Düster, Düster, Düster!
Carminati wird in ein Dorf versetzt in dem 40 Jahre lang absolute Ruhe geherrscht hat. An seinem Ankunftstag liegt der Dorfsäufer Sepp tot im Bach. Es sieht aus wie ein Unfall. Doch am nächsten Tag wird ...
Carminati wird in ein Dorf versetzt in dem 40 Jahre lang absolute Ruhe geherrscht hat. An seinem Ankunftstag liegt der Dorfsäufer Sepp tot im Bach. Es sieht aus wie ein Unfall. Doch am nächsten Tag wird ein toter Bauer geflochten an einem Materl entdeckt. Damit ist klar, es ist zumindest ein Mord im Tal geschehen und Carminati beginnt mit Hilfe des Pfarrers zu ermitteln. Doch was er auch versucht, er stößt auf eine Mauer des Schweigens und dann passiert der nächste Mord...
Den Kriminalroman “Marterlmord” hat Heidi Troi am 11. Juli 2022 gemeinsam mit dem Verlag Empire herausgebracht. Das düstere Cover und der Klappentext machen mich neugierig auf die Geschichte.
Dies ist das 3. Buch, das ich von Heidi Troi lese. Da ich sie bisher aus dem Cosy Krimi “Gefährliche Treue” und aus dem Wohlfühlroman “Alpen, Männer und andere Hindernisse” kenne, war ich gespannt, was mich in “Marterlmord” erwartet. Gelingt es der Autorin auch eine düstere Geschichte spannend zu erzählen?
Neugierig habe ich begonnen zu lesen. Schnell hat sie mich mit ihrem lockeren und leicht zu lesenden Schreibstil nach Südtirol entführt und mich geistig an die Seite ihres Ermittlers Carminati gestellt. Mit ihm habe ich ein Dorf erkundet, in dem ich auf keinen Fall einmal Urlaub machen möchte. Das Dorf, die Gegend und die Bewohner sind gut beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen kann. In einem angenehmen Maß ist das Lokalkolorit eingearbeitet.
Zügig serviert Heidi Troi die erste Leiche. Während es an dieser Stelle noch ein Unfall sein könnte, folgen viele weitere, verstümmelte Leichen. Die Autorin findet das richtig Maß für die Beschreibung der Verstümmelungen ohne dabei die Grenzen des guten Geschmackes zu verletzen. Ganz zart besaitet sollte der Leser nicht sein.
Geschickt hält sie mit vielen einzelnen und immer wieder neuen Informationen den Spannungsbogen aufrecht und lässt den Leser mit Carminati rätseln. Der neue Ermittler hat mir von Beginn an Leid getan. Ich mochte ihn auf Anhieb. Neben ihm sind die weiteren Haupt- und Nebenpersonen gut beschrieben. Sie agieren in sich logisch, wenn auch nicht immer richtig. Doch wer macht schon immer alles richtig?
Alles in allem hat Heide Troi mit “Marterlmord” einen ausgezeichneten düsteren Krimi auf den Büchermarkt gebracht, der in Südtirol spielt. Gerne empfehle ich ihn allen Lesern weiter, die Sinn für düstere Regionalkrimis mit vielen Toten zum Miträtseln haben. Mir hat er viel Spaß gemacht!