Ein ganz besonderer Politthriller
Ellen Adams ist als Außenministerin der USA noch nicht lange im Amt, die Regierung besteht erst wenige Monate. Als eine Serie von Terroranschlägen Europa erschüttert, ist die Fachkompetenz und die Diplomatie ...
Ellen Adams ist als Außenministerin der USA noch nicht lange im Amt, die Regierung besteht erst wenige Monate. Als eine Serie von Terroranschlägen Europa erschüttert, ist die Fachkompetenz und die Diplomatie der Politikerin gefragt. Denn eine ihrer Mitarbeiterinnen hatte zuvor eine E-Mail erhalten, die Informationen zu den Bomben-Attentaten enthielt. Wer hat diese E-Mail gesendet und wieso? Ellen deckt gemeinsam mit ihrer engen Freundin und offiziellen Beraterin Betsy eine tödliche Verschwörung auf. Fortan ist nicht nur Diplomatie gefragt, sondern auch der Mut unkonventionelle Methoden anzuwenden und politisch und persönlich an die eigenen Grenzen zu gehen.
Bisher habe ich kein Werk von Louise Penny gelesen- das wird sich jetzt aber ganz sicher ändern- daher kann ich nicht sagen wie viel aus diesem Politthriller aus ihrer Feder oder aus der von Hillary Clinton stammt. So oder so, der Schreibstil ist mitreißend, spannend und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein echter Page-Turner. Innerhalb der einzelnen Kapitel wird die Handlung aus der Sicht verschiedener Personen abgedeckt, das macht das ganze noch ransater, vor allem in brenzligen Situationen und von denen gibt es eine Menge. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, aber vor allem gegen Ende war die Handlung für mein Empfinden etwas zu 'US-amerikanisch-politisch'. Natürlich ist das von einem Thriller zu erwarten, der von Hillary Clinton geschrieben wurde, aber so viel Patriotismus und so viel Anti-Russland hätte nicht unbedingt sein müssen. Auch die Protagonistin Ellen verhält sich an vielen Stellen eher wie eine Diplomation, die weit über ihre Grenzen hinaus geht, als eine Außenministerin.
Nichtsdestotrotz: sehr gute Unterhaltung und eine sehr wichtige Botschaft an alle westlichen und demokratischen Länder und vor allem die Gesellschaft an sich. Das Nachwort von Hillary Clinton hat mir so gut gefallen, dass ich es hier zitieren möchte. "Zu guter Letzt: Dieses Buch ist Fiktion, aber die Geschichte, die darin erzählt wird, trifft den Nerv der Zeit. Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass sie fiktiv bleibt. (S. 559)
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.