Cover-Bild Eierlikörtage
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 01.08.2016
  • ISBN: 9783492058087
Hendrik Groen

Eierlikörtage

Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 83 1/4 Jahre
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Hendrik Groen mag alt sein (83 1/4, um genau zu sein), aber er ist noch lange nicht tot. Zugegeben, seine täglichen Spaziergänge werden kürzer, weil die Beine nicht mehr recht wollen, und er muss regelmäßig zum Arzt. Aber deshalb nur noch Kaffeetrinken, die Geranien anstarren und auf das Ende warten? Kommt nicht in Frage. Ganz im Gegenteil. 83 Jahre lang hat Hendrik immer nur Ja und Amen gesagt. Doch in diesem Jahr wird er ein Tagebuch führen und darin endlich alles rauslassen - ein unzensierter Blick auf das Leben in einem Altenheim in Amsterdam-Nord. Das ist richtig lustig und zugleich so herzzerreißend, dass wir Hendrik am Ende dieses Jahres nicht mehr aus unserem Leben lassen wollen. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2016

Eierlikörtage

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Das Buch war mal wieder eine Zufallsentdeckung und ich bin immer noch total begeistert.

Ich habe bisher nur zwei Bücher gelesen, die in Tagebuchform geschrieben sind. Das waren zum einen das „Tagebuch ...

Das Buch war mal wieder eine Zufallsentdeckung und ich bin immer noch total begeistert.

Ich habe bisher nur zwei Bücher gelesen, die in Tagebuchform geschrieben sind. Das waren zum einen das „Tagebuch der Anna Frank“ und zum anderen dieses hier.

Selten habe ich ein so wunderbares Buch gelesen, selten war ich von einem Roman so begeistert wie von diesem hier. Von den ersten Seiten an war ich total in die Geschichte hineingezogen, war von Anfang an quasi an der Seite von Hendrik Groen im Altenheim unterwegs.

Hendrik Groen ist 83 Jahre alt, als er beschließt, ein Tagebuch zu führen und so sein Leben im Altenheim zu beleuchten.

Dieses Buch ist so herrlich skurril geschrieben ist, so lebensecht und vor allen Dingen so humorvoll – ich musste so oft schmunzeln und teilweise auch laut loslachen. Das hätte ich – ganz ehrlich gesagt – bei einem so alten Menschen nicht erwartet.

Seine Sicht auf die Dinge, das Leben im Altenheim, die Gebrechen seiner „Mitbewohner“, die ständige Anwesenheit des Todes, aber auch der Langeweile, der man als „Abgeschobener“ im Altenheim ausgesetzt ist – ich glaube dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre werden.

Gerade auch die Sparmaßnahmen des Altenheimes, die Willkür die die Leiterin an den Tag legt. Da fragt man sich hin und wieder, ob alte Menschen nicht ein Recht auf einen schönen Lebensabend ohne Einschränkungen haben.

Traurig war ich, wenn es zum Beispiel um die Wochenenden ging – darüber, dass die Familien zu Besuch kommen. Aus welchen Gründen auch immer, denn nicht immer bringen die Angehörigen Zeit mit, kommen gerne oder „freiwillig.“ Hendrik bekommt keinen Besuch – er hat schlichtweg niemand mehr.

Wunderbar fand ich auch, dass immer wieder das tagesaktuelle Geschehen mit eingestreut wird – teils direkt auf die Niederlande bezogen – teilweise auch weltweit. Zum Beispiel die Krönung des neuen niederländischen Königs; die Papstwahl im Vatikan etc.

Zum Anfang bin ich – warum auch immer – davon ausgegangen, dass dies eine fiktive Geschichte ist. Zu skurril sind manchmal die Einträge. Aber das Leben schreibt die besten Geschichten und Hendrik Groen ist ein Mensch aus Fleisch in Blut.

Der Piper-Verlag schreibt auf seiner Homepage dazu:

Hendrik Groen veröffentlichte die ersten Einträge seines Tagebuchs auf der Website des »Torpedo Magazines«, bevor es in Holland zu einem überragend erfolgreichen Buch wurde und sich im ganzen Land Hendrik-Groen-Fanclubs gründeten. Er sagt über seine Romane: »Kein Satz ist eine Lüge, aber nicht jedes Wort ist wahr. « Die Fortsetzung ist soeben in den Niederlanden erschienen.

Ich würde zu gern einmal mit Hendrik Groen einen Kaffee trinken und Krokette essen. Er hat bestimmt viel zu erzählen und ich würde auch so gern noch ein paar Fragen stellen.

Zum Anfang hatte ich mit kleinen Fähnchen besonders schöne Stellen markiert, aber ich habe dann beizeiten aufgehört damit. Nicht, weil ich nichts gefunden habe, sondern weil es irgendwann zu viel geworden wäre.

Der erste Eintrag im Tagebuch lautet

»Auch im neuen Jahr hab ich für Senioren nichts übrig. Dieses Geschlurfe hinter Rollatoren, diese völlig deplatzierte Ungeduld, dieses ewige Gejammer, diese Kekse zum Tee, dieses Geseufze und Gestöhne. Ich bin 83 ¾ Jahre alt. « (Seite 5)

Es geht das ganze Buch über weiter mit solchen Betrachtungen – Hendrik Groen nimmt weder sich noch seine „Mitbewohner“ tiefernst. Hier noch ein paar kleine Appetithappen aus dem Buch:

»Einer der spannendsten Momente des Tages: Was für Kekse gibt es heute? « (Seite 8)

»Das Leben besteht hier aus Nie oder Immer. Das Essen ist an einem Tag „nie pünktlich und immer zu heiß“, am nächsten Tag wieder „immer zu früh und nie warm“. « (Seite 10)

»Heute Morgen konnte ich meinen Schlüssel nirgends finden. Ich habe mein Zimmer, das ja doch nicht allzu groß ist, mitsamt dem eingebauten Schlafzimmer auf den Kopf gestellt. Gott sei Dank hatte ich es nicht eilig. Senioren verlieren ständig irgendwas, genau wie Kinder, aber sie haben keine Mutter mehr, die weiß, wo alles liegt. « (Seite 98)

Um der Langenweile zu entgehen gründet Hendrik Groen mit einigen anderen den Verein Alanito (Alt-aber-nicht-tot) und sie unternehmen gemeinsame wunderbare Dinge, um sich noch des Lebens zu erfreuen. Nicht jedem gefällt das, aber für ihn und seine Freunde ist es ein Lichtblick im tristen Alltag.

Ganz besonders süß: die späte Liebe. Das späte Glück, das man noch einmal findet. Ich habe gelacht und geweint – ich habe mich mit Hendrik gefreut und war an seiner Seite traurig.

Ich würde mir sehr wünschen, dass es vielmehr solcher Senioren gibt. Senioren, die so lebenslustig und lebensbejahend sind. Ich würde mir aber auch wünschen, dass die Mitmenschen mehr auf Senioren eingehen, sie mit anderen Augen sehen und vielleicht auch mal fragen, wie ihr Leben verlaufen ist. Denn es gibt bestimmt sehr viel zu erzählen und man wäre dann nicht so einsam.

Dass es eine Fortsetzung in den Niederlanden bereits gibt, freut mich sehr und ich hoffe, dass der Piper-Verlag dieses Buch einkauft und es auch auf Deutsch erscheinen wird.

Von mir bekommt dieses Buch volle 5 Sterne – es ist definitiv ein Lesetipp von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von wegen alt und weise

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83 Jahre ist ein stolzes Alter. Und trotz dieses fortgeschrittenen Stadiums ist der Niederländer Hendrik Groen weder senil noch begnügt er sich damit, in einem Altenheim in Amsterdam auf den Tod zu warten. ...

83 Jahre ist ein stolzes Alter. Und trotz dieses fortgeschrittenen Stadiums ist der Niederländer Hendrik Groen weder senil noch begnügt er sich damit, in einem Altenheim in Amsterdam auf den Tod zu warten. Schließlich hat er noch immer eine eigene Meinung, schafft es, sich selbstständig fortzubewegen und möchte mehr, als nur regelmäßig seine Mahlzeiten erhalten. Dabei ist er nicht der Einzige, der dem täglichen Trott im Altenheim gerne einmal den Rücken kehrt, um auf kollektives Gejammer, auf immer gleiche Kekse und boshafte Mitbewohner zu verzichten. Auch einige weitere Senioren wollen ihre knapp bemessenen Tage mit angenehmen Erlebnissen aufpeppen. Deshalb macht er sich gemeinsam mit ihnen daran, einen Verein zu gründen, der unter dem Slogan „Alt-aber-nicht-tod“ Ausflüge unternimmt und es noch einmal so richtig krachen lässt.

Von wegen alt und weise. Missgunst und Neid treiben ihre Blüten in dem Altenheim in Amsterdam-Nord, in dem Hendrik Groen zu Hause ist. Intriganten und Lästermäuler haben hier Hochkonjunktur, während die Chefin des Heims mit umfangreichen Sparmaßnahmen und dem Ausbau ihrer eigenen Karriere beschäftigt ist. Da landet schon einmal der Kuchen im Terrarium und ein ungeliebter Mitbewohner wird beschuldigt, die Fische getötet zu haben oder der Deckel eines Salzstreuer wird absichtlich aufgedreht, um ihn grinsend einer anderen Dame für ihr Spiegelei zu reichen. Ganz schlimm aber wird es, wenn ein Rollstuhl versehentlich eine Treppe hinunterstürzt oder ein angeblicher Fahrfehler dazu führt, dass ein Scooter einen Senioren streift. Erlebnisse, die Hendrik Groen in seinem Tagebuch festgehalten hat, das er ein ganzes Jahr lang füllte und das mit viel trockenem Humor, ungeschönten Wahrheiten und nur verhaltenem Gejammer.

Fazit:
Ein amüsanter und doch ernst zu nehmender Einblick in das Leben einer durch die Gänge schlurfenden, nach Alter und Verfall riechenden und dazu ungeduldig jammernden Gemeinschaft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tagebuch aus dem Altersheim

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Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim ...

Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim vor sich hin leben.
Hendrik beschließt für ein Jahr Tagebuch zu schreiben. Dadurch lernt der Leser ihn, seinen Alltag und seine Freunde näher kennen. Sie gründen einen Club mit dem Namen „Alt aber nicht tot“ und unternehmen zusammen Ausflüge. Ein wenig zynisch betrachtet Hendrik sich und den Alltag in dieser sog. Pflegeeinrichtung. Leute sterben und auch der Club bleibt nicht von den Heimsuchungen des Alterns verschont. Es wird nichts verklärt und auch Selbstmitleid suchte ich vergebens. Allein, die körperlichen Beschränkungen sind lästig, Spaziergänge dauern sehr lange und der Weg wird immer kürzer.
Die Einträge für die einzelnen Tage sind kurz, knapp, prägnant gehalten. Probleme von alten Leuten und der Alltag im Altersheim werden schonungslos erwähnt, wenn auch oft mit einem Augenzwinkern, oder zynisch. Traurig, wenn Hendrik kurz von seinem Kind und seiner Frau schreibt.
Mir hat das Buch gut gefallen, die Tagebuchform ist in diesem Fall mal etwas anderes, und vom Schreibstil sehr gut. Ich kann mir Hendrik Groen recht gut vorstellen und hätte nichts dagegen ihn auch persönlich kennen zu lernen. So gut hat das Tagebuch-lesen funktioniert.
Auch wenn Hendrik Groen eine erfundene Figur ist, ein gelungenes Buch. Da hätte ich gerne noch ein zweites Jahr Tagebuch von gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alt sein heißt nicht, dass man nichts mehr erleben darf

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Würde man Freunde und Bekannte nach Eigenschaften von Hendrik Groen fragen, dann wäre die Antwort wohl, dass er stets höflich und hilfsbereit ist. Doch Hendrik, 83 Jahre alt und Bewohner eines Altenheims ...

Würde man Freunde und Bekannte nach Eigenschaften von Hendrik Groen fragen, dann wäre die Antwort wohl, dass er stets höflich und hilfsbereit ist. Doch Hendrik, 83 Jahre alt und Bewohner eines Altenheims in Amsterdam-Nord, hat davon allmählich genug. Er beschließt, ein Jahr lang Tagebuch zu schreiben, um sein braves Ich jeden Tag für einige Zeit hinter sich zu lassen und endlich mal einen unzensierten Blick auf sein Leben und seine Gedanken zu geben. Er erzählt von unmöglichen Macken anderer Heimbewohner, willkürlichen Regeln der Heimleitung und dem langsamen Verschleiß seines Körpers. Doch auch von tollen Freundschaften, kleinen Momenten der Freude und der wichtigen Erkenntnis: Alt sein heißt nicht, dass man nichts mehr erleben darf.

Auf dem Cover blickt dem Leser ein älterer Mann entgegen, mit gepflegtem Haar und ordentlicher Kleidung. Für mich eine gelungene Skizzierung des Hendriks, den ich in Form seines Tagebuchs kennenlernen durfte. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 verweilt der Leser an seiner Seite und begleitet ihn durch beinahe jeden Tag. Hendrik lebt schon seit einiger Zeit in einem Altersheim und hat niemanden, der ihn regelmäßig besuchen kommen würde. Am liebsten verbringt er seine Zeit daher mit kleinen Spaziergängen oder gemeinsam mit seinen Freunden. Doch auch um Menschen, mit denen er nicht so gern Kontakt hat, kommt er bei den gemeinsamen Mahlzeiten im Heim einfach nicht herum und belauscht so manches skurriles Gespräch.

Von Beginn an gefiel mir der Tonfall, den Hendrik anschlägt: Von seinen täglichen Erlebnissen erzählt er mit einem Augenzwinkern und einer guten Portion Sarkasmus. Mit seinem Charme konnte er mich schnell begeistern und ich freute mich auf unterhaltsame Anekdoten. Hendrik weiß allerdings auch, wann ernste Worte angebracht sind oder er Gefühlen wie Wut oder Enttäuschung einfach mal freien Lauf lassen kann. Ein witziges Highlight gleich zu Beginn war sein unbedachtes Entsorgen ungenießbarer Kekse im Aquarium, das dank der absichtlichen Nachahmung durch seinen Freunds Evert rasch eine mittelgroße Krise im Heim auslöste. Auch Zwischenfälle bei den Mahlzeiten oder Hendriks Beobachtungen der Marotten einiger Bewohner konnten mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Etwas Besonderes war dieses Buch für mich, weil es nicht nur Humor bietet, sondern einen recht unzensierten Einblick in den Alltag eines Mannes jenseits der 80. Hendrik denkt ziemlich pragmatisch, er spricht Themen wie Inkontinenz, schwindende Mobilität und Gedanken zum Thema Sterbehilfe auf den Seiten seines Tagebuchs offen an und brachte mich zum Nachdenken. Dazu muss gesagt werden, dass der niederländische Autor des Buches selbst ebenso wenig über 80 Jahre alt ist wie die deutsche „Online-Omi“ Renate Bergmann. Dennoch erlebte ich den Charakter des Hendrik Groen als authentisch; ich bin überzeugt davon, dass es in den Altersheimen da draußen viele Männer wie Hendrik gibt. Immer wieder schildert er auch Marotten, die ich schon selbst bei älteren Verwandten beobachtet habe, zum Beispiel die Todesanzeigen durchzusehen und dann lautstark zu verkünden, welche entfernten Bekannten man nun wieder überlebt hat.

Die absoluten Höhepunkte für mich waren die Gründung des Clubs Alanito – Alt, aber nicht tot – und seine Ausflüge, die reihum von einem der acht Mitglieder organisiert wurden. Hier erleben Hendrik und seine Freunde einige tolle Überraschungen, und ich las neugierig weiter, weil ich wissen wollte, wohin der nächste Ausflug sie führen wird. Im Kontrast dazu stehen einige gesundheitliche Rückschläge, die in diesem Alter nicht ausbleiben. Diese trüben die Stimmung vorübergehend, doch ich bewunderte Hendriks Grundhaltung, dass man jeden Tag genießen soll, solange man das kann. So wird die Reise durchs Jahr an Hendriks Seite zu einer Berg- und Talfahrt voller Humor und Freundschaft, aber auch rührenden Momenten, in denen ich Hendrik gern gedrückt und eine Tasse Tee mit ihm getrunken hätte.

In „Eierlikörtage. Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 83 ¼ Jahre“ gibt der Protagonist ein Jahr lang Einblicke in seinen Alltag in einem niederländischen Altersheim. Das ist sehr oft unterhaltsam und kurzweilig, brachte mich aber auch ins Nachdenken und vergisst nicht, dass Einsamkeit, Krankheit und Tod in diesem Alter immer wieder zum Thema werden. Mit seiner positiven Grundhaltung und der Bereitschaft, auch mit 83 noch beständig Neues ausprobieren zu wollen, hat sich Hendrik Groen meine Sympathien gesichert. Ich vergebe deshalb eine klare Leseempfehlung an alle Altersgruppen!

Veröffentlicht am 24.03.2017

Ein humorvoller und sarkastischer Blick ins Altenheim

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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Piper (1. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492058087
Originaltitel: Pogingen iets van het leven te maken – Het geheime dagboek van Hendrik Groen, 83¼ jaar
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Piper (1. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492058087
Originaltitel: Pogingen iets van het leven te maken – Het geheime dagboek van Hendrik Groen, 83¼ jaar
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich




Ein humorvoller und sarkastischer Blick ins Altenheim

Inhalt:

Hendrik Groen ist 83 1/4 Jahre alt, als er am 1. Januar 2013 beginnt, Tagebuch zu schreiben. Auch wenn die körperliche Fitness zu wünschen übrig lässt, geistig ist der Senior noch sehr beweglich. Das ewige Gejammer im Gemeinschaftssaal ist ihm ein Gräuel, und er versucht, diesem so oft wie möglich zu entkommen. Mit ein paar Freunden gründet er den Alt-aber-nicht-tot-Club, kurz Alanito. Die sechs mehr oder weniger rüstigen Alten organisieren Ausflüge, lernen Neues und lehnen sich schon auch mal gegen die Heimleitung auf. Gutes Essen, das ein oder andere Gläschen Wein oder Härteres darf dabei natürlich auch nicht fehlen. So erleben die Alanitos eine intensive Freundschaft und viele schöne Tage zusammen, während die übrigen Heimbewohner vor sich hin dämmern.

Meine Meinung:
Man munkelt, dass der Autor von „Eierlikörtage“ gut zwanzig Jahre jünger als sein Held ist. Hendrik Groen ist ein Pseudonym, das eigentlich nicht gelüftet werden sollte, denn der Autor hat offensichtlich Ahnung vom Leben im Altenheim, womöglich sogar in einem bestimmten Altenheim in Amsterdam-Noord. Aus dem Geschriebenen könnte man Rückschlüsse auf reale Personen ziehen, die als Vorlage dienten. Nicht jede dieser Personen dürfte davon begeistert sein, wie sie dargestellt wurde, denn manche kommen nicht wirklich gut weg. Da gibt es zum Beispiel nervige Mitbewohner oder die machthungrige Heimleiterin, die sich hinter Paragraphen verschanzt. Aber natürlich gibt es auch positive Darstellungen von Menschen.

Hendrik Groen kann man schnell ins Herz schließen. Er ist ein höflicher, adretter Senior, der sich ein Leben lang zurückgehalten hat. Doch nun findet er, dass es an der Zeit ist, mal etwas zu riskieren und zu tun, wozu er Lust hat. Dabei wirkt er sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem, wird aber von seinem alternden Körper immer wieder in seine Schranken verwiesen.

In seinem Tagebuch findet man für fast jeden Tag des Jahres einen Eintrag, meist zwischen einer halben und zwei Seiten lang. Hier notiert Hendrik Groen seine Gedanken, erzählt von besonderen oder auch ganz alltäglichen Dingen im Altenheim und lässt uns damit an seinem Kampf gegen die Langeweile teilhaben. Mit viel Selbstironie und Sarkasmus betrachtet er dabei seine Umgebung und auch sich selbst, seinen Körper, der untenrum nicht mehr ganz dicht ist und dessen Aktionsradius immer mehr eingeschränkt wird.

Was sich vordergründig nett und manchmal witzig liest, enthält in der Tiefe jede Menge Gesellschaftskritik. Hendrik Groen hat mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht. Seine trockenen Erzählungen wirken absolut authentisch. Ein reizender alter Herr, der mit seiner zuvorkommenden und zupackenden Art dazu anregt, darüber nachzudenken, wie man selbst wohl im Alter leben wird.

Die Reihe:
1. Eierlikörtage
2. Tanztee

★★★★☆