Cover-Bild Bell und Harry
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 13.05.2019
  • ISBN: 9783446261990
Jane Gardam

Bell und Harry

Isabel Bogdan (Übersetzer)

London ist laut und anstrengend, die Batemans sehnen sich nach Ruhe und haben sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Vor allem der Vater, ein nervöser Journalist, hofft auf Entspannung in der bäuerlichen Umgebung. Hier trifft sein kleiner Sohn Harry auf Bell, den jüngsten Sohn der Vermieter, und eine tiefe Jungenfreundschaft beginnt. Sommer für Sommer und mit jedem gemeinsam erlebten Abenteuer wird diese Freundschaft erneuert, so unterschiedlich die Sphären, in denen sie mit ihren Familien leben, auch sind. Ein hell leuchtendes Ferienbuch von Jane Gardam, in dem die Spannung zwischen Stadt- und Landmenschen mit so viel Weisheit und Humor eingefangen ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Lobpreisung des hohlen Landes

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Bell und Harry ist ein sympathisches Buch der großen Jane Gardam über zwei Jungen in England. Auf dem Land von Yorkshire lernen sich die Kinder kennen. Der anfangs ca. 8 Jahre alte Bell Teesland lebt dort ...

Bell und Harry ist ein sympathisches Buch der großen Jane Gardam über zwei Jungen in England. Auf dem Land von Yorkshire lernen sich die Kinder kennen. Der anfangs ca. 8 Jahre alte Bell Teesland lebt dort mit seiner Familie auf einer Farm, der jüngere Harry Bateman stammt aus der Stadt. Seine Familie mach hier Urlaub. Welten prallen aufeinander und es gibt auch Missverständnisse, doch es ist möglich miteinander auszukommen. Die Kinder verstehen sich aber auf Anhieb. Sie strolchen zusammen rum und sind ein wenig wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn!
Das Land spielt eine große Rolle und so heißt das Buch im original The hollow land. Harry wird jedes Jahr in den Ferien zurückkehren.

Das Buch ist episodenhaft aufgebaut, was wunderbar funktioniert. Es ist kurz, leider, man würde gerne noch mehr lesen, aber im Prinzip reicht es, um den Verlauf der Begegnung genau zu zeigen und ein leicht verklärendes, helles Bild des sogenannten hohlen Land zu zeigen, in dem sich die Menschen so wohl fühlen und mit der Natur verbunden sind. Wehmütig verlässt man als Leser diese Welt.

Das Cover ist unbedingt noch erwähnenswert. Es handelt sich bei der Illustration um das Gemälde Swim2 von der amerikanischen Malerin Elizabeth Mayville.

Es bleibt die Frage, ist das jetzt ein Kinder-/Jugendbuch? Sprachlich ist es sicher mehr. Ein Buch für jedes Alter!

Veröffentlicht am 02.05.2019

Wunderbare, ruhige Geschichte

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Städte wie London haben unbestritten ihren Reiz, aber auch Schattenseiten. Es ist immer laut und hektisch, ganz anders sieht das im „Hohlen Land“ aus. Dort ist alles noch super ländlich, sieht man von ...

Städte wie London haben unbestritten ihren Reiz, aber auch Schattenseiten. Es ist immer laut und hektisch, ganz anders sieht das im „Hohlen Land“ aus. Dort ist alles noch super ländlich, sieht man von der Heuernte ab, sehr ruhig und jeder kennt jeden. Stadtkind Harry lernt dort Bell kennen, einen Jungen vom Land, wie er typischer kaum sein könnte. Es entsteht eine jahrelange Freundschaft.

Nach zahlreichen Thrillern stand mir der Sinn nach einem ruhigen Buch und da kam „Bell und Harry“ von Jane Gardam genau richtig. Erwartet hatte ich die typischen Geschichten um das Landleben, samt schönen Landschaftsbeschreibungen. Genau das und noch einiges mehr bekommt man hier wunderbar präsentiert. Dazu gehört auch dass jeder jeden kennt, was nicht immer ohne Folgen bleibt.

Es ist nicht nur eine ruhige Geschichte, sondern auch eine gemütlich zu lesende voller Poesie und Herz. Ich hatte das Gefühl beim Lesen (bis auf wenige Ausnahmen) immer ruhiger zu werden. Das Entstehen der Freundschaft von Bell und Harry war wunderbar gefunden, man spürt, wie diese immer und immer tiefer wird und alles überstehen kann. Die bildhafte Geschichte hat mein Kopfkino angeschaltet und mich auch immer wieder schmunzeln lassen. Es sind die klassischen Lausbubgeschichten genau enthalten wie die bäuerlichen Pflichten und der ländliche Charme. Doch es gab auch spannende Momente zum Mitfiebern während die Jahre ins Land ziehen und die beiden Jungen zu Männern werden.

Wem der Sinn nach einem ruhigen, aber keineswegs langweiligen Buch ist, ist mit der Geschichte vom hohlen Land und der Freundschaft um „Bell und Harry“ sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Bell und Harry

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Das Buch ist in 9 Geschichten unterteilt und zwischen den Geschichten liegen manchmal wohl Jahre, mal mehr, mal weniger Zeit ist vergangen, aber das wird nie explizit ausgesprochen.
Es beginnt im ersten ...

Das Buch ist in 9 Geschichten unterteilt und zwischen den Geschichten liegen manchmal wohl Jahre, mal mehr, mal weniger Zeit ist vergangen, aber das wird nie explizit ausgesprochen.
Es beginnt im ersten Sommer, in dem Familie Bateman Light Trees pachtet. Nur das Farmhaus, jedoch nicht das Recht, die Wiesen zu mähen. Bell, der Sohn des Farmers, und Harry, der jüngere Sohn der Mieter, lernen sich so kennen. Bell ist etwas älter als Harry. Hier treffen zwei Welten aufeinander, denn das Leben in London unterscheidet sich sehr von dem in Nord Yorkshire. Bell hat schon in jungen Jahren große Verpflichtungen während Harry seine Ferien dort verbringt.
Jane Gardam erzählt diese Geschichte in einer ruhigen Art, sehr anschaulich und trotz der Kürze des Buches mochte ich gar nicht Abschied nehmen von den Personen und der Landschaft. Das letzte Kapitel beinhaltet eine sehr große Überraschung, die für mich aber gut in das Konzept passte.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Diese Story ist eine tolle Ferienlektüre und sorgt für ein Abtauchen in Kindheitserinnerungen

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Jane Gardams Buch "The Hollow Land" wurde bereits 1981 veröffentlicht und mit dem Whitbread Book Award in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung "Bell und Harry" durch Isabel ...

Jane Gardams Buch "The Hollow Land" wurde bereits 1981 veröffentlicht und mit dem Whitbread Book Award in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung "Bell und Harry" durch Isabel Bogdan erscheint im Hanser BerlinVerlag.


Jedes Jahr im Sommer entflieht Harry Batemans Familie dem hektischen Großstadtleben in London und macht Urlaub in Yorkshire im alten Farmhaus der Familie Teesdale. Die Eltern entspannen sich und die Kinder erleben eine Welt voller ländlicher Eindrücke. Zwischen Großstädtern und Landbewohnern prallen unterschiedliche Weltbilder aufeinander, aber Harry freundet sich mit dem achtjährigen Bell Teesdale an. Sie erleben gemeinsame Abenteuer und die Freundschaft lebt jedes Jahr in den Ferien wieder auf.

"Was wollen die denn mit ´ner Farm? Die sitzen da nur drin rum. Die machen gar nichts." "Sie ruhen sich aus", sagte mein Grandad, "Die nehmen die Häuser zum Ausruhen von London." Zitat Seite 8

In "Bell und Harry" geht es um die Freundschaft zweier Jungen in den Ferien auf dem Land. Bell ist eines Farmers und Schafzüchters im „Hollow Land“, dem hohlen Land. Diesen Namen trägt es, weil die Gegend von unterirdischen alten Bergwerksstollen durchzogen ist. Harry ist der Sohn eines Journalisten aus London. Beide erklären sich gegenseitig ihre Welt, aber in erster Linie erleben sie spannende Abenteuer und herrliche Ferien auf dem Land.


Zwischen den Städtern und den Bauern herrscht anfangs noch eine Kluft aus Gegensätzen, die auf Unkenntnis beruht. Die Batemans suchen Ruhe vom Lärm der Großstadt, doch die Heuernte steht gerade an und muss vor dem nächsten Regen unbedingt erledigt werden. Die erholsame Ruhe ist dadurch natürlich gestört.

Bell und Harry stört das nicht, sie freunden sich als Kinder schnell an und auch die Erwachsenen kommen sich näher. Die Jahre vergehen und es gehört einfach zum Leben dazu, dass die Batemans jeden Sommer wiederkehren. Die schönste Zeit im Jahr für die Jungen, denn sie hecken alles mögliche aus und erleben tolle Abenteuer.

Inhaltlich sind die neun Geschichten chronologisch geordnet, sie sind allerdings nur lose wie besondere Episoden aneinander gereiht. Man begleitet die Jungen bei ihren kindlichen Abenteuern bis ins Teenageralter, und der besondere Charme zeigt sich in jedem Alter auf seine Weise. Mal erlebt man reine Feriengefühle, mal Abenteuer und es zeigen sich immer wieder ernste Dinge des Lebens, denn das Landleben ist nicht friedlich, es bedeutet harte Arbeit und ist anstrengend.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere recht warmherzig und heiter, sie lässt herrliche Bilder der Hochmoore, Weiden und Berge entstehen, in denen man schwelgen kann. Es wird deutlich, wie sehr die Menschen auf dem Land schon über Generationen mit ihrer Heimat verwurzelt sind.

Jane Gardam schreibt wunderbar, sie erweckt spezielle und eigensinnige Figuren zum Leben, mit denen man sich als Leserin sofort anfreundet. Der Großvater mit seinen Geschichten und seiner Sense, die Eier-Hexe und ihre Mutter, die im Bett lebt und andere Figuren sorgen für heitere Wohlfühlstimmung.


Als ich das Buch gelesen habe, wurde ich an meine eigene Kindheit erinnert, an Sommer, Landleben und unbekümmerte Freiheit in den großen Ferien mit Freunden und Großeltern.

Ich konnte mich richtig in die Geschichten fallen lassen. Ich habe die Welt aus Kinderaugen gesehen Bells und Harrys Ausflüge im strömenden Regen, die waghalsige Exkursion in den unterirdischen Stollen und das Treffen mit der Eier-Hexe sehr genossen.


Während mir die ersten acht Geschichten mit ihrer Leichtigkeit gut gefallen haben, brachte die letzte eine Änderung im Erzählstil mit sich. Mit diesem Wechsel in der Tonart könnte man auch den Zeitsprung erklären. Dennoch hat gerade dieser Teil das Buch zu einem angenehmen Abschluss gebracht.


Diese heitere, in leisen Tönen erzählte Story sorgt für ein Abtauchen in Kindheitserinnerungen an die Sommerferien auf dem Land und vermittelt eine Wohlfühlstimmung.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Eine Freundschaft auf dem Land

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Harrys Familie pachtet von Bells Familie ein altes Farmhaus, das dem Großvater von Bell gehört. Jahrelang kommt die Familie in den Ferien aufs Land und mehr und mehr fühlen sie sich dem Land verbunden ...

Harrys Familie pachtet von Bells Familie ein altes Farmhaus, das dem Großvater von Bell gehört. Jahrelang kommt die Familie in den Ferien aufs Land und mehr und mehr fühlen sie sich dem Land verbunden und vor allem Harry fühlt sich schnell sehr wohl auf dem Land und hat sogar das Gefühl, dass dort mehr los ist als in London.

Erzählt wird dieses Buch in einzelnen Kapiteln, die alle in unterschiedlichen Ferien spielen. Die Jungen werden immer älter und schließlich erwachsen. Das hat mich etwas gestört, dass man es nie wusste, wie alt Bell und Harry eigentlich in den einzelnen Kapiteln waren. Aber schlussendlich ist es für das Buch auch nicht ganz so wichtig.

Einige Dorfbewohner lernt man als Leser kennen, aber genau beschrieben wird keiner der Charaktere, auch die Hauptcharaktere nicht. Man muss sich in der Geschichte einiges selber dazu dichten, damit man die ganze Geschichte kennenlernen kann. Es ist ein ganz besonderer Schreibstil, den die Autorin da hat.

Auch werden für einige Dorfbewohner Spitznamen ins Leben gerufen, die sie dann behalten und der richtige Name geht unter. Schön hätte ich es schon gefunden, wenn ich über einige Personen etwas mehr hätte lesen können, aber wenn man für sich selber überlegen kann, wie der Teil der Geschichte weitergehen könnte, dann ist das auch interessant.

Im Mittelpunkt stehen sowieso Bell und Harry und ihre Freundschaft, die sich in jeden Ferien weiter festigt, in denen sie gemeinsam Unsinn machen und sich gegenseitig helfen. Das ist schon eine sehr schöne Freundschaft, die da entsteht und hält. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Schon das Cover zeigt eine Ferienstimmung, die man in dem Buch meistens auch spüren kann.