Cover-Bild Das Fundbüro der verlorenen Träume
(78)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 16.03.2022
  • ISBN: 9783423263177
Helen Frances Paris

Das Fundbüro der verlorenen Träume

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Wer nichts sucht, kann auch nichts finden

Seit dem bitteren Verlust, der ihr Leben erschütterte, hat sich Dot von der Welt zurückgezogen. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro und geht ganz in ihrem Job als Hüterin verlorener Dinge auf. Ihre größte Freude ist es, wenn sie jemandem einen vermissten Gegenstand wiedergeben kann. Denn hinter ihrer stachligen Fassade schlägt ein sehr großes Herz. Als ein bekümmerter älterer Herr in ihr Fundbüro kommt, der eine Tasche mit einem Andenken an seine verstorbene Frau darin verloren hat, setzt Dot alles daran, Mr. Applebys Tasche wiederzufinden. Dabei findet sie schließlich auch etwas, womit sie gar nicht gerechnet hätte: Sich selbst und ihr wirkliches Leben.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Die Seele des Verlorenen

0

GEFUNDEN: Roman "Das Fundbüro der verlorenen Träume"
BESCHREIBUNG: Taschenbuch (neuwertig)
Umschlag: (kirschblütenrosa)
Cover: ...

GEFUNDEN: Roman "Das Fundbüro der verlorenen Träume"
BESCHREIBUNG: Taschenbuch (neuwertig)
Umschlag: (kirschblütenrosa)
Cover: Handtasche (lila)& Blüte (magenta/cremegesprenkelt)
ORT: Bücherregal


Das Buch handelt von der jungen Frau Dot, die nach dem Verlust ihres Vaters im Fundbüro arbeitet und für die das Fundbüro ein ganz eigenes, magisches Universum darstellt. Dort fühlt sie sich wohl und glücklich, dort muss sie nicht daran denken, ob ihre "perfekte" Schwester wieder mal etwas von ihr möchte oder ob ihre demenzkranke Mutter sie überhaupt wieder erkennt. Als eines Tages ein alter Mann ins Fundbüro kommt und nach einer Tasche fragt, die ihm viel bedeutet, nimmt Dot einiges in Kauf um sie ihrem Besitzer wieder zu bringen. Und dabei findet sie auch immer mehr einen Weg aus ihren eigenen familiären Problemen und Geheimnissen...

Die ersten Kapitel dieses Romans beginnen mit der Beschreibung des Arbeitsplatzes der Protagonistin Dot, einem Fundbüro. Ganz wunderbar werden der Raum mit den verlorenen Gegenständen beschrieben, die Regale voll sortiert und gestapelt mit den verrücktesten Gegenständen. Doch für Dot sind dies nicht nur Gegenstände, sondern es sind alles verloren gegangene und geliebte Dinge, die in leiser, stummer Hoffnung auf ihren Besitzer warten und eine Seele haben. Manchmal gibt es ein Happy-End, einige Gegenstände werden vergeblich warten und dann auf einer Auktion "verramscht" werden, an den Meistbietenden. Das Ganze hat etwas melancholisches an sich und doch ist da immer wieder die leise Hoffnung auf Glück und Freude wenn eines der geliebten Dinge den ursprünglichen Besitzer erreicht!

Ursprünglich hatte ich nach der Inhaltsangabe ein ganz anderes Buch erwartet, ich dachte es würde sehr viel um die Suche der Tasche und das Wiederbringen an den Besitzer dieser gehen, aber eigentlich handelt nur ein kleiner Strang wirklich davon. Stattdessen geht es sehr viel um Dots eigenes Leben, ihre Probleme am Arbeitsplatz und in ihrer Familie. Aber nur weil man etwas anderes erwartet hat, bedeutet dies ja nicht immer gleich, dass es schlechter sein muss als die Erwartung!

Dots ist eine etwas verschrobene Persönlichkeit, obgleich sie eigentlich noch sehr jung ist. Aber hinter dieser eigentümlichen Fassade steckt ein sehr sensibler und besonderer Mensch den es lohnt, kennen zu lernen.

Im Buch geht es ausserdem immer wieder um Dots demenzkranke Mutter und diese Krankheit wird sehr liebevoll und gefühlvoll beschrieben. Wie schwer es für die Angehörigen ist immer wieder erleben zu müssen das die eigene Mutter einen nicht mehr erkennt, aber auch wie viel vertraute Berührungen, Gerüche und Geräusche für den Demenzkranken bedeuten können und wie diese immer wieder Pforten zur Gegenwart öffnen können!

Obwohl mich das Buch im Großen und Ganzen sehr berühren konnte, habe ich dennoch einen Stern abgezogen, denn die Mitte des Buches hat sich an einigen Stellen für mich doch sehr in die Länge gezogen. Ausserdem wurde mir die Handlung auch stellenweise zu wirr. Dennoch, wer einmal der Magie der alten Fundstücken erliegen möchte, die alle eine ganz eigene Geschichte haben, der sollte sich dieses Buch unbedingt näher ansehen! Das Buch war weniger witzig als vermutet, dafür aber sehr intensiv und überraschend! Besonders schön und originell fand ich auch vor jedem Kapitel das Gefunden/Verloren eines Gegenstandes oder einer Person. Das hat das Flair des Fundbüros nochmal verstärkt.

Fazit: Ein Buch das nachdenklich macht, ob es sich nicht doch manchmal lohnt nach alten, geliebten Dingen zu suchen, bevor man etwas neues kauft...




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Lebensklug, weise und höchst unterhaltsam

0

Helen Frances Paris gelingt es, die liebenswert skurril anmutende Mitarbeiterin eines Fundbüros und deren, durch Schicksalsschläge und Erfahrungen auf Vorsicht geprägtes Denken, realistisch zu beschreiben. ...

Helen Frances Paris gelingt es, die liebenswert skurril anmutende Mitarbeiterin eines Fundbüros und deren, durch Schicksalsschläge und Erfahrungen auf Vorsicht geprägtes Denken, realistisch zu beschreiben. Ihre emotionale und zugleich humorvolle Geschichte braucht ein paar Seiten bis sie an Geschwindigkeit gewinnt, lässt sich dann aber nicht mehr aufhalten und entwickelt sich letztlich in eine unerwartete Richtung. Mit ihr entwickelt sich auch das Verstehen, weshalb Dot bislang ein eher langweiliges, überschaubares Leben gewählt hat. Auf der Suche nach einem älteren Mann, der ein Andenken an seine verstorbene Frau verloren hat, gelangt Dot an einen Wendepunkt, der ihre Perspektive erweitert. So bemerkt sie den Verlust ihres eigenen Lebens erst, als sie sich durch die Augen der Menschen betrachtet, die sie lieben. Doch Verlorengegangenes kann wiedergefunden werden...
"Das Fundbüros der verlorenen Träume" ist ein lebenskluges Buch, das zur Selbstreflexion anregt und zugleich bestens unterhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2022

Vom Suchen und Finden

0

Dot arbeitet im Londoner Fundbüro der Verkehrsbetriebe. Ihr ist es ein großes Anliegen, die verlorenen Gegenstände und ihre Besitzer wieder zu vereinen. Neben ihrem Job ist Dot ein zurückgezogener Mensch. ...

Dot arbeitet im Londoner Fundbüro der Verkehrsbetriebe. Ihr ist es ein großes Anliegen, die verlorenen Gegenstände und ihre Besitzer wieder zu vereinen. Neben ihrem Job ist Dot ein zurückgezogener Mensch. Sie hat keine Freunde und verbringt ihre Zeit allein in der alten Wohnung ihrer Mutter, nachdem diese ins Altenheim ziehen musste. Als ein verzweifelter älterer Mann auf der Suche nach seiner verlorenen Tasche ins Fundbüro kommt, tut Dot alles, um die Tasche zu finden – ohne zu ahnen, dass sich ihr ganzes Leben ändern wird.

Dot und ihr Verhalten haben mich zunächst sehr amüsiert. Sie hat einen traumatischen Verlust zu verarbeiten, verliert ihre Mutter an die Demenz und kommt mit ihrer perfektionistischen Schwester nicht besonders gut aus. Im Laufe des Buches stellt sich dann immer mehr heraus, wie verzweifelt und allein Dot wirklich ist – und es werden die Gründe dafür klar, die wirklich traurig sind.

Ich mochte die Figuren und ich liebte die Idee der Geschichte. Wie Dot mit den Fundsachen umgeht und mit Herz und Seele darum bemüht ist, die verlorenen Gegenstände wieder in die Hände ihres Besitzers zu bringen, fand ich wirklich sehr nett zu lesen. Die Geschichte rund um Dots Verlust und die Konstellationen in der Familie fand ich wirklich traurig zu lesen, auch wenn erst nach und nach alle Geheimnisse zutage kommen.

Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich muss sagen, dass mich der Mittelteil etwas weniger begeistert hat, aber ich wollte alle Geheimnisse rund um Dot und ihre Familie aufgeklärt wissen. Hier habe ich ein Tränchen verdrückt und fand das Ende wieder sehr schön und angenehm, musste hier auch öfter laut lachen, weil Dot selten ein Fettnäpfchen auslässt.

Schön und sehr unterhaltend!

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein Debütroman, der unbedingt gefunden werden will und in dem man sich hervorragend verlieren kann.

0

Beschreibung

Bei ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro hat Dot zwischen all den verlorenen Dingen einen Rückzugsort gefunden, denn auch sie hat etwas verloren, dass ihr teuer ist, jedoch nicht mehr zurückgeben ...

Beschreibung

Bei ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro hat Dot zwischen all den verlorenen Dingen einen Rückzugsort gefunden, denn auch sie hat etwas verloren, dass ihr teuer ist, jedoch nicht mehr zurückgeben werden kann. Sie geht in ihrem Job auf und liebt nichts mehr als einen verlorenen Gegenstand mit ihrem Besitzer zusammenzubringen. Eines Tages kommt Mr. Appleby, ein älterer Herr, auf der Suche nach einer Ledertasche ins Fundbüro, denn in der Tasche war ein Andenken an seine verstorbene Frau enthalten und da Dot seinen Schmerz allzu gut nachvollziehen kann, setzt sie alles daran, ihn mit seiner Tasche und den darin enthaltenen Erinnerungen wieder zu vereinen. Doch währenddessen verschlechtert sich der Gesundheitszustand ihrer dementen Mutter und Dot muss herausfinden, was sie wirklich will im Leben…

Meine Meinung

Mit dem verheißungsvollen Titel »Das Fundbüro der verlorenen Träume« wurde mein Interesse für Helen Frances Paris Debütroman sofort geweckt und das hübsche Cover tat sein Übriges.

In einer wundervoll bildlichen, fast schon poetischen, Sprache erzählt die Autorin eine berührende Geschichte voller Herz. Im Mittelpunkt der Handlung steht die pedantische sowie kratzbürstige Dot, deren Wesen im Innern der harten Schale butterweich ist. Ich mochte es sehr, wie Helen Frances Paris die Schichten um Dots Kern freilegt, denn unter ihrem Kostüm und der sicheren Fassade ihres Jobs beim Londoner Fundbüro steckt eine fabelhafte Persönlichkeit.

Bevor es jedoch so weit ist, und man die Hintergründe von Dots Vergangenheit scheibchenweise präsentiert bekommt, erhält man einen lebhaften Einblick in das Tagesgeschäft eines Fundbüros, welches durch die liebevollen Beschreibungen der Erzählerin regelrecht zu leuchten beginnt – seien die Ereignisse noch so profan. Nicht nur das Fundbüro bekommt Struktur verliehen, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen von Dot erhalten ihren Raum. Leider bleibt es um diese jedoch recht schablonenhaft und einige Klischees werden bedient, wie z. B. die des übergriffigen Chefs.

Als dann die familiären Umstände Dots auf den Tisch kommen, wird es unheimlich emotional und auch dramatisch, denn Dots Leben kam so richtig aus dem Tritt, als ihr heißgeliebter Vater Suizid beging. Seither hat Dot ihre Träume vom Reisen und Arbeiten als Dolmetscherin auf Eis gelegt und sich lieber in den sicheren Wänden des Fundbüros zwischen all den verlorenen Dingen, die zurückgegeben werden wollen, verkrochen. Außerdem ist da noch ihre demente Mutter, die sich nach einem Sturz im Pflegeheim erholt und ihre ältere Schwester Philippa, zu der sie nicht den allerbesten Draht hat.

Der mit einigen Längen gespickte Verlauf begleitet Dot in ihrer aus Selbstvorwürfen und Schuldzuweisungen gespickten Abwärtsspirale, erst als ihr Leben durch die Belästigung ihres Chefs und der fristlosen Kündigung aus den Angeln gehoben wird, erwacht Dot aus ihrer Starre und beginnt ihre familiäre Vergangenheit aufzuarbeiten, zu sich selbst zu finden und ihre Träume wieder aufleben zu lassen. Leider kommt letzteres etwas zu kurz für meinen Geschmack – denn nach all der Dramatik hätte ich eine Portion mehr Licht vertragen können.

»Das Fundbüro der verlorenen Träume« ist trotz einiger kleiner Schwächen ein zauberhafter Roman über schwermütige Themen, der durch Dots besondere Art und ihr Wesen einen stimmungsvollen Anstrich bekommt.

Fazit

Ein Debütroman, der unbedingt gefunden werden will und in dem man sich hervorragend verlieren kann.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.05.2022

Veröffentlicht am 10.05.2022

Anders als erwartet

0

Dot arbeitet in einem Londoner Fundbüro. Man hat den Eindruck, das sie dies gerne macht, es scheint eine Art Berufung zu sein. Sie übernimmt ihre Aufgaben sehr akribisch und achtet penibel darauf, das ...

Dot arbeitet in einem Londoner Fundbüro. Man hat den Eindruck, das sie dies gerne macht, es scheint eine Art Berufung zu sein. Sie übernimmt ihre Aufgaben sehr akribisch und achtet penibel darauf, das alles seine Richtigkeit und Ordnung hat. Ihr scheinen feste Regeln wichtig zu sein. Sehr wichtig ist es ihr, das ein älterer Herr die verlorene Tasche seiner verstorbenen Frau wieder bekommt. Dafür unternimmt sie so einiges.Nach und nach erfährt man die Hintergründe dafür und welche Träume und Wünsche Dot früher einmal hatte. Viel mehr möchte ich dazu eigentlich nicht verraten.

Die Covergestaltung hat mir sehr gut gefallen, vor allem die Farben. Es passt auch sehr gut zum Buchinhalt. Am Kapitelanfang gibt es immer einen kleinen Anhänger, wie man sich diesen aus dem Fundbüro vorstellt. Das hat mir auch gut gefallen, es passte immer sehr gut.

Der Titel des Buches passt auch sehr gut zur Geschichte, die im Nachhinein sehr zum Nachdenken anregt.

Der Klappentext hat mich etwas in die Irre geführt. Ich habe eigentlich eine etwas andere, heitere und lockere Geschichte erwartet. Dieses Buch ist doch in seiner Stimmung meist etwas traurig und bedrückend. Man hätte vielleicht irgendwie darauf hinweisen sollen, dass das Buch die schwierigen Themen Demenz und Suizid behandelt.

Dot, die Hauptperson im Buch ist eine ruhige Person, die alleine und zurückgezogen lebt. Man bekommt den Eindruck, dass sie sich abschottet und irgendetwas sie bedrückt. Aber sie ist einem trotzdem sympathisch und man fühlt mit ihr mit.

Schön waren im letzten Teil auch die Momente in denen Dot und ihre Schwester sich näher gekommen sind, und für Dot viele Sachen aus der Vergangenheit geklärt wurden. Zum Glück hatte die Geschichte dann ein versöhnliches Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere