Beste Jugendkrimi Reihe überhaupt!
Eigentlich hatte Pip sich geschworen, nicht noch einmal zu ermitteln. Es hatte sie schon zu viel gekostet. Inzwischen berichtet sie nur noch in ihrem True-Crime-Podcast über ihre Ermittlungsarbeit im Andie-Bell-Fall. ...
Eigentlich hatte Pip sich geschworen, nicht noch einmal zu ermitteln. Es hatte sie schon zu viel gekostet. Inzwischen berichtet sie nur noch in ihrem True-Crime-Podcast über ihre Ermittlungsarbeit im Andie-Bell-Fall. Doch dann wird der große Bruder ihres besten Freundes vermisst und die Polizei tut nichts…
AGGGTM war schon ein echtes Highlight. „Good Girl, Bad Blood“ steht dem ersten Band in nichts nach. Es gibt nicht viele Jugendkrimis, in denen es um so spannende Fälle geht, aber die nicht unrealistisch wirken. Das kann recht schnell passieren, wenn die Protagonisten zu jung im Vergleich zum Fall sind. Aber Holly Jacksons Krimis sind nicht nur spannend, sondern machen auch Spaß zu lesen und haben unglaublich viele Plot Twists.
Schon allein Pip ist die Geschichte Wert. Ihre Persönlichkeit ist so einzigartig, sie hat dieses natürliche Misstrauen und ihre recht direkte Art, die sie verbunden mit ihrem starken Sinn für Gerechtigkeit auch gerne mal zum Vorschein bringt. Außerdem ist sie sehr selbstbewusst, obwohl ihr die Meinung der Leute trotzdem sehr wichtig ist und sie Angst hat, nicht genug zu sein. All diese Eigenschaften machen sie so sympathisch, dass es sehr leicht ist, sich in sie hinein zu versetzen. Und das, obwohl die Geschichte in der 3. Person geschrieben wurde. Auch ihr Umfeld ist bunt und chaotisch. Einmal ihre Eltern, die gleichermaßen stolz und besorgt sind und ihr kleiner Bruder, der sie bewundert und den sie über alles liebt. Ihre beste Freundin Cara, die immer zu ihr hält, trotz der Ereignisse aus Band 1. Ravi, der eine ebenso gute Nase für Geheimnisse hat, wie sie, und der fast alle ihre Vorhaben unterstützt. Und auch der Rest ihrer Freunde, die sie mehr oder weniger unterstützen. Alle Figuren sind sehr detailreich ausgearbeitet und machen die Geschichte erst so lebendig.
Und die Geschichte ist diesmal so spannend, wie eh und je. Durch den direkten Bezug von Jamie zu Pip, als großer Bruder ihres besten Freunde, ist der Fall nochmal emotionaler und ich habe die Spannung wirklich auf jeder Seite gespürt. Vor allem die unzähligen Plot Twists und die Tatsache, dass man als Leser genauso viel weiß, wie Pip selbst, machen die Geschichte so greifbar und fesselnd. Ich finde es auch echt krass, was für Ideen die Autorin mit in den Fall einbaut und wie verzweigt er ist. Vor allem die Sache mit Child Brunswick ist so gut, dass ich erstmal recherchieren musste, ob das nicht vielleicht doch eine wirkliche Person ist. Was ich an dem Buch auch liebe, ist das Format der Kapitel. Als Leser liest man sowohl die normalen Passagen aus Pips Sicht, aber viele Kapitel sind auch als Interview geschrieben, zeigen Beweisfotos, die Pip gemacht hat, Chats oder private Notizen von Pip. Und das trotzdem, ohne, dass es irgendwie den Lesefluss stört. Das ist so genial.
Ich kann von dem Buch wirklich nur schwärmen, es ist in jedem einzelnen Punkt sehr gut ausgearbeitet und ist nicht nur spannend pur, sondern macht auch richtig Spaß zu lesen, weil man sich Pip so gut hineinversetzen kann. Daher würde ich es wirklich jedem empfehlen, da sich die Reihe auch super als Einstieg ins Genre Jugendkrimi eignet und dabei noch nicht zu brutal ist.
Bitte lest es. Es ist einfach nur unglaublich gut, eine tolle Fortsetzung vom ersten Teil!!!