Cover-Bild Hinter der Hecke die Welt
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 12.09.2023
  • ISBN: 9783351041731
Gianna Molinari

Hinter der Hecke die Welt

Roman

Ein Dorf hat Angst vor dem Verschwinden. Deshalb trifft es Maßnahmen: Die bei den Touristinnen und Touristen beliebte Hecke wird gehegt und gepflegt, der Stand der Dorfkasse wird regelmäßig überprüft. Vor allem aber kümmert man sich um Pina und Lobo, denn die Kinder sind die Zukunft des Dorfes. Doch Pina und Lobo wachsen schon lange nicht mehr. Während das Dorf auf die Wachstumsschübe der Kinder wartet, beobachtet Pinas Mutter in der Arktis, wie das Eis schmilzt und Grenzen sich verschieben.
Nach ihrem gefeierten Debüt legt Gianna Molinari erneut ein eindrucksvolles Porträt über die wechselseitige Durchdringung von Natur und Kultur vor, einen Roman, der unsere Vorstellungen von Wachstum und Stillstand hinterfragt und dabei ebenso viel poetische wie politische Kraft entfaltet. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2023

Eine besondere Perle

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Es geht um eine Dorfgemeinschaft hinter der Hecke, die gegen das Verschwinden ankämpft, zwei Kinder, die das Wachstum eingestellt haben und eine Wissenschaftlerin, die sich in der Arktis mit der voranschreitenden ...

Es geht um eine Dorfgemeinschaft hinter der Hecke, die gegen das Verschwinden ankämpft, zwei Kinder, die das Wachstum eingestellt haben und eine Wissenschaftlerin, die sich in der Arktis mit der voranschreitenden Umweltzerstörung konfrontiert sieht.
Während man sich im Dorf sowohl Gedanken um den Bestand der Hecke macht, die als Schutzwall und gleichzeitig Touristenmagnet dient, sind die Gedanken ebenso bei Lubu und Pina, die mit dem Weggang ihrer Mutter einfach nicht mehr wachsen wollen. Dora sieht sich in der Arktis hingegen mit anderen Problemen konfrontiert. Unter anderem wird von einem Walross berichtet, das letztlich getötet werden musste, nachdem Menschen sich dem Tier verbotenerweise immer wieder genähert haben.

Die Kapitel sind kurz und springen zwischen den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten hin und her. Dank der einfach gehaltenen Sprache bleibt es jedoch übersichtlich, wenn auch nicht immer ganz nachvollziehbar, da vieles nur angedeutet und nicht zu Ende erzählt wird. Einiges wirkt vielmehr wie eine Metapher, der Handlung wird dabei eine Menge Interpretationsspielraum gelassen und soll die Lesenden ganz offensichtlich immer wieder zum Nachdenken anregen. Das funktioniert auch wunderbar, denn die Thematik ist gleichzeitig fesselnd und erschütternd in die Geschichte verwoben.
Der Fokus liegt einerseits auf dem dem Veröden von Landstrichen, dem Klimawandel, dem Faktor Mensch und die Auswirkungen, die anhand vielerlei Beispiele benannt werden. Aber vor allem gibt es zahlreiche bewegende, traurige Momente mit Vertreter der Tierwelt, die mich jedes Mal sehr berührt haben.
Am Schluss angekommen verweilen meine Gedanken jedenfalls noch lange über der Geschichte und den neuerlangten Informationen daraus. Es ist sicher nicht ein Buch für jedermann, aber für mich hat es einen besonderen Zauber!
Ich empfehle daher unbedingt vorab die Leseprobe zu lesen!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Ein ganz außergewöhnliches Buch

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„Hinter der Hecke die Welt“ von Gianna Molinari ist mindestens genauso ungewöhnlich wie der Titel.
Mich hat das ungewöhnliche Thema angesprochen, bei dem man gar nicht so genau weiß, ob das nun eine Fabel ...

„Hinter der Hecke die Welt“ von Gianna Molinari ist mindestens genauso ungewöhnlich wie der Titel.
Mich hat das ungewöhnliche Thema angesprochen, bei dem man gar nicht so genau weiß, ob das nun eine Fabel sein soll oder etwas anderes. Jedenfalls wird nicht einfach nur eine Geschichte über ein Dorf kurz vor dem Verschwinden und den Kindern, in die sie ihre Hoffnung setzen, erzählt. Es verbindet sich alles mit der Natur, mit aktuellen, wichtigen Themen wie dem Klimaschutz und wie ich finde auch mit dem Aussterben von Ortschaften sowie dem „Aussterben“, zumindest weniger werden von jungen Menschen in der Gesellschaft. Das sind wichtige Themen, aber man hat schon so viel davon gehört, dass es mir zumindest nicht leicht fällt, mich auf dieses Thema aufs Neue einzulassen.
Hier schon, weil mich von Anfang an die Sprache des Buchs begeistert hat. Zum Beispiel die vielen Aufzählungen (mit teilweise überraschenden Elementen). Auch die eingestreuten Fakten, die teilweise kurios und überraschend sind, gefallen mir gut. Das Buch hat mich daher von Anfang bis Ende fasziniert, aber auf der anderen Seite, fällt es mir nicht leicht den Inhalt zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Das ist eines dieser Bücher, die sehr von ihrer Sprache leben und nicht zweitrangig vom Inhalt.
Es war eine ganz tolle Erfahrung das Buch zu lesen und die Themen darin, und die Art, wie sie präsentiert und erklärt werden, werden mir noch eine zeitlang im Gedächtnis bleiben. Ein bisschen länger hätte das Buch sein dürfen, das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.Alles in allem weniger ein Buch für Action-Liebhaber, aber für alle, die sich auf etwas Neues einlassen möchten.

Veröffentlicht am 13.10.2023

Zwei verstrickte Geschichten

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In dem Buch werden zwei Geschichten nebeneinander erzählt; einmal von Dora, die die Arktis als teil einer Forschergruppe erkundet, sowie von Pina, Doras Tochter, und dem schrumpfende Dorf hinter der Hecke. ...

In dem Buch werden zwei Geschichten nebeneinander erzählt; einmal von Dora, die die Arktis als teil einer Forschergruppe erkundet, sowie von Pina, Doras Tochter, und dem schrumpfende Dorf hinter der Hecke. Die Zukunft des Dorfes scheint prekär, denn während immer mehr Menschen das Dorf verlassen, wachsen auch die zwei übrigen Kinder, Pina und Lobo, seit einiger Zeit nicht mehr. Einzig die Hecke, der Mittelpunkt des Dorfes, scheint zu gedeihen. Das Buch springt in kurzen Kapiteln zwischen beiden Geschichten hin und her, und behandelt dabei Themen wie den Klimawandel, das Zusammenleben von Mensch und Natur, und Vergänglichkeit, sowie auch auf persönlicher Ebene die Wünsche und Ängste der Charaktere. Das Buch gibt immer wieder informativ wissenschaftliche Fakten und Forschungen preis, die genau diese Themen untermauern. Das Schreibstil ist zudem sehr poetisch, aber sehr simpel gehalten. Es ist definitiv nicht für jedermann geeignet, eine Handlung hat das Buch nicht wirklich, auch das Ende hinterlässt ein unzufriedenes Gefühl. Wer sich jedoch gerne mit den genannten Themen beschäftigt, für den kann ich das Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Gegen das Verschwinden

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Die Mutter ist als Forscherin in der Arktis, während die Tochter in einem Dorf weilt. Beide Orte könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch sind sie sich ähnlich, schließlich ist jeder auf seine Art ...

Die Mutter ist als Forscherin in der Arktis, während die Tochter in einem Dorf weilt. Beide Orte könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch sind sie sich ähnlich, schließlich ist jeder auf seine Art vom Verschwinden bedroht.
„Hinter der Hecke die Welt“ ist kein Buch, dessen Handlung sich leicht zusammenfassen lässt. Wir erleben Fragmente aus dem Alltag in zwei Welten und wie die Bewohner sie wahrnehmen. So gibt es Journalisten, die das Forscherteam besuchen, oder Dorfbewohner, die auf das Mädchen aufpassen.
Omnipräsent ist der Wunsch, das Dorf attraktiver für Touristen zu machen. „Das Schrumpfen beschäftigte die Leute im Dorf im Allgemeinen. Im Allgemeinen hatten sie Angst vor dem Verschwinden.“ Dem steht eine Auflistung verschwundener Dinge und Personen gegenüber. Das ist wenig greifbar, wie „drei Fische aus dem Teich“, denn wer will diese schon gezählt haben. Aber trotz solcher Skurrilitäten wird eine Dringlichkeit geschaffen, die mit den Figuren mitfühlen lässt.
Auch wenn ich mich zwischendurch gefragt habe, ob ich ohne einen logisch nachvollziehbaren Handlungsstrang glücklich würde, hat das Buch einen Sog auf mich entwickelt. Die Bedrohungen der heutigen Zeit werden subtil vermittelt, mit kleinen Zeichnungen versehen und poetisch in Worte verpackt. Ich habe mich in der besonderen Atmosphäre des Romans sehr wohlgefühlt.

Veröffentlicht am 31.08.2023

Lektüre, die zum Nachdenken anregt

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In ihrem zweiten Roman erzählt Gianna Molinari eine außergewöhnliche Geschichte über ein Dorf, das Angst vor dem Verschwinden hat. Dort wächst eine mysteriöse Hecke, die Touristen aus der ganzen Welt anzieht. ...

In ihrem zweiten Roman erzählt Gianna Molinari eine außergewöhnliche Geschichte über ein Dorf, das Angst vor dem Verschwinden hat. Dort wächst eine mysteriöse Hecke, die Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Pina und Lobo sind die einzigen Kinder im Dorf. Irgendwann haben sie aufgehört zu wachsen und keiner weiß warum. Das ist eine Geschichte, in der unsere Vorstellung von Wachstum hinterfragt wird.

Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Der Schreibstil ist recht flüssig, die Sätze sowie Kapitel sind kurz, deshalb kann man das Buch ziemlich schnell durchlesen. Das Cover ist sehr schön gestalten, die Farben blau und grün passen gut zueinander. Ich habe leider die Beschreibung der Charaktere vermisst, die kamen mir viel zu kurz. Auch die Entfaltung der Charaktere hat mir gefehlt...
Ein guter Roman mit einem realistischen Blick in die Zukunft.

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