Second-Chance
Aktuell habe ich offensichtlich absolut ein Händchen für Second-Chance Geschichten, aber diese bieten uns einfach auch einfach immer wieder große Hoffnung darauf, dass nicht immer alles verloren ist, was ...
Aktuell habe ich offensichtlich absolut ein Händchen für Second-Chance Geschichten, aber diese bieten uns einfach auch einfach immer wieder große Hoffnung darauf, dass nicht immer alles verloren ist, was nicht auf Anhieb klappt.
"Lean on me" beginnt mit dem ultimativ miesesten Tag ever für Lilah: Mistwetter, durchweichte Kleidung, Zustellung ihrer Scheidungspapiere durch einen Anwalt und dann wird plötzlich die einzige Vaterfigur die sie hatte, in das Krankenhaus eingeliefert, in dem sie arbeitet. Zu guter Letzt steht sie damit auch noch ihrer ersten großen Liebe gegenüber, denn bei dem Patienten handelt es sich um seinen Vater. Ethan verließ sie um seine Eishockey Karriere voranzutreiben und kehrt gerade wieder nach Hause zurück um im Team in Minnesota zu spielen. Da seine Eltern für Lilah die einzige Familie sind ist damit eines klar - aus dem Weg gehen wird beinahe unmöglich.
Lilahs instabile Familiensituation hat schwere Narben auf ihrem Herzen hinterlassen, doch die größten hinterließ Ethan. Wie sollte sie ihn nun wieder in ihre Leben integrieren? Gerade ist sie dabei ihre Träume zu erfüllen und ihre Karriere voranzutreiben. Sie hilft anderen Menschen von Herzen gern und hat sich deshalb für die Pflege entschieden. Sie ist so sympathisch und hat immer einen Konter auf den Lippen. Auch Ethan ist bei weitem kein schlechter Kerl, er hat lediglich in seiner Jugend eine falsche Entscheidung getroffen. Die Bindung zu Ethans Eltern ist auch nach acht Jahren ungebrochen und so kümmern sich Lilah und Ethan nun zusammen um dessen Vater und viele verstaubte Gefühle entbrennen erneut. Die Emotionen und die Narben, die beide mit sich herumtragen sind sehr anschaulich und nachvollziehbar gestaltet. Doch so ganz haben sie mich nicht erreicht. Bei vielen Dingen hätte ich mir gewünscht, dass die beiden klarer miteinander kommunizieren und ihren Schwierigkeiten mehr Realität verleihen. Aber nichtsdestotrotz empfand ich die Geschichte insgesamt als sehr schön gestaltet und trotz der seelischen Hürden, die sich im Laufe der Handlung noch offenbaren, eher als leichte Kost. Viele gefühlsbetonte Themen werden hier eingebracht, aber teilweise fehlt es ihnen an Tiefe oder an Ausdrucksstärke und Ausarbeitung.