Cover-Bild Töchter des Nordmeeres – Livs Weg
Band 1 der Reihe "Die Nordmeer-Saga"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 12.09.2023
  • ISBN: 9783499011139
Ines Thorn

Töchter des Nordmeeres – Livs Weg

Ein historischer Roman vor eindrücklicher nordischer Kulisse: Zwei grundverschiedene Mädchen ringen darum, ihren Platz im Leben zu finden, in einer Welt, die zwischen naturverbundener Tradition und wissenschaftlicher Moderne steht. 

Norwegen, 1893: Auf Veiholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, wachsen zwei sehr unterschiedliche junge Frauen heran, die aber untrennbar miteinander verbunden sind. Vor 15 Jahren wurden sie in der gleichen Winternacht als Säuglinge auf verschiedenen Türschwellen im Dorf abgelegt. Keiner weiß, ob Liv und Lucia Schwestern sind oder woher sie kommen. Liv ist die Fortschrittliche, Wissbegierige und Tatenhungrige, die sogar die Aufmerksamkeit des Polarreisenden Fridtjof Nansen erregt, während Lucia nach Häuslichkeit strebt, traditonell leben und heiraten möchte. Als ein junger Fremder in den Ort kommt, werden die Unterschiede zwischen den beiden Frauen spürbar, und ihre zwiespältige Freundschaft wird hart auf die Probe gestellt. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Sehr eindrücklich beschrieben

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Liv und Lucia werden als Babys jeweils vor die Tür des Pfarr- und Wirtshauses auf Smola gelegt, mitten im Winter. Sie haben Glück und werden schnell genug entdeckt. Sie wachsen in ihren neuen Familien ...

Liv und Lucia werden als Babys jeweils vor die Tür des Pfarr- und Wirtshauses auf Smola gelegt, mitten im Winter. Sie haben Glück und werden schnell genug entdeckt. Sie wachsen in ihren neuen Familien auf, wissen von Anfang an, dass sie eventuell Schwestern und adoptiert sind.

Liv interessiert sich für alles, was kreucht und fleucht und wächst. Sie beobachtet besonders gerne Raben. Eines Tages begegnet sie in Trondheim Fridtjof Nansen und der Wunsch Zoologie zu studieren wächst. Lucia ist bodenständig, kocht, bäckt und strickt gerne und ist in dieser Hinsicht das totale Gegenteil von Liv. Beide zieht es nach Kristiania und beide machen in der Hauptstadt höchst unterschiedliche Erfahrungen.

Hochinteressant ist nicht nur Livs Leben sondern auch wie sich die Insulaner darum bemühen, dass Liv ihren Wunsch erfüllen kann. Nicht alle finden es gut, dass sie als Frau studieren will. Und auch an der Universität hat sie es nicht leicht. Das gilt auch in anderen Hinsichten für Lucia. Vor allem jedoch ist diese Geschichte unglaublich fesselnd verfasst. In kurzen, präzisen Sätzen ohne jegliche Redundanz möchte man immer mehr von Liv, ihrer Welt und dem Norwegen um die vorletzte Jahrhundertwende erfahren. Ich habe den Roman an einem Nachmittag gelesen und bin geistig total abgetaucht.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Wundervolle, intensive Geschichte!

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Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen ...

Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen so stark unterscheiden, sind sie trotzdem eng miteinander verbunden. In einer Winternacht im Dezember 1876 wurde Liv als Säugling am Gasthaus und Lucia auf der Kirchenschwelle ohne Hinweis oder Nachricht ausgesetzt. Niemand weiß, woher sie kommen und ob sie wirklich Schwestern sind.
Beide Mädchen streben darum, ihren Platz im Leben zu finden. Liv ist unfassbar wissbegierig und sehr naturverbunden. Sie liebt das wilde, weite Meer und ihre kräftigen, schwarzen Raben. Sie träumt davon, zu studieren zu können. Lucia dagegen sehnt sich nach Häuslichkeit, nach einem Mann und Kindern. Als ein junger, fremder Mann, ein Wissenschaftler, auf die Insel kommt, sind Liv und Lucia hin und weg. Ihre zwiespältige Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Mein Leseeindruck:
Der Historische Roman „Töchter des Nordmeeres - Livs weg" ist eine sehr gelungene, sehr besondere Geschichte. Sie hat eine enorme Intensivität. Mit großem, wundervollem Sprachgefühl trifft die Autorin Ines Thorn den norwegischen Ton der damaligen Zeit. Mein Leserherz hat wie ein buntes Feuerwerk von der ersten Seite bis zur letzten Seite gestrahlt. Das Zeitgeschehen und der Zeitgeist in Norwegen sind hervorragend integriert. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen.
Die Autorin hat die eindrückliche, raue Landschaft bildgewaltig skizziert. Sie hat mich beim Lesen in eine Zeit versetzt, die ich mir heute im realen Leben nicht mehr vorstellen kann. Gerade die weiblichen Protagonisten sind von Rechtlosigkeit geprägt. Liv ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie bricht alle Konventionen und geht ihren Weg. Einen Weg, den sie sich mit Zielstrebigkeit und Mut hart erkämpft. Ich habe sie so unheimlich gerne begleitet. Die Handlung birgt Spannung und ich konnte herrlich mitfiebern.

Fazit:
5/5 ⭐️ Der Roman ist mitreißend und bewegend und man kann ihm nicht entkommen, wenn man einmal begonnen hat zu lesen. Große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Leseempfehlung für History-Fans

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Darum geht‘s:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts werden auf der Norwegischen Inselgruppe Smola in einer Winternacht zwei Babys vor zwei unterschiedliche Türschwellen gelegt. Niemand weiß, woher die beiden ...

Darum geht‘s:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts werden auf der Norwegischen Inselgruppe Smola in einer Winternacht zwei Babys vor zwei unterschiedliche Türschwellen gelegt. Niemand weiß, woher die beiden Mädchen stammen. Fria, die Wirtin des Guesthuset, und die Familie des Dorfpfarrers nehmen die Findlinge auf. Die beiden wachsen dennoch wie zwei Schwestern auf, könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Während Lucia sich ein Leben als Ehefrau und Mutter wünscht, träumt Liv von einem Schulabschluss und einem anschließenden Studium beim berühmten Polarreisenden Fridtjof Nansen. Als ein junger Wissenschaftler auf die Insel kommt, wird die Freundschaft der Mädchen auf die Probe gestellt und beide müssen einiges auf sich nehmen, um ihren Weg zu finden.

So fand ich‘s:
Ines Thorn erzählt hier in erster Linie die spannende Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die ihr Glück suchen. Sie zeigt aber auch auf eindrückliche Weise wie die damalige Gesellschaft tickte und vor allem, was für eine Stellung von den Frauen anfangs des 20. Jahrhunderts erwartet wurde. Beide Frauen verfolgen ihre eigenen Träume und nehmen auf unterschiedliche Weise ihre Schicksale in die Hand.

Es ist die Geschichte von zwei sehr starken Frauen. Besonders Liv, die was die Frauenrolle betrifft der Zeit um einiges voraus war, beeindruckte mich mit ihrer zielstrebigen und freigeistlichen Art sehr. Trotz vieler Steine, die ihr von der Gesellschaft in den Weg gelegt werden, verfolgt sie unbeirrt ihre Ziele und muss auch mit Rückschlägen zurechtkommen. Doch ich habe auch mit Lucia mitgefiebert. Denn auch ihr wird vom Schicksal nichts geschenkt. Da Liv etwas mehr im Fokus steht, fühlte ich mich ihr allerdings ein wenig näher. Da es möglicherweise einen zweiten Band geben wird, könnte ich mir vorstellen, dass wir Leser dann Lucia etwas intensiver begleiten können.

Besonders gut gefallen hat mir auch die Atmosphäre, die die Autorin den Leser sehr anschaulich und lebendig spüren lässt – seien es zum Beispiel die wetterbedingt schwierigen Verhältnisse auf der Insel oder auch das Leben in der Stadt, das vor allem von den damaligen gesellschaftlichen Konventionen geprägt ist.

Die Figuren sind durchwegs lebendig und versatil gezeichnet. Auch meine eigenen Emotionen kamen beim Lesen nicht zu kurz – genauso wie ich es mag. Ich konnte mich jederzeit in die Figuren reinversetzen oder mich über die eine oder andere so richtig aufregen.

Ich habe parallel zum Lesen auch das Hörbuch gehört, so dass ich auch z.B. beim Haushalt nie den Faden verloren habe und ohne größere Unterbrechungen weiter in die Geschichte eintauchen konnte. Und die Sprecherin Verena Wolfien ist meiner Meinung nach perfekt für dieses Buch und hat immer den richtigen Tonfall für die jeweilige Figur getroffen. Das war für mich das Tüpfelchen auf dem "i" dieses Lese- und Hörerlebnisses.

Ich muss bestimmt nicht mehr explizit betonen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Jedenfalls spreche ich gerne und begeistert eine absolute Leseempfehlung aus für alle, die gerne historische Romane lesen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Gegen alle Widerstände

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Liv und Lucia sind Findelkinder, die auf der Insel Smøla am selben Tag aufgefunden wurden. Die eine wächst beim Pfarrer, die andere bei Fria im Guesthuset auf. Liv interessiert sich von klein auf für die ...

Liv und Lucia sind Findelkinder, die auf der Insel Smøla am selben Tag aufgefunden wurden. Die eine wächst beim Pfarrer, die andere bei Fria im Guesthuset auf. Liv interessiert sich von klein auf für die Natur und untersucht alles was ihr in die Finger kommt. Lucia dagegen möchte nur eines, eine gute Ehefrau sein und eine eigene Familie gründen.

Wir begleiten nun Liv dabei, wie sie mit Hilfe der Inselbewohner ihren eigenen Weg geht. Dank der Gemeinschaft kann sie nach Christiania gehen und dort Zoologie bei Fridtjof Nansen studieren. Doch dort muss sie sich alleine durchschlagen und gegen die Widerstände, die einer jungen Frau damals entgegenschlugen ankämpfen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ines Thorn gelingt es die norwegische Gesellschaft der Zeit um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert facettenreich darzustellen. Einmal ist da die Gemeinschaft auf der Insel, in der jeder seinen Platz hat und diesen auch nicht verlassen soll. Liv bricht hier mit einigen Regeln, schafft es aber durch ihre Art, dass sie trotz allem unterstützt wird und ihr der Weg zu einem Studium geebnet wird. Auf der anderen Seite ist die Gesellschaft in der Stadt, in der sehr auf Standesunterschiede geachtet wird und Menschen, die von den Inseln kommen als einfach und tölpelhaft verachtet werden. Ein Aufstieg scheint hier so gut wie unmöglich und die Rollenbilder sind teils noch starrer als auf der Insel.

Liv und auch Lucia müssen sich hier ihren Weg erkämpfen und versuchen ihre Träume wahr werden zu lassen. Liv brennt für ihr Studium, sehnt sich aber trotzdem nach einem Partner und Familie. Dieser Spagat war damals fast komplett unmöglich. Lucia strebt zwar nach der traditionellen Rolle als Ehefrau und Mutter und muss trotzdem erkennen, dass ihre Herkunft ein Hemmschuh sein kann.

Ich habe das Buch ausgesprochen gerne gelesen. Der Schreibstil ist bildhaft und löst Emotionen auf. Was habe ich mich teilweise über die verlogenen Moralvorstellungen geärgert, die Männer alles durchgehen lassen und alle Schuld den Frauen anlastet. Ich habe mit gefiebert, mit gelitten und mich gefreut. Die Charaktere wachsen einem ans Herz, besonders die Inselbewohner, die Livs Rückgrat bilden und ihr die Kraft geben auch bei Hindernissen nicht aufzugeben und an sich zu glauben.

Jetzt bin ich gespannt, ob es noch einen zweiten Band geben wird, der sich näher mit Lucia beschäftigt. Ihr Schicksal wird in diesem Buch ja durchaus mit erzählt, ist aber doch noch recht offen.

Auf jeden Fall kann ich das Buch empfehlen. Mir hat es richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Ein fesselnder Roman zwischen Tradition und Moderne

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Im Rowohlt Verlag erscheint der historische Roman "Töchter des Nordmeeres – Livs Weg" von Ines Thorn.

Norwegen, 1893: Auf Veiholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, wurden vor 15 Jahren zwei Säuglinge ...

Im Rowohlt Verlag erscheint der historische Roman "Töchter des Nordmeeres – Livs Weg" von Ines Thorn.

Norwegen, 1893: Auf Veiholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, wurden vor 15 Jahren zwei Säuglinge ausgesetzt, die von den Bewohnern angenommen wurden. Es liegt der Verdacht nahe, dass sie Schwestern sein könnten, dabei sind sie grundverschieden und haben konträre Vorstellungen von ihrem Leben. Lucia träumt von einer traditionellen häuslichen Rolle als Ehefrau. Liv dagegen, ist wissbegierig, interessiert sich für die Tiere und die Wissenschaft und setzt nach einem Treffen mit dem Polarforscher Fridtjof Nansen alles daran, den für Frauen ungewöhnlichen Weg eines Studiums aufzunehmen.

Diesen Roman habe ich angelesen und konnte ihn nicht wieder aus der Hand legen. Es ist eine fesselnde Geschichte über zwei Findelkinder, die in unterschiedlichen Familien groß wurden und nun ihren Weg im Leben gehen wollen. Die Geschichte entwickelt einen fesselnden Sog und spielt mit der nordischen Atmosphäre und dem Rollengefüge der damaligen Zeit.

Liv ist ganz anders als die Mädchen im Ort, sie ist wissbegierig und erstaunlich intelligent, interessiert sich für Vögel und die Natur und untersucht Kleinstlebewesen unter dem Mikroskop. Der Traum von einem Studium treibt sie an und damit ist sie das ganze Gegenteil der häuslichen Lucia, die stickt, kocht und für die Führung eines Haushaltes vorbereitet wird. Als der junge Lasse in den Ort kommt, interessieren sich beide junge Frauen für ihn und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt.

Livs Ziehvater ist ein Same, der sich rührend um Liv kümmert und die Familie stets gut bekocht. Der Rabe, Livs Lieblingsvogel, gilt bei den Samen als Glücksbringer. In der Handlung werden die Vorurteile der Bewohner Veiholmens gegenüber der samischen Volksgruppe sichtbar. Leider erfährt man kaum etwas über das traditionelle Leben der Samen.

Ines Thorn lässt ihre Leser in das Leben auf einer kleinen Insel Norwegens vor 1900 eintauchen, sie beschreibt die nordische Kulisse, die Landschaft und das Leben der Bewohner. Das Frauenbild der damaligen Zeit war geprägt vom Haushalt und der Versorgung der Familie. Die schulische Ausbildung endete mit jungen Jahren in der Verheiratung. Doch die Intelligenz und die Wissbegier einiger Frauen war nicht zu stoppen, genau wie Liv, die sich für die Wissenschaft interessiert und nach der Begegnung mit dem Polarforscher Fridtjof Nansen unbedingt studieren möchte. Mutig und mit ganzer Kraft strebt sie nach diesem Ziel und wird von ihrer Familie und Freunden unterstützt. Diese familiäre Bindung verliert sie aber sie aus den Augen und setzt dabei sogar fast ihre Zukunft aufs Spiel.

Der einnehmende, ruhige Erzählstil passt in Kombination mit der bewegenden Entwicklung der Charaktere hervorragend zur Story. Dieser Roman versetzt vor der nordischen Kulisse hautnah in eine Zeit, in der Frauen noch viel mehr um ihren Lebenstraum kämpfen mussten.

Ein eindrücklicher, fesselnder Roman, der mich von Anfang bis Ende gepackt hat.

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