Cover-Bild Marianengraben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900429
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

»Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt« Yasmina Banaszczuk

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2020

Anders als erwartet

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Die ersten beiden Kapitel des Buches haben mich wahnsinnig tief berührt. Der intensive Stil der Autorin hat mich sofort für sich eingenommen. Sie verwendet wundervolle Metaphern, formt Wörter zu fast schon ...

Die ersten beiden Kapitel des Buches haben mich wahnsinnig tief berührt. Der intensive Stil der Autorin hat mich sofort für sich eingenommen. Sie verwendet wundervolle Metaphern, formt Wörter zu fast schon poetischen Sätzen und reißt mit ihrer Intensität und Feinfühligkeit mit. Ab dem dritten Kapitel kommt die Handlung des Buches so richtig in Gang, als die beiden Protagonisten aufeinander treffen. Das Buch wird nun lebendiger, lebhafter, etwas verrückt, situations-komisch und abenteuerlustig, gleichzeitig melancholisch und auch ein bisschen traurig. Wahrhaftig ein Wechselbad der Gefühle. Teilweise war mir die Handlung etwas zu skurril. Und ich hätte gern noch mehr berührende und intensive Sätze gelesen, das hat mir ab Kapitel 3 etwas gefehlt. Insgesamt hat mich das Buch aber sehr berührt und eine Geschichte wie diese habe ich vorher nicht gelesen.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Mayonnaise und grüne Wände

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Der Tod und das, was er mit den Überlebenden macht, ist das Thema von Jasmin Schreibers Debütroman "Marianengraben".
Die Biologie-Absolventin Paula betrauert den Tod ihres zehnjährigen Bruders ...

Der Tod und das, was er mit den Überlebenden macht, ist das Thema von Jasmin Schreibers Debütroman "Marianengraben".
Die Biologie-Absolventin Paula betrauert den Tod ihres zehnjährigen Bruders Tim, der im Meer ertrunken ist - Ironie des Schicksals, denn Tim liebte das Meer und seine Bewohner über alles, wollte sogar Meeresforscher werden. Bei einem nächtlichen Besuch am Grab des Bruders trifft sie auf den 83-jährigen Helmut, der die Asche seiner Freundin und Ex-Frau Helga ausbuddelt, um diese in Südtirol zu verstreuen. Die skurrile Schicksalsgemeinschaft begibt sich auf einen schicksalhaften Roadtrip.

Die Idee den Roman so zu strukturieren, dass die Ich-Erzählerin mit jedem Kapitel ein paar Meter mehr aus dem Marianengraben auftaucht - im übertragenen Sinne - finde ich gut. So finden Inhalt und Form zusammen. Die Erzählerin spricht ihren verstorbenen Bruder direkt an, was dem Ganzen eine besondere Intimität verleiht. Ich als Leser habe mich dadurch aber auch etwas fehl am Platz und teilweise wie ein Voyeur gefühlt, so als wären die Worte Paulas exklusiv für Tim und niemand anderen sonst bestimmt. So fehl am Platz wie Paula sich in Helmuts Elternhaus fühlt, als sie das ehemalige Zimmer seine Schwester betritt.

Das Buch hat mich - anders als viele andere Rezensenten - emotional nicht so mitgenommen. Es ist ein solides Buch über Tod und Trauer, aber für mich war es kein Highlight in diesem Genre. Viele Dinge waren mir zu bemüht und klischeehaft, die Erzählung oft zu pathetisch, die Bildsprache zu gewollt, die Sprache zu flapsig. Ich habe weder zu Paula, noch zu Helmut einen richtigen Zugang gefunden. Paulas Denkweise finde ich für eine Mitte bis Ende 20-jährige (?) Doktorandin stellenweise sehr jugendlich-naiv. Die Charaktere sind außerdem überzeichnet, ohne dass Satire oder Schwarzer Humor intendiert wären. Mal von der Ausbuddel-Aktion, vom Roadtrip und von Paulas Unfähigkeit, tagsüber auf den Friedhof zu gehen, abgesehen: Die Reaktionen der beiden Protagonisten auf den Tod des jeweiligen Verstorbenen sind - für mein Verständnis - einfach übertrieben. Die Autorin lässt Paula nach der Nachricht vom Tod ihres Bruders ein Glas Mayonnaise “mit den Händen” am Straßenrand essen, danach muss sie sich deswegen übergeben. Helmut geht nach Helgas Tod in den Baumarkt und streicht sein Schlafzimmer grün, obwohl er die Farbe eigentlich hasst. Ich weiß nicht, das hat für mich sowas von: Ich lasse die beiden jetzt etwas ganz Originelles tun, weinen und zittern kann ja jeder.
Dazu kommen noch Handlungselemente, die eben weniger originell sind: Die Adoption eines ungewöhnlichen Haustiers mit Federn, dem man einen lustigen Menschennamen gibt; Klischee-Traumberuf MeeresforscherIn; die Schicksalsgemeinschaft von zwei sehr unterschiedlichen Menschen (hier: junge Frau in Lebenskrise und grumpy old man), illegales Verstreuen der Asche eines geliebten Angehörigen…
Die Koinzidenz mit den beiden Verlusten durch Ertrinken finde ich auch too much.

Wie gesagt: eine nicht ganz so begeisterte Stimme kann das Buch sicher vertragen und es ist ja auch nicht schlecht. Es hat mich persönlich einfach nur nicht umgehauen. Also "Marianengraben": It's not you, it's me!


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Veröffentlicht am 27.09.2020

Leider nicht meins...

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Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut.... Der Klappentext war verheißungsvoll, aber leider hat es mich überhaupt nicht gepackt. Das Thema ist wichtig und schwierig, die ganze Geschichte ...

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut.... Der Klappentext war verheißungsvoll, aber leider hat es mich überhaupt nicht gepackt. Das Thema ist wichtig und schwierig, die ganze Geschichte fühlt sich aber ab, wie schon tausendmal gehört und ich habe leider nicht den Einstieg gefunden. Trotz der Problematik Tod, Trauer, Depression fand ich die gezeichneten Charaktere nicht fesselnd, so dass die leider vorhersehbare Handlung vor sich hin dümpelt. Schade, ich hatte mir wesentlich mehr erhofft. Es gab mehrfach interessante Abschnitte. Es gibt aber viele Bücher, die dieses Format für meine Begriffe besser füllen. Über den Schreibstil lässt sich glücklicherweise streiten... Mich hat das Buch leider nicht begeistern können.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Ein Roadtrip, wie er schon tausendmal da war

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"Marianengraben" gehört zu den Büchern, die ich unbedingt mögen wollte. In den letzten Monaten habe ich auf Twitter immer wieder von dem Buch gelesen und wurde neugierig, weil es an sich wirklich gut klingt ...

"Marianengraben" gehört zu den Büchern, die ich unbedingt mögen wollte. In den letzten Monaten habe ich auf Twitter immer wieder von dem Buch gelesen und wurde neugierig, weil es an sich wirklich gut klingt und mich sowohl das Cover als auch die Kurzbeschreibung ebenfalls überzeugen konnten. Meine Erwartungen waren riesig und ich habe mir ein ähnlich mitreißendes Buch zum Thema Depressionen gewünscht, wie ich es vor vielen Jahren von Sarah Kuttner gelesen habe. Leider entpuppte sich "Mariangraben" für mich jedoch zum Flop, was sehr bedauerlich ist.

Dabei ist der Schreibstil an sich nicht einmal wirklich schlecht: Die Geschichte liest sich trotz der schweren Thematik leicht und flüssig, aber auch humorvoll und emotional. Leider haben mich diese Emotionen jedoch nicht immer packen können, weil die Geschichte stellenweise auch sehr plan- und ideenlos wirkt. Auch die Figuren sind mir nicht sonderlich sympathisch, da sie sehr sprunghaft, manchmal oberflächlich und teilweise sogar arrogant sind. Problem ist außerdem, dass sich das Buch so anfühlt, als hätte man es bereits mehrfach gelesen.

Geschichten, in denen Roadtrips eine Rolle spielen, sind an sich immer gut, aber hier kam mir einfach zu vieles zu bekannt vor: Zwei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können, die sich beide irgendwo selbst verloren haben und gemeinsam auf eine Reise gehen, um wieder zu sich selbst zu finden. Dazu gibt es - natürlich! - immer irgendwas ganz und gar Verrücktes, was UN-BE-DINGT dabei sein muss und schon kann die Reise beginnen. Das ist mir persönlich insgesamt zu wenig, wenn man bedenkt, wie sehr das Buch im Vorfeld immer wieder gehypt wurde.

Somit entpuppt sich "Marianengraben" für mich leider zu einem Flop. Hätte man der Geschichte etwas Einzigartiges geschenkt und sich nicht einfach an anderen Roadtrip-Geschichten orientiert, hätte ich mich vielleicht mehr mit dem Buch anfreunden können. So kann ich den Hype leider überhaupt nicht verstehen.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Wird dem Hype nicht gerecht

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Kurzmeinung:

Meine hohen Erwartungen an Marianengraben von Jasmin Schreiber wurden leider eher enttäuscht. Statt tiefgreifender Handlung und emotional fordernder Geschichte gibt es stereotype Figuren ...

Kurzmeinung:

Meine hohen Erwartungen an Marianengraben von Jasmin Schreiber wurden leider eher enttäuscht. Statt tiefgreifender Handlung und emotional fordernder Geschichte gibt es stereotype Figuren und eine Geschichte, die zwar zu unterhalten weiß, aber in allzu vorhersehbaren Bahnen verläuft.


Meine Meinung:

Das Buch Marianengraben von Jasmin Schreiber ist weit weniger tiefgründig, als der Klappentext und die vielen begeisterten Bewertungen es mich haben vermuten lassen. Im Gegenteil war es für mich eher voller Klischees. Die Kombination von traurigen und komischen Elementen war zu gewollt. Die rührenden Sätze wirkten auf mich wie extra eingebaut, nicht passend, erzwungen. Die Geschichte war eher flach und vorhersehbar und konnte mich nur an sehr wenigen Stellen wirklich berühren.

Die Metapher der Tiefe des Marianengrabens für die Trauer von Paula hat mir aber gefallen und das wurde auch über die ganze Geschichte hinweg sehr konsequent umgesetzt. Auch die immer wieder eingeschobenen Erinnerungen an Paulas kleinen Bruder Tim und seine Aussagen haben mir gefallen. Die Autorin schafft es gut, die kindliche Naivität, die manchmal aber auch so große Weisheit beinhaltet, einzufangen.

Das Buch lässt sich gut und schnell lesen. Und hat mich auch ganz gut unterhalten. Aber den Hype kann ich wirklich nicht verstehen. Das Buch war ok. Ein nettes Jugendbuch mit stereotypen Charakteren und vorhersehbarer Geschichte, die aber zu unterhalten weiß. Wenn man das alles weiß, dann kann einem das Buch auch durchaus gefallen. Und für junge Leser*innen ist es wahrscheinlich wirklich gut geeignet. Aber ich hatte andere Erwartungen und war daher enttäuscht von der eher anspruchs- und einfallslosen Story. So etwas habe ich schon tausend mal gelesen, und davon war einiges besser umgesetzt.
Aber ja: die Geschichte liest sich leicht, ist unterhaltsam und am Ende habe auch ich die ein oder andere Träne im Auge gehabt.

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