Gesa Jansen ist Polizeireporterin bei der „Hamburger Abendpost“ und berichtet über mehrere kleinere Brände im Alten Land. Geht im Obstanbaugebiet nahe Hamburg ein Feuerteufel um? Als es das nächste Mal brennt, steht Gesa fassungslos vor den rauchenden Trümmern des Hotels ihrer Familie. Da es um die wirtschaftliche Lage des Hotels nicht allzu gut bestellt ist, vermutet die Polizei, Versicherungsbetrug, denn die Brandsachverständigen finden recht schnell heraus, dass der Brand gelegt worden ist ...
Gesas Bruder Gunnar ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, hat daher das Fachwissen, einen Brand so zu legen, dass Menschen nicht zu Schaden kommen, und mit einem Schlag wäre das Hotel saniert.
Als sie dann von ihrer Chefin dazu verdonnert wird, statt über den Feuerteufel zu berichten, eine Reportage über die Wahl der neuen Apfelkönigin zu schreiben, schließt Gesa sogar einen kurzzeitigen Pakt mit Ingo, dem verhassten Kollegen einer Konkurrenzzeitung. Doch dann wird Caroline, die noch regierende Apfelkönigin, ermordet aufgefunden. Dummerweise hat sie in Gunnars Hotel gearbeitet. Hat sie Gunnar bei der Brandstiftung beobachtet und musste sie deshalb sterben? Die Gerüchteküche köchelt und Gesa will ihrem Bruder helfen.
Doch manchmal ist „gut gemeint“ das Gegenteil von „gut“ und so Gesa reitet ihren Bruder mit ihren Recherchen weiter in den Schlamassel.
Meine Meinung:
Die Autorin nimmt uns mit in einen wunderschönen Landstrich rund um Hamburg - ins Alte Land, dem Obst- und Gemüsegarten der Hansestadt.
Wir erfahren einiges über den oft mühsamen Alltag der Obstbauern, sowie über die Arbeit der Reporterin Gesa. Eigentlich wollte Gesa ja Polizistin werden, doch ihre geringe Körpergröße hat ihren Traum platzen lassen. So muss sie sich damit begnügen, die Polizeiarbeit zu beobachten und das eine oder andere Mal einen Tipp zur Aufklärung von Verbrechen zu geben. Gesa hat vor einigen Jahren als Kriegsberichterstatterin in Syrien gearbeitet und dort Christian, ihre große Liebe, verloren. Dieses Trauma schleppt sie mit sicher herum und auch deshalb steht Solidarität zur Familie für sie an erster Stelle.
Der Krimi rund um die Brandstiftungen ist fesselnd erzählt und lässt uns in die Abgründe der dörflichen (Neid)Gesellschaft blicken. Auch innerhalb so mancher Familie wird die „heile Welt“ vorgegaukelt. Erst durch Gesas Recherchen, zu denen sie Björn, ihren Kollegen aus dem Kulturressort, mitnimmt, kommen Familienkonflikte ans Tageslicht.
Die Autorin lässt Gese die eine oder andere Spur aufnehmen, aber nur um wieder in einer Sackgasse bzw. im Vernehmungszimmern der Kriminalpolizei zu landen, denn für die ist Gunnar nach wie vor der Hauptverdächtige.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die Chefin der „Hamburger Abendpost“ ist eine unangenehme Person, die nur an der Höhe der Auflage Interesse hat. An Gesas Stelle hätte ich schon längst gekündigt.
Fazit:
Eine fesselnde Geschichte aus dem Alten Land, der ich gerne 5 Sterne gebe.