Hab mir leider mehr erhofft!
Da das Cover ein echter Hingucker ist und einen schönen Farbverlauf aus meinen Lieblingsfarben ergibt, bin ich direkt auf das Buch aufmerksam geworden. Auch der Klappentext hat direkt mein Interesse geweckt, ...
Da das Cover ein echter Hingucker ist und einen schönen Farbverlauf aus meinen Lieblingsfarben ergibt, bin ich direkt auf das Buch aufmerksam geworden. Auch der Klappentext hat direkt mein Interesse geweckt, weswegen dieses wunderschöne Buch sofort bei mir einziehen musste. Da ich ein totaler Fan von Young Adult-Geschichten bin, konnte ich auch schnell die Geschichte reinommen Man lernt direkt den Protagonisten Tristan kennen und ist sofort mittendrin in einem Drogendeal, bei dem er den Handlanger spielt. Kurz darauf macht das Buch einen Zeitsprung zum siebzehnjährigen Tristan, der mir recht verdrossen und hoffnungslos erschien. Er steckt in der Gang fest, in die er sozusagen hineingeboren wurde und da er mittels einer Tätowierung zur rechten Hand des Gang-Bosses gemacht wurde, kann ihn nur der Tod daraus befreien. Im Inneren ist er aber ein guter Kerl, der gerne etwas Besseres für sich und seine Mutter hätte.
Riley hingegen ist neu in Miller. Während ihres Umzugs trifft sie auf Tristan und ist sofort fasziniert von ihm. Und das beruht auf Gegenseitigkeit. Doch Tristan ist Mitglied einer Gang und darf Riley nicht an sich heranlassen, weil er sie dadurch in Gefahr begibt. Allerdings ist die Anziehungskraft zu groß. Riley ist einem direkt sympathisch. Sie bietet dem mürrischen Tristan und seinen Gangmitgliedern die Stirn und lässt sich nicht abweisen und kleinkriegen. Sie kämpft für das, was sie interessiert. Und dafür bekommt sie Bewunderung, stürzt sich aber auch immer wieder in Probleme und Gefahren - auch, wenn sie es gut meint.
Die Geschichte wird aus den Sicht beider Protagonisten erzählt, was eigentlich dazu führen sollte, dass man gut in das Innenleben der Figuren hineinblicken kann. Obwohl ich stets interessiert war, zu erfahren, wie es mit Tristan & Riley weitergeht, muss ich gestehen, dass ihre Geschichte doch recht schleppend vor sich hin geplätschert ist. Ich habe weder mit den beiden als Einzelperson sympathisieren können, weder empfand ich ihre Liebesgeschichte als spannend.
Zwischen den beiden existierte wenn bloß eine Schwärmerei, aber große Gefühle blieben zumindestens bei mir jedoch aus. Einige Abschnitte verlieren sich außerdem schon fast in Banalität, wodurch der Plot eher ausgebremst, als vorangetrieben wird. Das machte die Story teilweise richtig zäh zu lesen. Gerade zu einem Zeitpunkt, als etwas Entscheidendes geschieht, wird auf dieses Ereignis kaum eingegangen, was ich wirklich enorm schade fand. An dieser Stelle dachte ich mir, dass es nun endlich losgehen würde, aber meine Hoffnung wurde leider nicht erfüllt. Das Ende war auf jeden Fall stärker als der Beginn der Geschichte, aber da das Potenzial nicht richtig ausgenutzt wurde, verändert es leider meine Bewertung nicht. Trotzalledem ist das Buch auf jeden Fall mal etwas anderes und obwohl es mich nicht ganz von sich überzeugen konnte, wird es dem ein oder anderen bestimmt Freude bereiten.
Fazit: "Lips Don't Lie" war für mich eine recht mittelmäßige Geschichte - ein Jugendbuch, was defintiv Potential hatte, jedoch der Fokus auf die falschen Sachen gelegt worden sind. Ich habe letztendlich eine andere Geschichte erwartet und die Themen, die im Klappentext angeteasert wurden, kamen nur am Rande vor. Sehr schade, somit kein Must Read und auch keine Empfehlung.