Thriller mit tollem Plot
Nachdem mir "Narbenfrau", der erste Teil um den österreichischen Ermittler Nick Stein schon gut gefallen hat, möchte ich euch heute die Fortsetzung "Stille Schuld" von Gerlinde Friewald vorstellen.
Auch ...
Nachdem mir "Narbenfrau", der erste Teil um den österreichischen Ermittler Nick Stein schon gut gefallen hat, möchte ich euch heute die Fortsetzung "Stille Schuld" von Gerlinde Friewald vorstellen.
Auch in diesem Teil gibt es wieder einen ungewöhnlichen Plot, der unter die Haut geht. Es geht sehr spannend los und man wird förmlich in das Geschehen gezogen. Der Spannungsbogen hält jedoch nicht an. Durch die teilweise mühselige, aber durchaus realistische Ermittlungsarbeit schwacht er ab, um dann wieder zuzunehmen. Manchmal zog sich die Handlung dadurch und verlor auch an Tempo. Dafür kamen zwischendurch immer wieder Abschnitte, die mich als Leser packten und förmlich zum Weiterlesen zwangen. Grade am Anfang gab es viele Verdächtige, dementsprechend noch mehr handelnde Personen. Aber tatsächlich wurde so klar geschrieben, dass man nicht den Überblick verlor.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat um somit eine realistische Atmosphäre zu erzeugen.
Einige der Figuren kannte ich aus dem vorherigen Teil, durfte ihre Entwicklung miterleben. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so hatte der Einstieg auch etwas Vertrautes. Die handelnden Personen waren sehr authentisch und auch, wenn es ein ernster Fall ist, kam in den Dialogen der Wortwitz nicht zu kurz. Grade die Sticheleien zwischen Nick und Sam waren wieder sehr amüsant. Neben bekannten Gesichtern kommen auch neue Personen hinzu. Diese sind, wie die restlichen auch, sehr individuell und liebenswürdig gestaltet.
Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass die Vergangenheit von Nick etwas aufgearbeitet wird. Auch die Entwicklung mit ihm und Luisa kam mir ein wenig zu kurz, da grade im ersten Teil Nicks Liebesleben eine wichtige Rolle spielte.
Insgesamt ein toller Thriller. Sollte es einen dritten Teil geben, wäre ich sehr daran interessiert, ihn zu lesen.
4,25/5 ⭐