Eine tiefliegende Schuld
Nach "A Tempest of Tea" wollte ich auch gerne dieses Werk der Autorin lesen. Auch wenn ich bereits damals meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte, empfand ich den Plot und die Charaktere ...
Nach "A Tempest of Tea" wollte ich auch gerne dieses Werk der Autorin lesen. Auch wenn ich bereits damals meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte, empfand ich den Plot und die Charaktere des letzten Werkes doch so gut, dass ich Hafsah Faizal weiter verfolgen wollte.
Leider konnte mich "We Hunt the Flame" gar nicht überzeugen. Bereits der Einstieg fiel mir schwer, da es zahlreiche Fremdwörter gibt, die in den Kontext eingetreut werden, ohne dass man sie erklärt bekommt. Nach einer Weile habe ich das Glossar entdeckt, allerdings hindert es auch den Lesefluss und -spaß, immer wieder nach hinten zu blättern, um die Bedeutung von Wörtern zu verstehen. Hinzu kam ein sehr distanzierter Schreibstil, der mich nicht mitfühlen ließ. Die Charaktere und deren Geschichte wurden mir so recht schnell relativ egal, was eher selten vorkommt. Gleichzeitig war der Schreibstil auch sehr detailliert in Hinblick auf Beschreibungen, wodurch mir die Spannung fehlte.
Auch mit den Charakteren wurde ich nicht warm. Zafira wirkte kalt und überheblich. Immer wieder wird betont, wie herzensgut sie doch ist, wie aufopfernd, wie einzigartig. Bei ihr sitzt natürlich jeder Schuß und sie ist quasi unfehlbar. In Dialogen sollten es wohl Witze ihrerseits sein, doch sie gingen meist auf die Kosten anderer und ich fand sie nicht wirklich witzig, sondern eher herablassend. Nasir ist mit seinem Hintergrund ebenfalls schwer zu mögen, da hilft es auch nicht, dass er sich stets selbst geißelt. Generell fiel es mir schwer, ihn als Charakter kennenzulernen, da er sehr verschlossen war. Die Nebencharaktere, allen vorain Altair, waren da schon greifbarer und sympathischer.
Folglich empfand ich die Chemie zwischen Zafira und Nasir quasi nicht vorhanden. Die Bedingungen, unter denen die beiden einander begegnen, machen eine Liebe in meinen Augen eh schon unmöglich. An Zafiras Stelle hätte ich bezüglich Nasir und Altair nichts als bodenlose Wut empfunden.
Storytechnisch gibt es einige wirklich spannende Ideen und Plot-Twists. Diese konnten mich leider nicht mehr umreißen, da mich die Geschichte zu dem Zeitpunkt bereits verloren hatte. Die Verwicklungen der einzelnen Charaktere miteinander und auch mit der Welt sind aber spannend und ich kann mir vorstellen, dass dann in Band 2 noch mehr Magie mitdazukommt. Ich werde die Reihe ab hier jedoch nicht weiterverfolgen.