grad ein Freund, über den sie aber viel meckert, da er in ihren Augen ein verschwenderisches Leben führt.
Traurig war auch, dass Eleanor viel auf Äußerlichkeiten legte. Sie es nun bei den Männern oder ihr selbst. All die Veränderungen, die sie anstrebt, haben nichts mit ihrem Charakter zu tun. Sie arbeitet daran hübsch zu werden, statt zu einer liebenswerten Person. Leider ist dies aber auch eine gute Zusammenfassung der heutigen Gesellschaft. Schönheit wird zumeist höher gewertet als ein gutes Herz, denn diese ist auch ohne Anstrengung sichtbar, während man den Charakter erst kennen lernen muss.
Versteht mich nicht falsch, aber der Humor und die oft verstörenden Handlungen so wie Eleanors Seltsamkeiten sind es nicht, die diesen Roman so lesenswert machen. Viel mehr ist es Eleanors Vergangenheit. Über die gesamte Handlung werden dem Leser Brotkrumen zugeworfen, einzelne Abschnitte vorgeführt, die erst später das große Ganze enthüllen. Sie sind es, die bei der fehlenden Spannung, den Leser an den Seiten halten. Die Tatsachen, die schließlich ans Licht kommen, passen zu der Person, die Eleanor geworden ist. Es wird offenbart, was sie zu dieser unsozialen Einzelgängerin machte. Zwar werden hier die meisten Fragen beantwortet, doch manches blieb mir dann doch zu offen.
Fazit
"Ich, Eleanor Oliphant" ist durchaus ein Buch, das unterhalten kann. Zwar bleibt der Humor recht flach und die Handlung eher spannungsfrei, doch die Eigenheiten der Charaktere machen trotzdem viel aus. Wer keine hohen Erwartungen an die Handlung stellt, wird durchaus auf seine Kosten kommen.
Ich habe echt ein Faible für außergewöhnliche Geschichten und etwas skurrile Protagonisten. Genau deshalb fühlte ich mich von Gail Honeymans Debütroman auch sofort angezogen, als ich zum ersten Mal den ...
Ich habe echt ein Faible für außergewöhnliche Geschichten und etwas skurrile Protagonisten. Genau deshalb fühlte ich mich von Gail Honeymans Debütroman auch sofort angezogen, als ich zum ersten Mal den Klappentext las.
Eleanor ist Ende 20 und sie ist echt schräg. Eigentlich schon ein wahnsinnig guter Grund, warum ich sie mögen müsste. Doch Eleanor hat so viele Eigenheiten, das sie selbst mir schon fast zu viel des Guten sind. Aber vielleicht erstmal von vorn. Die Gute arbeitet in einem Büro, sie mag ihre Kollegen nicht besonders, was auf Gegenseitigkeit beruht. Eleanor hat außerdem keine Freunde und obwohl sie keinen eigentlichen Lebensinhalt hat, ist ihr Tagesablauf straff durchorganisiert. Sie isst am liebsten Pasta, denn da macht das Zubereiten keine Umstände und das Wochenende übersteht sie am Besten, wenn sie sich genug Wodka reinkippt. Ansonsten sinniert sie über ihre Umwelt und führt Gespräche mit sich selbst. Es ist ja sonst auch niemand da.
Doch dann ändert sich plötzlich alles, als sie auf einem Konzert, für das sie die Karten gewonnen hat, dem Sänger verfällt. Sie ist Feuer und Flamme und komplett davon überzeugt, das er die Liebe ihres Lebens sein wird. Eleanor blüht auf und macht komplett verrückte, für sie völlig untypische Dinge, wie eine Pizza bestellen, Kochen lernen, und so weiter. Für normale Menschen, völlig normale Dinge eigentlich.
Diese Veränderung mit anzusehen, war einerseits absolut köstlich und amüsant, aber andererseits hat es mich auch sehr traurig gemacht und ich habe mich schon gefragt wie es so weit kommen konnte, das Eleanor erst so alt werden muss, um mit dem Leben zu beginnen. Was ist denn da nur schief gelaufen ?
Ich begleite sie also auf 528 Seiten dabei, wie sie selbst durch ihr seltsames Leben stolpert und sich ganz unsicher und zaghaft aus ihrer Einsiedlerhöhle traut, was nicht zuletzt Raymond geschuldet ist, der sich in Eleanors Augen vom komischen Kauz zum besten Freund entwickelt.
Im Verlauf der Geschichte erfährt man, wie es zu diesem einsamen Leben gekommen ist, was sicher interessant gewesen wäre, wenn Gail Honeyman die Umsetzung etwas spannender gestaltet und besser durchdacht hätte. Es werden so viele wichtige Themen angeschnitten, die dann sehr oberflächlich abgehandelt werden und wenn ich ehrlich bin, dann passierte auch viel zu wenig, um mich am Lesen zu halten.
Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und musste mich stellenweise regelrecht dazu zwingen weiterzulesen. Wäre das Buch kein Leserundenbuch gewesen, dann weiß ich nicht, ob ich wirklich bis zum Ende durchgezogen hätte, denn fesseln konnte es mich eben nur bedingt und auch amüsiert hat es mich eigentlich nur am Anfang.
Die Ansätze waren zweifelsohne gut, aber als Gesamtes konnte mich Eleanors Geschichte nicht so wirklich überzeugen, obwohl ich die Geschichte wirklich mögen wollte.
Inhalt
Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt das Buch von Eleanor Oliphant. Sie ist dreißig Jahre alt und arbeitet in der Buchhaltung einer Grafikdesign-Agentur. Was Eleanor aber zu etwas Besonderem ...
Inhalt
Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt das Buch von Eleanor Oliphant. Sie ist dreißig Jahre alt und arbeitet in der Buchhaltung einer Grafikdesign-Agentur. Was Eleanor aber zu etwas Besonderem macht, ist ihre Art zu leben: Sie hat keine Freunde, mit denen sie am Wochenende etwas unternimmt. Sie hat einen durchstrukturierten Tagesablauf und alles wird minuziös geplant.
Eines Tages verliebt sich Eleanor und traut sich raus aus ihrer Komfortzone, in der sie lange Jahre gelebt hat und Eleanor’s neues Leben kann beginnen. Doch ist der Mann wirklich der richtige für Eleanor?
Meinung
Gail Honeyman hat einen erfrischenden und direkten Schreibstil. Wenn es auch an einigen Stellen sehr ins Detail geht und dadurch etwas langatmig wird, ist die Geschichte jedoch nie langweilig geworden. Manche Passagen waren sehr amüsant und humorvoll geschildert, doch driftet die Autorin nicht ins Alberne ab.
Durch die sehr gut gewählte Ich-Perspektive habe ich mich Eleanor verbunden gefühlt. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass Eleanor und ich Freundinnen geworden sind.
Eleanor ist eine wirklich schräge Protagonistin, ein richtiges Unikat. Sie ist außergewöhnlich und in vielen Punkten anders. Sie sieht die Welt aus völlig anderen Augen als andere Frauen in ihrem Alter. Welche 30-jährige Frau hat noch nie etwas von SpongeBob Schwammkopf gehört oder ist der Meinung, dass eine Pflanze sein bester Freund sei? Leider ist der Hauptcharakter viel zu sehr in seiner eigenen Welt gefangen gewesen. Anfangs dachte ich auch, dass ich mit Eleanor nicht klar kommen werde, aber am Ende ist sie mir dann doch sympathisch geworden.
Dafür glänzen die Nebencharaktere, die Gail Honeyman sehr toll in Szene gesetzt hat! Sie sind allesamt herzlich und wunderbar im Umgang mit der außergewöhnlichen Protagonistin. Besonders Raymond ist mir sehr ans Herz gewachsen, da er auch in schwierigen Situationen nicht von Eleanor’s Seite gewichen ist.
Das Buch wurde auch deshalb nicht langweilig, da Eleanor eine schwere Vergangenheit hatte, die im Laufe des Buches aufgedeckt wird. Als Leser habe ich mich gefragt, was alles genau vor 20 Jahren im Leben der Eleanor Oliphant geschehen ist. Einziges Manko für mich: es wurden leider nicht alle Fragen bis zum Schluss des Buches aufgedeckt, was für mich nicht zufriedenstellend war.
Fazit
Eine außergewöhnliche Geschichte einer besonderen Person! Doch leider konnte mich „Ich, Eleanor Oliphant“ nicht 100%ig überzeugen. Ich vergebe 3,5 Sterne.
Weitere Informationen
Originaltitel: Eleanor Oliphant is Completely Fine
Verlag: Bastei Lübbe (https://www.luebbe.de)
Seiten: 528
Erscheinungsdatum: 24. April 2017
Preis: 20,00€
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-431-03978-8
Miss Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt, wohnt in Glasgow und arbeitet im Büro. Auf den ersten Blick scheint sie eine normale junge Frau zu sein, doch wenn man genauer hinsieht, merkt man dass sie anders ...
Miss Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt, wohnt in Glasgow und arbeitet im Büro. Auf den ersten Blick scheint sie eine normale junge Frau zu sein, doch wenn man genauer hinsieht, merkt man dass sie anders ist. Sie lebt ein äußerst zurückgezogenes und durchorganisiertes Leben, wirkt ein wenig weltfremd und hat kaum soziale Kontakte. Von ihren Arbeitskollegen wird sie gemieden und auch sonst hat sie keine Freunde. Ihr einziger regelmäßiger Kontakt besteht in wöchentlichen Telefonaten mit „Mummy“. Doch auf einmal lernt sie „IHN“ kennen und plötzlich ist nichts mehr wie es vorher war.
Eleanor, oder wie sie am liebsten genannt werden möchte Miss Oliphant, ist ein äußerst schwieriger Charakter. Einerseits hat sie einige Wesenszüge die sie äußerst liebeswert machen, andererseits wird sie mit der Zeit auch sehr anstrengend. Ihre Einsamkeit ist von Beginn spürbar, unklar sind aber über lange Zeit die Gründe dafür. Oftmals hat man das Gefühl, dass sie selber es so möchte, dann wieder merkt man, dass Miss Oliphant doch sehr darunter leidet. Sie hat einen äußerst interessanten Humor, ist oft sehr sarkastisch und vor allem aber weltfremd. Gerade der letzte Punkt lässt mich doch ein wenig zwiegespalten zurück. Vieles davon wirkt nämlich ein wenig konstruiert, nicht auf den ersten Blick, denn da lacht man noch über bzw. mit Eleanor. Doch schaut man sich ihre Aussagen ein wenig länger an, fragt man sich doch, wie sie gewisse Sachen nicht kennen kann. Das sie sehr zurückgezogen lebt ist klar, aber sie schottet sich nicht gänzlich von der Welt oder modernen Medien ab, daher verwundert es schon, dass sie zum Beispiel das Lied „YMCA“ nicht kennt. Ihre Beschreibungen des dazugehörigen Tanzes sind dafür einfach nur köstlich.
Viele ihrer Verhaltensweisen wirken zwanghaft und die „Verfolgung“ ihres Musikers kann meiner Meinung nach als Obsession bezeichnet werden. Eleanor geht mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit an dieses „Projekt“ heran die einerseits sehr amüsiert, aber andererseits auch ziemlich verstörend wirkt. Gerade dieses Spiel zwischen Humor und Verstörung hat dieses Buch für mich besonders interessant gemacht. Denn ansonsten hat es, so schlimm das jetzt auch klingen mag, eher wenig zu bieten. Die Handlung ist eher dürftig und die Spannung hält sich auch eher in Grenzen. Einzig Eleanors Vergangenheit gibt dem Ganzen eine gewisse Würze. Über diese erfährt man nämlich über lange Strecken nur äußerst wenig, eher ist es so, dass Autorin Gail Honeyman dem Leser Brotkrumen zu wirft um ihn bei der Stange zu halten. Dabei scheint gerade diese Vergangenheit der Schlüssel zu allem zu sein. Schlussendlich endlich bekommt der Leser auf viele Fragen auch eine Antwort, für meinen Geschmack kam diese Antwort allerdings ein wenig zu spät und lässt auch noch zu viele Fragen offen.
Wie der Name des Buches bereits vermuten lässt liegt der Hauptaugenmerk der Geschichte auf Eleanor. Die erlebt „Gute Tage“, „Schlechte Tage“ und „Bessere Tage“ und durchlebt die eine oder andere Veränderung. Hierbei habe ich die größte Überraschung erlitten, denn erwartet hatte ich mir, dass Eleanor sich vor allem menschlich gesehen weiterentwickelt. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Veränderungen auf reinen Äußerlichkeiten. Dieser Punkt hat mich sehr verwundert und mich auch ein wenig ratlos zurück gelassen, da ich nicht so richtig wusste, was Gail Honeyman mir damit jetzt sagen möchte. Ich bin schlussendlich zu der Entscheidung gekommen, dass die Autorin dem Leser damit einen Spiegel vorhalten möchte und zeigt wie stark wir uns alle auf Äußerlichkeiten fixieren. Eine andere plausible Erklärung kann ich einfach nicht finden. Erschreckend ist es dennoch für mich, dass die Arbeitskollegen die Eleanor über Jahre hinweg gemieden und geschnitten haben sie auf einmal schrecklich vermissen, nur weil sie ein paar Umstrukturierungen an ihrem Aussehen vorgenommen hat.
„Ich, Eleanor Oliphant“ war ein interessantes Lesevergnügen, bei dem ich mir persönlich sehr schwer tut es zu bewerten. Phasenweise fühlte ich mich sehr gut unterhalten, leider gab es aber auch Abschnitte die mich verstört oder gelangweilt haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gail Honeyman den Leser nicht einfach nur unterhalten wollte, was sie aber genau mitteilen wollte, hat sich mir aber auch nicht offenbart.