eine ganz grosse Leseempfehlung
Habt ihr als Jugendliche auch davon geträumt, einen Rückzugsort zu haben, ohne ständig von Erwachsenen beobachtet zu werden? Genau so einen Ort entdecken Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Rick und verbringen ...
Habt ihr als Jugendliche auch davon geträumt, einen Rückzugsort zu haben, ohne ständig von Erwachsenen beobachtet zu werden? Genau so einen Ort entdecken Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Rick und verbringen dort viel Zeit. Jeder von ihnen hat seine eigenen Probleme und sucht nach einer Flucht aus dem Alltag. Und obwohl sie sich besser kennenlernen, erzählen sie sich nicht von ihren Dämonen, die sie quälen, sondern suchen vor allem die Ablenkung im Videos schauen, zocken oder einer Bunker-Olympiade. Eine Zeit geht das gut, doch dann werden sie von der Realität eingeholt .
In der kleinen Stadt Canaan leben Evan, Mitchell, Jason und C.J., die eng befreundet sind. Nach einem Hurrikan beschliessen sie, ihr selbstgebautes Versteck im Wald zu überprüfen. Doch Evan wird von seiner Grossmutter gebeten, den neuen Nachbarsjungen Ricky mitzunehmen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, und obwohl das Versteck dem Sturm zum Opfer gefallen ist, entdecken sie etwas Unerwartetes: einen alten Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges, den ein wohlhabender Bewohner der Stadt gebaut hatte. Die Jungs beschliessen, das Geheimnis für sich zu behalten und den Bunker als neues Versteck zu nutzen.
Das Setting mit dem Fort im Wald ist wirklich grandios und bildhaft beschrieben. Ich konnte mir die Jungs sehr gut beim Schauen von alten Videokassetten wie "Der weisse Hai" oder beim Essen der alten Konservendosen vorstellen.
Mit seiner flüssigen, leicht verständlichen Erzählweise, weiss Gordon Korman den Lesenden sofort zu fesseln. Ja, das Buch wird ab 11 Jahren empfohlen, aber ich muss zugeben, dass auch ich als Erwachsene die fünf Jungs gespannt (und angespannt) durch ihren Sommer begleitet habe.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der Teenies. Zu Beginn musste ich ab und zu überlegen, wen wir gerade begleiten, doch die Charaktere sind so schön unterschiedlich gezeichnet, dass man sie sehr schnell besser kennenlernt. Mir hat besonders gut gefallen, wie der Autor die vielfältigen Persönlichkeiten der Jungs mit ihren Gedanken und Emotionen einfühlsam darstellt, ohne zu sehr in die Details ihrer individuellen Situationen einzutauchen.
Die Geschichte dieser unterschiedlichen Jugendlichen konnte mich total begeistern und ist mir total unter die Haut gegangen. In der Pubertät hat wohl jeder so seine Problemchen, doch hier geht es um Familiendramen, Zwangsstörungen und häusliche Gewalt. Und so wird der Bunker viel mehr als nur ein Versteck, er wird zu einem Zufluchtsort.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Geschichte die Sensibilität fördert und verdeutlicht, dass jeder auf seine eigene Weise kämpfen muss. Trotz ihrer Unterschiede sind die Jungs zusammengewachsen und passen aufeinander auf. "The Fort" zeigt uns auf, wie wichtig der positive Rückhalt von Freunden ist, gerade in schwierigen Zeiten.