Finale einer großartigen Geschichte um eine mutige Ärztin in der Kaiserzeit
"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte und leider letzte Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert ...
"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte und leider letzte Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert hat wie der Vorgänger.
„Hamburg im Herbst 1911: Bei ihrer Arbeit am Hamburger Hafen wird die Ärztin Anne Fitzpatrick zunehmend mit Süchtigen konfrontiert. Sie beginnt, nach den Hintermännern zu suchen, als plötzlich ihre Freundin Ju entführt und Anne erpresst wird.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).
Henrike Engel gelingt es den Leser mitzunehmen und ihn tief eintauchen die Zeit nach der Jahrhundertwende. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und Sachkunde bereichern den Roman. Ihre Recherchen zum historischen Hintergrund können mit einer gut in die Zeit eingebetteten Handlung überzeugen. Es ist eine gute Mischung aus historischem Roman und Kriminalroman.
Neben der Protagonistin Anne sind auch die Pfarrerstochter Helene Curtius und der Polizei-Inspektor Berthold Rheydt mit von der Partie. Helene Curtius, die Psychologin werden möchte, hilft ihrer Freundin Paulina sich aus ihrer gewalttätigen Ehe zu befreien. So gerät sie immer wieder in brenzlige Situationen, weil Paulinas Mann das verhindern möchte. Sie selbst ist glücklich verliebt in Berthold Rheydt und erwartet seinen Heiratsantrag.
Doch bevor es dazu kommt ist er beruflich gefordert, um den Mord an einem einflussreichen chinesischen Kaufmann aufzuklären. Dabei gerät auch Anne in das Visier der Polizei. Aber noch etwas anderes beschäftig Berthold - seine Vergangenheit. Deshalb fährt er in seine Heimat auf die Insel Föhr und macht eine erstaunliche und erschreckende Entdeckung. Seine Frau Elisabeth lebt.
All diese Geschichten und noch viel mehr erzählt Henrike Engels meisterhaft und knüpft mit leichter Hand die Verbindungen zwischen ihren Protagonisten vor einem beeindruckend recherchierten historischen Hintergrund.
Der Roman lässt sich ausgezeichnet lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, bei dem noch Fragen offen bleiben, aber auch die Hoffnung, dass alle Beteiligten ihre Lebenswünsche und –träume verwirklichen können. Es ist schade, dass es der letzte Teil dieser brillanten Reihe sein soll. Ich hätte gerne weitergelesen.
Es ist ein beeindruckender historischer Roman über den Kampf gegen Drogen und starke Frauen für den die Autorin ausgezeichnet recherchiert hat und dem ich 5 Sterne gebe.