Cover-Bild Das geträumte Land
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 16.02.2017
  • ISBN: 9783462047967
Imbolo Mbue

Das geträumte Land

Roman
Maria Hummitzsch (Übersetzer)

Die große neue Stimme aus den USA

Imbolo Mbues hochgelobtes Debüt erzählt die unvergessliche Geschichte zweier Familien unterschiedlicher Herkunft, die in New York kurz vor der Bankenkrise aufeinandertreffen. Die Lehman-Brothers-Pleite bringt nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Wertesystem gehörig durcheinander.

Jende Jonga hat es endlich geschafft, seine Frau und seinen kleinen Sohn aus Kamerun nach Amerika zu holen. Das Glück scheint komplett, als Jende den Job als Chauffeur von Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank, ergattert. Und Mrs Edwards engagiert Jendes Frau sogar als Haus- und Kindermädchen in ihrem Sommerhaus in den Hamptons. Die beiden Familien könnten unterschiedlicher nicht sein und wollen doch dasselbe: ihren Kindern eine gute Zukunft bieten. Allerdings ist das Leben der Bankerfamilie längst nicht so perfekt und glamourös, wie es zunächst scheint. Als Lehman Brothers pleitegeht, ist die Fassade nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Die Jongas versuchen verzweifelt, Jendes Job zu retten – auch um den Preis ihrer Ehe. Das Leben der beiden Paare wird dramatisch auf den Kopf gestellt und Jende sieht sich gezwungen, eine unmögliche Entscheidung zu treffen.

Ein hochaktueller, brillant geschriebener Roman über Familie, Immigration, Heimat und Gesellschaft, der uns alle angeht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2017

The american dream

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Der Kameruner Jende Jonga hat mit Hilfe seines Cousins den Absprung nach New York geschafft. Nachdem er sich als Taxifahrer durchgeschlagen hat, konnte er sogar Frau und Sohn nachholen. Einziges Manko: ...

Der Kameruner Jende Jonga hat mit Hilfe seines Cousins den Absprung nach New York geschafft. Nachdem er sich als Taxifahrer durchgeschlagen hat, konnte er sogar Frau und Sohn nachholen. Einziges Manko: bisher hat Jende nur eine Arbeitserlaubnis, seine Frau nur ein Studentenvisum. Wenn sie langfristig in Amerika bleiben wollen, brauchen sie dringend richtige Papiere. Das Glück scheint auf ihrer Seite, als Jende einen Job bei Clarke Edwards bekommt. Der ist bei Lehman Brothers ganz oben mit dabei und so scheint Jende endlich eine Perspektive zu haben.

Imbolo Mbue hat mich mit ihrem Debut absolut überzeugt. Eine warmherzige Geschichte, die gleichzeitig nachdenklich macht, sozialkritisch ist, hochaktuelle Themen wie eben der Fall von Lehman Brothers und dessen Folgen aufgreift. Mbue erzählt authentisch vom Leben der Jongas, ihren Bemühungen sich zu integrieren, ihrem Kampf mit den Behörden. Dem Leser wird wehmütig ums Herz, wenn man sieht welche Früchte die harte Arbeit tragen (wenige), wie die Jongas an ihrem Leben in New York hängen (sehr), wie sie ihre Zukunft in den USA planen (zuversichtlich). Auf der anderen Seite weiß man was Lehman Brothers droht, welche Folgen sich für das ganze Land ergeben werden. Und trotzdem hofft man mit aller Kraft für Jende und seine Frau Neni. Auf der anderen Seite hofft man auch für Clarke Edwards und seine Familie, die zwar einen anderen Ausgangspunkt haben (sie gehören zur High Society), aber trotzdem auch ihr Päckchen zu tragen haben. Diese Gegensätze der beiden Familien, der sozialen Schichten und Kulturen machen einen großen Reiz des Buches aus. Ebenso natürlich der Erzählstil der Autorin, der mich wirklich begeistert hat. Authentisch, bilderreich und warmherzig, weise und doch nicht belehrend. Eine hervorragende Mischung, die mich durch die Seiten des Buches hat fliegen lassen.
Ein wunderbarer Roman, der die harte Wirklichkeit nicht verheimlicht, aber trotzdem Zuversicht und Hoffnung ausstrahlt. Der alte amerikanische Traum, neu erzählt.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Der große Traum von Amerika

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Von Arietta

Meine Meinung zum Inhalt

Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein großartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt ...

Von Arietta

Meine Meinung zum Inhalt

Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein großartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt sie von den Einwanderern Jende Jonga , seiner Frau Neni und ihrem Sohn Lomi, die aus Kamerun aufgebrochen sind um in Amerika ein besseres Leben zu führen.In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie haben beide Träume Jende möchte als gemachter Mann in seine Heimat zurück kehren und Neni träumt davon Apothekerin zu werden. Beide stellen fest, das nicht alles Gold ist was glänzt, dass das Leben in Amerika nicht so einfach ist,auch die Jobs fallen nicht vom Himmel. Ihr Aufenthalt ist nicht gesichert und es fehlt die Greenkarte zum Arbeiten. Aber Jende schafft es auf Umwegen und Tricks auch ohne Karte eine Stelle zu bekommen. Man spürt seine große Freude das er für Clark Edwards, Manager bei Lehmann Broters, die Stelle als Chauffeur bekommt.Das Verhältnis ist gut, sogar seine Frau Neni, darf bei Clarks Frau aushelfen. Man spürt hier treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander, die soziale Schichten und gegensätzliche Kulturen. Trotz allem geht es Harmonisch zu. Neni, bekommt Einblicke hinter die wahren Fassaden der Reichen und Schönen.

Gerade als alles zu schön ist um wahr zu sein, ziehen eines Tages dunkle Wolken über dem Himmel auf, die große Finanzkrise 2008 in Amerika, trifft auch Lehmann Broters, die Firma steht am Rande des Ruins und muss Insolenz anmelden. Das trifft nicht nur die Edwards hart, auch die Jongas und den Rest der Bevölkerung. Jende und Nenis Träumen scheinen zu zerplatzen und die beiden stehen vor einer schweren Entscheidung.

Meine Meinung zur Autorin:

Dies alles hat die Autorin so lebendig und Bildhaft geschildert. Die Träume von einem besseren Leben, dem Leben in Kamerun und dem Leben in Amerika, gegensätzlicher kann es nicht sein.

Die Schwierigkeiten der Einwanderer, die sozialen Unterschiede,die Kulturen und Denkweisen.

Die Welt der Mächtigen, Reichen und Schönen , die untere soziale Schichten in Amerika, die Schere zwischen Arm und Reich, erlebte man beim Lesen. Sie gewährte einem Einblicke hinter die Fassaden, der oberen Schichten, wo auch nicht alles so einfach ist. Es ist alles sehr spannend und fesselnd geschrieben, die Sprache ist warm , klar und schön. Ihre Protagonisten, mit ihren Charakteren und Emotionen, sind gut herausgearbeitet. Ein Buch in das man Versinken kann, man kann sich dem Zauber ihrer Schilderungen nicht entziehen.

Veröffentlicht am 03.08.2020

USA – Land der Träume

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Die USA aus Sicht von Migranten. In den Medien hört man meist von Migranten aus anderen amerikanischen Ländern – hier in Imbolo Mbues Debüt "Das geträumte Land" wird aber von einer jungen Familie aus Kamerun ...

Die USA aus Sicht von Migranten. In den Medien hört man meist von Migranten aus anderen amerikanischen Ländern – hier in Imbolo Mbues Debüt "Das geträumte Land" wird aber von einer jungen Familie aus Kamerun berichtet, die sich ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in New York aufhält und dort im Land der Träume USA ihr Glück sucht. Wir erfahren, wie sie die USA vor und während der Weltfinanzkrise erleben.
Ein Nebenschauplatz ist hierbei eine weiße privilegierte Familie, die die Weltfinanzkrise ebenfalls hautnah erlebt, da der Familienvater bei Lehman Brothers arbeitet. Die Lebenswirklichkeit der beiden Familien und auch wie sie jeweils aus der Krise herausgehen, bildet einen interessanten Kontrast.
Trotz aller Sorgen, Nöte, Ängste wird das Buch nie pessimistisch – es bleibt immer die (sehr US-amerikanische) Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dadurch liest sich das Buch flüssig und relativ unbeschwert.
Trotzdem beschäftigten mich gegen Ende und auch nach der Lektüre Fragen über Schuld und über Gerechtigkeit, auf die es keine einfachen Antworten gibt.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Das Land, in dem Milch und Honig fließen

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So sehen die Kameruner Jende und Neni Jonga die Vereinigten Staaten von Amerika: es ist ganz klar das Ziel ihrer Träume! Und als sie es nach zähem Ringen endlich schaffen, sich dort niederzulassen, ...

So sehen die Kameruner Jende und Neni Jonga die Vereinigten Staaten von Amerika: es ist ganz klar das Ziel ihrer Träume! Und als sie es nach zähem Ringen endlich schaffen, sich dort niederzulassen, scheinen diese Träume endlich wahr zu werden. Zumal sie erst in den USA endlich heiraten können, obwohl sie doch schon längst Eltern eines wohlgeratenen Sohnes namens Limbi sind. Und aus dem soll jetzt ein waschechter Amerikaner werden. Das bisschen harte Arbeit, das auf sie zukommt? Ein Klacks, vor allem nachdem sie die Familie Edwards kennengelernt haben, bei der Jende einen richtig gut bezahlten Job als Chauffeur bekommt und auch Neni immer mal wieder kleine und auch größere - so zum Beispiel als Köchin während der Sommerferien - Aufträge erhält.

Doch die Vorstellungen des Paares driften mehr und mehr auseinander, zumal Neni sich fortbildet und davon träumt, in die besseren Kreise aufgenommen zu werden. Jende hingegen, in seiner täglichen Arbeit als Chauffeur, sieht mehr und mehr, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Clark Edwards ist nämlich Manager an der Wall Street, ausgerechnet bei den Lehmann Brothers und wir schreiben das Jahr 2008, in dem der Börsencrash naht. Und auch vorher war Familie Edwards alles andere als frei von Problemen.

Mehr und mehr stellt sich die Frage, was "Heimat" ist. Ist diese da, wo man sich abarbeitet, um irgendwann seine Version des amerikanischen Traumes zu verwirklichen? Oder doch in der kamerunischen Stadt Limbe, aus der sie kommen und in der die Armut aus jeder Ecke quillt?

Die kamerunische Autorin Imbolo Mbue beschreibt dieses Drama eindringlich, wenn auch nicht ohne Längen. Die Themen Exil und Auswanderung sind gerade wieder brennend aktuell, wenn auch die Familie Jonga nicht geflohen ist, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Eine Flucht ist es natürlich schon, die aus der Armut. Und in New York, wo die Familie landet, lastet eine Menge Verantwortung auf ihr: die Verwandten aus der Heimat und zwar nicht nur die engsten, brauchen ständig Geld für dies und das und alles ist superwichtig. Die Jongas sollen es richten. Und das, obwohl ihr Status im (für sie) gelobten Land noch keineswegs sicher ist! Werden sie Fuß fassen können in den USA, wird es ihre neue Heimat? Oder werden sie am Ende gar keine haben?

Ein eindringliches, stellenweise auch unterhaltsames Buch, das mich aber nicht in Gänze gepackt hat. Spannend für alle, die gerne andere Mentalitäten kennenlernen, sich in die schwierige Situation von Menschen mit anderen Lebensbedingungen hineindenken. Aber trotz der Lockerheit im Stil definitiv keine leichte Kost!

Veröffentlicht am 08.10.2017

Ein Traum, der sich zum Gegenteil entwickelt

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Für den hart arbeitenden Kameruner Jende Jonga geht es in Amerika endlich bergauf, er hat seine Frau Neni und seinen kleinen Sohn Liomi bei sich, durch seinen Cousin bekommt er die Stelle als Chauffeur ...

Für den hart arbeitenden Kameruner Jende Jonga geht es in Amerika endlich bergauf, er hat seine Frau Neni und seinen kleinen Sohn Liomi bei sich, durch seinen Cousin bekommt er die Stelle als Chauffeur bei dem erfolgreichen Wallstreet Banker Clark Edwards und sein Anwalt Bubakar ist sehr zuversichtlich, dass sein Asylantrag genehmigt wird. Es könnte also kaum besser laufen, doch schon bald holt die harte Realität auch die Jongas ein. Der Traum von einem besseren Leben für sich und ihren Sohn in New York entwickelt sich langsam zu einem Albtraum. Können sich Jende und Neni dem entgegensetzen?

The American Dream, wer hat das nicht schon das ein oder andere mal gehört? Der Traum, sich durch harte Arbeit eine gute Zukunft sichern zu können, der Traum, dem so viele Migranten erliegen und ihn Wirklichkeit werden lassen möchten. Dadurch, dass die Autorin aus Kamerun stammt und nach Amerika ausgewandert ist, wirkt vieles von dem was sie schreibt glaubhaft und authentisch. Man nimmt es ihr ab und kommt nicht umhin sich zu fragen ob sie oder Menschen, die sie kennt selber die ein oder andere beschriebene Situation erlebt haben. Dieses Buch behandelt ein Thema, das so aktuell wie nie ist und ich finde es gut aus der Sicht von Einwanderern zu lesen, zu erfahren was ihre Beweggründe für das Auswandern ist, was ihre Wünsche sind, ob sie sich integrieren wollen und können und wie sie letztendlich mit der neuen Umgebung klar kommen.
Ich mag den Schreibstil der Autorin, der eher einfach gehalten ist und somit gut zum Roman passt. Sie schafft es in einem ruhigen Ton eine Geschichte voller Gefühl und teilweise auch Überraschungen zu erzählen, eine Geschichte über zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten und bei denen man doch auch Gemeinsamkeiten findet. Der Roman hat mich von der ersten Seite an überzeugt und mich zum Nachdenken gebracht, was vor allem an der Sichtweise der Jongas liegt.
Es ist ziemlich interessant etwas über Limbe, Kamerun zu erfahren, was für Vergleiche zu New York gezogen werden und zu verfolgen wie es Neni und Jende mit ihrem neuen Leben in Amerika ergeht.
Die Charaktere sind sehr facettenreich, so haben wir die ehrgeizige Neni Jonga, die sich um den Haushalt und ihren Jungen kümmert und nebenbei noch arbeitet und studiert, ihr Mann Jende ist der andere Protagonist, der nur das Beste für seine Familie möchte, fast den ganzen Tag arbeitet und auch immer wieder Geld nach Kamerun schicken muss obwohl sie selber nicht so viel haben. Die zwei geben alles und sind voller Hoffnung, die fast greifbar ist. Auf der anderen Seite haben wir den Workaholic Clark Edwards und seine Frau Cindy, die ein Familienmensch ist und dennoch viel zu oft allein gelassen wird. Die Kinder der zwei Ehepaare sind einfach nur wirklich süß.
Auch wenn die Familien sich nicht gleichen, so haben beide mit einigen Problemen zu kämpfen. Die Jongas haben Zukunftsängste und machen sich oft Sorgen um Geld, die Edwards hingegen scheinen alles zu haben und sind dennoch weit davon entfernt glücklich zu sein. Man bekommt durch Jende und Neni nur allzu gut mit was bei den Edwards alles schief läuft. Geld allein macht eben doch nicht glücklich.
Diese Gegenüberstellung der Familien macht einen gewissen Reiz aus und es ist interessant zu verfolgen wie die Erwachsenen mit den Extremsituationen umgehen, die vor ihnen liegen. Ich hätte nie erwartet wie sich alles entwickelt und zu was manche Charaktere überhaupt im Stande sind, zwischenzeitlich hat so manch einer Sympathiepunkte verloren. Und auch wenn ich nicht alle Entscheidungen gut heißen kann und Probleme mit manchen Verhaltensweisen hatte, kann ich vieles nachvollziehen. Es ist sehr nah an der Realität und diese ist bekanntlich nicht immer rosarot.

Ein überaus aktueller Roman über die Einwanderung. Ein Buch, das die afrikanische sowie amerikanische Lebenskultur sehr gut rüber bringt und auch sonst einige weitere Themen miteinbezieht. Eine authentische Geschichte, die einen wahren Blick auf das heutige Amerika bietet und einige schöne Lesestunden verspricht.