Cover-Bild Hinter der Hecke die Welt
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 12.09.2023
  • ISBN: 9783351041731
Gianna Molinari

Hinter der Hecke die Welt

Roman

Ein Dorf hat Angst vor dem Verschwinden. Deshalb trifft es Maßnahmen: Die bei den Touristinnen und Touristen beliebte Hecke wird gehegt und gepflegt, der Stand der Dorfkasse wird regelmäßig überprüft. Vor allem aber kümmert man sich um Pina und Lobo, denn die Kinder sind die Zukunft des Dorfes. Doch Pina und Lobo wachsen schon lange nicht mehr. Während das Dorf auf die Wachstumsschübe der Kinder wartet, beobachtet Pinas Mutter in der Arktis, wie das Eis schmilzt und Grenzen sich verschieben.
Nach ihrem gefeierten Debüt legt Gianna Molinari erneut ein eindrucksvolles Porträt über die wechselseitige Durchdringung von Natur und Kultur vor, einen Roman, der unsere Vorstellungen von Wachstum und Stillstand hinterfragt und dabei ebenso viel poetische wie politische Kraft entfaltet. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Wandel - Wachstum - Wünsche

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Dies ist der zweite Roman von Gianna Molinari, die für ihren Erstling mehrere Preise gewonnen hat.
Hier geht es um eine Arktisforscherin, die ihre Arbeit beschreibt, und um deren Tochter, die in einem ...

Dies ist der zweite Roman von Gianna Molinari, die für ihren Erstling mehrere Preise gewonnen hat.
Hier geht es um eine Arktisforscherin, die ihre Arbeit beschreibt, und um deren Tochter, die in einem kleinen Dorf bei ihrem Vater lebt. Dieses Dorf hat nur noch sehr wenige Einwohner. Die einzigen Kinder dort haben aufgehört, zu wachsen. Wissenschaftler machen regelmäßig Aufzeichnungen darüber.
Viel passiert nicht in dieser Geschichte. Es wird beobachtet und aufgezeichnet, so wie die Wissenschaft das mit sonderbaren Phänomenen immer macht. Das Dorf scheint zu „verschwinden“, und die wenigen Dorfbewohner sträuben sich mit allen Mitteln dagegen. Es gibt ein Museum, eine Pension, und als Attraktion gibt es diese Hecke. Ein Bus bringt regelmäßig Touristen. Währenddessen schildert die Arktisforscherin, wie in Eisbohrkernen Geschehnisse aus vielen hunderttausend Jahren zu finden sind.
Bildreich meditiert das Buch über Zeit und Vergänglichkeit. Am Rande entstehen einige überraschende Erkenntnisse.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Parabel

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Dass in kleinen Dörfern auf dem Land manchmal die Zeit beinahe stehen zu bleiben scheint, dürfte hinreichend bekannt sein. In dem Dorf aus Gianna Molinaris Roman ist es nicht die Zeit, die stillsteht, ...

Dass in kleinen Dörfern auf dem Land manchmal die Zeit beinahe stehen zu bleiben scheint, dürfte hinreichend bekannt sein. In dem Dorf aus Gianna Molinaris Roman ist es nicht die Zeit, die stillsteht, sondern das Wachstum der einzigen beiden Kinder: Pina und Lobo. Keiner kann sich erklären, aus welchem Grund das so ist. Selbst Wissenschaftlern und Ärzten gelingt es nicht, herauszufinden, was den Kindern fehlt. Während andere darüber nachdenken, was mit ihrer Tochter nicht stimmt, lebt Pinas Mutter in der Arktis und erforscht die Auswirkungen des Klimawandels. Und während die Pina und Lobo einfach nicht mehr wachsen wollen, tut es die berühmte Hecke des Dorfes umso mehr. Die einzige Attraktion zieht Touristen an und hält somit den Stillstand ein Stück weit auf - bis sie es eines Tages nicht mehr tut.

"Hinter der Hecke die Welt" ist ein Buch, das nicht einfach zu erfassen ist. In gewisser Weise ist es eine Parabel, ein Gleichnis, in dem alles für etwas anderes zu stehen scheint, und in dem die wahre Botschaft zum Großteil zwischen den Zeilen versteckt steht. In seiner Bildsprache und in seinem Stil finde ich den Roman außergewöhnlich, wenn auch so verschlüsselt, dass mir seine Kernaussage bis zum Schluss nicht vollständig klar wird. Viele Dinge erschließen sich mir, andere aber auch wieder nicht, sodass das Gesamtbild nicht richtig greifbar wird. Dieses Verschlüsseln der Botschaft hat etwas Kafkaeskes an sich. In Kombination mit der Sozialkritik, welche die Autorin übt, und ihrer eigenwilligen Prosa, entsteht definitiv ein Text der es Wert ist, gelesen zu werden. Auf der Metaebene hat er mich allerdings nicht vollständig erreicht.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Eine ungewöhnliche Literatur!

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Es fällt mir unglaublich schwer dieses Buch zu rezensieren, denn wenn ich es in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es "abstrakt".
Ich habe im Verlauf des Buches immer mehr das Gefühl gehabt, dass ...

Es fällt mir unglaublich schwer dieses Buch zu rezensieren, denn wenn ich es in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es "abstrakt".
Ich habe im Verlauf des Buches immer mehr das Gefühl gehabt, dass es eigentlich garnicht um dieses Dorf geht, sondern, dass etwas viel größeres im Mittelpunkt steht. Was das allerdings hätte sein sollen, ist mir völlig entgangen.
Die Geschichte ist in chronologischer Reihenfolge erzählt; ein richtiges Ende (im "klassischem" Sinne) bleibt allerdings aus.
Ich fand es schwierig greifbare Anhaltspunkte im Buch zu finden, an denen sich ein logischer roter Faden erkennen lässt. Ein Thema, das allerdings immer wieder aufgetaucht ist, ist die Natur und insbesondere der Klimawandel. Dies schien auch ins Bild zu passen, hat aber leider auch nicht für mehr Klarheit gesorgt.
Was bei mir nach dem Lesen des Buches bleibt, sind riesige Fragezeichen!

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Märchenhafte Arktiserzählung

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„Hinter der Hecke die Welt“ ist ein leicht märchenhafter Roman, der fein erzählt ist und da er vieles offenlässt, zum Nachdenken anregt.

Im Mittelpunkt des stimmungsvoll erzählten Romans steht ein antarktisches ...

„Hinter der Hecke die Welt“ ist ein leicht märchenhafter Roman, der fein erzählt ist und da er vieles offenlässt, zum Nachdenken anregt.

Im Mittelpunkt des stimmungsvoll erzählten Romans steht ein antarktisches Dorf und die Hecke, die um das Dorf wächst im Gegensatz zu den Kindern des Dorfes. Daneben gibt es noch Kapitel über die Forscherin Dora, die sich auf einem Forschungsschiff in der Antarktis befindet. Anhand kurzer Kapitel taucht man in das Leben der Dorfbewohner ein, wie sie versuchen aus der wachsenden Hecke Kapital zu schlagen. Die Hecke soll sich zum Touristenmagnet entwickeln, um so das Dorf vor dem Schrumpfen und dem wirtschaftlichen Niedergang zu bewahren.

Die kurzweilige Geschichte wird sehr bildhaft und mittels mancher Metaphern erzählt. Auch wenn der Schreibstil zuweilen etwas verknappt daherkommt, schafft die Autorin es ein lebendiges Bild der Charaktere und der Landschaft zu entwickeln.
Die Vermischung von märchenhaft anmutenden mit wissenschaftlichen Elementen macht anfangs neugierig, verliert aber leider zum Ende hin etwas von ihrem Reiz. Zu viele offene Fragen blieben ungeklärt, sodass der Roman für mich etwas an Schärfe und Tiefe missen ließ. Ebenso die Handlung und seine Charaktere büßen zum Ende hin an Kontur ein. Auch werden die beiden Geschichten, die des Dorfes und die um Dora, nicht richtig miteinander verknüpft. Für sich allein sind sie interessant, aber als Ganzes bilden sie keine Einheit.
Nach einem starken Beginn, plätschert die Geschichte dann an der Oberfläche so hin, versickert dann teilweise anstatt, dass sie einem auf einer Welle der Begeisterung mitreißt.

Ohne Zweifel ist „Hinter der Hecke die Welt“ eine interessante Geschichte über Natur, Klima und liefert einen interessanten Blick auf die Arktis, der durchaus zu verzaubern weiß und zum Nachdenken anregt. Ebenfalls kann der Roman sprachlich überzeugen, aber inhaltlich wirkt er unfertig, sodass er es nicht wirklich schafft einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Was wächst und nicht mehr wächst

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Pina und Lobo, die beiden Kinder des kleinen Dorfes, wachsen nicht mehr. Während die anderen dies mit Sorge beobachten, ist Dora, Pinas Mutter, als Forscherin in der Arktis. Dort sieht sie, wie das Eis ...

Pina und Lobo, die beiden Kinder des kleinen Dorfes, wachsen nicht mehr. Während die anderen dies mit Sorge beobachten, ist Dora, Pinas Mutter, als Forscherin in der Arktis. Dort sieht sie, wie das Eis schmilzt.

„Hinter der Hecke die Welt“ ist ein Roman von Gianna Molinari.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 25 Kapiteln, die von mehreren Zwischenkapiteln unterbrochen werden. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und mit zwei Handlungssträngen. Skizzenhafte Zeichnungen ergänzen den Text.

Der Schreibstil ist atmosphärisch und eindringlich, die Sprache oft metaphorisch und poetisch. Das Erzähltempo ist sehr ruhig.

Die Figuren wirken durchaus lebensnah. Dennoch blieben mir die Charaktere fremd. Es fiel mir schwer, einen Zugang zu ihnen zu finden.

In thematischer Hinsicht ist die Geschichte sehr aktuell. Es geht unter anderem um den Klimawandel - mal auf sehr direkte, mal auf weniger direkte Weise. Mit den surrealen Elementen hatte ich jedoch Probleme.

Auf den rund 200 Seiten kommt die Handlung nicht so recht in Gang. Einige Passagen empfand ich dennoch als interessant, andere hingegen als langatmig.

Das Cover mit den stilisierten Blättern wirkt künstlerisch und gleichzeitig recht abstrakt, was mir jedoch gut gefällt. Der metaphorische Titel ist ebenfalls nicht die schlechteste Wahl.

Mein Fazit:
„Hinter der Hecke die Welt“ von Gianna Molinari ist ein besonderer Roman, der mich mit seiner ungewöhnlichen Art sowohl fasziniert als auch unangenehm irritiert hat. Eine Geschichte, die ihr volles Potenzial leider nicht ausschöpft.