Cover-Bild Solito
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 04.07.2024
  • ISBN: 9783462002928
Javier Zamora

Solito

Eine wahre Geschichte
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

  »Eine herzzerreißende Geschichte eines neunjährigen Kindes, das aus Zentralamerika aufbricht, um zu seinen schon geflüchteten Eltern in Kalifornien zu kommen. Ich habe geweint, vor Mitleid und vor Wut.« Lea Ypi

Javier Zamora wächst in einer kleinen Stadt in El Salvador bei seinen Großeltern auf. Seine Eltern sind vor Jahren vor dem Bürgerkrieg geflohen und leben in den USA, er kann sich kaum an sie erinnern. Eines Tages beauftragen sie einen Schlepper damit, ihren Sohn zu ihnen zu bringen, quer durch Mittelamerika. Als Javier abgeholt wird, rechnet er damit, dass die Reise zwei Wochen dauert. Er freut sich darauf, seine Eltern wiederzusehen – und kann sich nicht vorstellen, was auf ihn zukommt. Er reist allein, inmitten einer kleinen Gruppe fremder Erwachsener, die für ihn auf dem monate-langen Trip zu einer Art Familie wird. Er erlebt lebensgefährliche Fahrten mit Booten, wandert in erbarmungsloser Hitze durch lebensfeindliche Wüsten, lernt, sich als ein anderer auszugeben, wird festgenommen und eingesperrt, steht vor schussbereiten Gewehren, erlebt Einsamkeit, Täuschungen, Gefahren – und, immer wieder, an unerwarteten Stellen auch Freundlichkeit, Hilfe, Liebe.
Javier Zamora hat nach seiner Ankunft in den USA kaum je über seine Erlebnisse gesprochen. Bei der Veröffentlichung wurde das Buch von der Kritik gefeiert – und sofort zum Bestseller. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2024

Solito - Ein Kind flüchtet

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Solito erzählt die wahre Geschichte des Autors Javier Zamora, der als neunjähriger Junge sich von El Salvador aus aufmacht, um mithilfe von Schleppern zu seinen Eltern in die USA zu gelangen. Der kleine ...

Solito erzählt die wahre Geschichte des Autors Javier Zamora, der als neunjähriger Junge sich von El Salvador aus aufmacht, um mithilfe von Schleppern zu seinen Eltern in die USA zu gelangen. Der kleine Javier wächst dem Leser schnell ans Herz und man baut schnell eine Bindung auf. Seine kindliche Sicht auf die Welt macht diese Geschichte so besonders.

Mit diesem kindlichen Blick tauchen wir tief ein in das Leben in El Salvador, immer mit dem Blick voller Sehnsucht in die Ferne zu den Eltern gerichtet, immer abwartend, ob man sie endlich bald wiedersehen kann. Allein das berührt bereits unendlich. Als es dann tatsächlich in Begleitung einer kleinen Gruppe fremder Menschen losgeht, die sich alle auf den gefährlichen Weg in die Vereinigten Staaten machen, trifft der Leser gemeinsam mit Javier auf ein buntes Potpourri an Charakteren, die alle der Geschichte Tiefe und Herz verleihen.

Man erfährt, welche Herausforderungen der entbehrliche Weg der Flucht für die Gruppe bereithält, wie sich manche versuchen vorzubereiten, wie einige die Nerven verlieren und wie haarscharf die tödlichen Gefahren lauern. Das sensibilisiert für die Erfahrungen von Migranten, die ihr altes Leben hinter sich lassen. Auch hier macht die Sicht dieses Kindes das Erlebte umso eindrücklicher, an mancher Stelle möchte man schier verzweifeln.

Dass die Flucht traumatisch war, liest man an mancher Stelle heraus. Der Autor konnte sich seinen Erfahrungen zunächst nur in Gedichten nähern, später schrieb er diesen Roman mit Hilfe seiner Therapeutin. Dass er seine Erfahrungen in all seinen Facetten und mit all seinen inneren Eindrücken zu Papier bringen konnte, ist ein Gewinn für jeden Leser. Eindrücklich und bewegend, wird Solitos Geschichte jedem ans Herz gehen.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Ein Kind auf der Flucht: Die Reise des jungen Javier

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Javier Zamoras Buch Solito bietet einen beeindruckenden und tief berührenden Einblick in die Flucht in ein anderes Land, besonders bewegend durch die Perspektive eines Kindes. Zamora gelingt es meisterhaft, ...

Javier Zamoras Buch Solito bietet einen beeindruckenden und tief berührenden Einblick in die Flucht in ein anderes Land, besonders bewegend durch die Perspektive eines Kindes. Zamora gelingt es meisterhaft, die verlassenen und bedürftigen Gefühle, die ein Kind während einer solchen Reise empfindet, eindringlich zu schildern. Man spürt beim Lesen förmlich die Ängste und die Verzweiflung, aber auch die Bedürfnisse wie Hygiene und den Wunsch nach Nähe und Zuneigung, die die Flucht so wahnsinnig prägend und bedrückend machen.

Obwohl das Buch nicht durchweg spannend geschrieben ist, empfand ich dies als sehr angenehm und passend zum Thema. Diese erzählerischen Pausen ermöglichen es, die Situation und die Gefühle von Javier noch intensiver nachzuvollziehen. Es gibt zwar einige Längen, doch genau diese Momente lassen einen noch tiefer in die Erlebnisse und die emotionale Welt des jungen Javier eintauchen.

Die intimen Einblicke, die Zamora gewährt, sind faszinierend und mutig. Es ist bewundernswert, dass der Autor den Schritt gewagt hat, seine Geschichte zu erzählen. Hoffentlich war dieser Prozess auch heilsam für ihn. Solito ist ein Buch, das nicht nur informiert, sondern tief bewegt und lange nachhallt. Ein absolutes Muss, das die Kraft und Resilienz eines Kindes eindrucksvoll aufzeigt.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Eine berührende „Reise“

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Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht ...

Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht in die USA und zum anderen erzählt er aus seinem Leben und über seine Familie, auch wenn es Passagen gibt, die manche Familien wahrscheinlich lieber unter den Teppich gekehrt hätten, was sich schlussendlich gewinnbringend auf die Authentizität auswirkt.

Die LeserInnen können sich spürbar einfach und schnell in die Tiefen seiner Sorgen und Ängste hineinversetzen. Es ist häufig ein auf und ab der Gefühle und ich habe höchsten Respekt vor Javier und wie er sich „der langen Reise“ stellte, dass er ganz allein (damit meine ich ohne Menschen, die er kennt) einer Ausnahmesituation stellen musste, auf die er nicht vorbereitet gewesen sein konnte. Es scheint, alles hätten Hoffnung und Unschuld ihn über Wasser gehalten.

Es braucht nicht viel, um dieses Buch, sowie den Autor zu mögen und wertzuschätzen. Das Buch punktet auf allen Ebenen! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Die Schrecken der illegalen Migration aus der Sicht eines Kindes

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»Dieses Buch ist für alle, die die Grenze überquert haben, die es versucht haben, die es jetzt im Augenblick tun und weiter versuchen werden.« S.472

7 Wochen war Javier Zamora auf der Flucht von El Salvador ...

»Dieses Buch ist für alle, die die Grenze überquert haben, die es versucht haben, die es jetzt im Augenblick tun und weiter versuchen werden.« S.472

7 Wochen war Javier Zamora auf der Flucht von El Salvador in die USA und das ist seine wahre Geschichte. 7 Wochen, in denen seine Familie nicht wusste, wo er sich befand und ob die Flucht gelingen würde. Javier war damals 9 Jahre alt und ganz allein – solito.

Javier wächst bei seinen Großeltern auf, nachdem seine Eltern vor dem von der USA finanzierten Bürgerkrieg nach »La USA« geflüchtet sind. So oft es geht, telefoniert er mit ihnen. Er vermisst sie schrecklich, doch nun endlich soll er nachkommen.
Sein Großvater begleitet ihn noch bis Guatemala, wo man Javier und den anderen beibringt, wie sie sich auf der Flucht zu verhalten haben, bevor sie sich mit dem Kojoten (Schlepper) auf eine ungewisse Reise machen. Es soll eine Odyssee werden, die sie mit einem Boot nach Mexiko bringt, wo sie aus Bussen gezerrt werden, wo sie als »pinches migantes« (verdammte Migranten) beschimpft werden, auf LKWs wie Vieh verfrachtet werden und zum Schluss unter unglaublichen Strapazen die Sonora-Wüste zu Fuß durchqueren müssen.
Erzählt wird aus der Sicht des 9-jährigen Javiers, dass es mir an manchen Stellen fast das Herz zerrissen hat. Nur zögerlich fasst er Vertrauen zu den anderen Erwachsenen, immer bedacht, nicht aufzufallen, die mexikanischen Wörter richtig auszusprechen, seine wenigen Klamotten zu waschen. Doch mit der Zeit werden sie zu seiner Ersatzfamilie, die ihn trösten und unterstützen. Hitze, Kälte, das ewige Warten – oft über Wochen, das allein ist schon unvorstellbar, doch Zamora holt uns immer wieder in die Gefühlswelt des Jungen zurück, dessen Blick das große Ganze nicht zu erfassen vermag, dessen Gedanken darum kreisen, dass er nachts im Raum mit den anderen nicht pupst und ihn niemand nackt unter der Dusche sieht; der Angst hat, dass eine Toilette ihn ins Meer spült; der sich Sorgen macht, weil er seine Schuhe nicht zubinden kann.

Immer wieder rufe ich mir ins Gedächtnis, dass dies hier eine wahre Geschichte ist – die eines Kindes. Und genau das hebt das Buch aus allen anderen Fluchtgeschichten heraus, die ich seit letztem Jahr gelesen habe. Immer wieder hören wir in den Nachrichten von unbegleiteten Minderjährigen, doch was es wirklich bedeutet, sich allein als Kind Schleppern auszusetzen, Fremden anzuvertrauen, ein Gewehr auf sich gerichtet zu sehen, Menschen verschwinden zu sehen, wird mir erst durch dieses Buch so richtig bewusst. 20 Jahre hat Zamora sich kaum erinnert, Therapien gemacht, um seine traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, um sie in diesem Buch niederschreiben zu können. Ein Buch, das einen fordert beim Lesen, denn da wo ich als Erwachsene die drohende Gefahr sehe, hält Javier sich mit seiner unbekümmerten, kindlichen Zuversicht tapfer über Wasser, wächst über sich heraus und überlebt schier Unmögliches. Diese kindliche Unschuld, verpackt in zärtliche Worte, hat mich oft schlucken lassen, stellenweise habe ich mit den Tränen gekämpft.
Es ist ein Buch über die Menschlichkeit und des Zusammenhalts, das unseren Blick auf die einzelnen Schicksale hinter den oft gesichtslosen Flüchtlingsströmen lenken soll und die unzähligen Kinder, egal von wo auf der Welt sie ihre Flucht antreten.
Und gleichzeitig ist es eine Anklage gegen geldgierige Schlepper, den rigorosen Umgang der US-Amerikaner mit den Migranten und nicht zuletzt mit der desaströsen Flüchtlingspolitik weltweit. Dann frage ich mich, wie viele dieser Bücher müssen noch geschrieben werden, dass dieses unsägliche Leid aufhört, dass Menschen nicht mehr gezwungen sind, wegen Krieg, Armut oder den Auswirkungen des Klimawandels ihre Heimat zu verlassen.

Noch ein Wort zu den vielen spanischen Begriffen im Text, die anschließend in einem Glossar übersetzt sind. Ich muss zugeben, es war anfangs mühsam. Aber irgendwann habe ich mich in Javiers Lage versetzt, ein Junge, dessen Spanisch sich von dem in den anderen Ländern unterscheidet, der kein Wort Englisch spricht, dessen Angst, etwas falsch auszusprechen größer ist, als nicht bei seinen Eltern anzukommen. Ab da habe ich sie gespürt, die Hilflosigkeit angesichts der sprachlichen Barrieren. Wo die unterschiedlichen Begriffe für »Strohhalm« ausreichen, um eine ganze Gruppe Migranten auffliegen zu lassen.
Ein wirklich eindringliches Buch, dem auch der Humor nicht fehlt, das ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Sehr berührend

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[TW: Flucht, Schlepper,Migration,Rassismus]

"Was aus Chele geworden ist oder einem der zahlreichen anderen, die mit mir unterwegs waren,habe ich nie herausgefunden. Ich fürchte sie starben in ...

[TW: Flucht, Schlepper,Migration,Rassismus]

"Was aus Chele geworden ist oder einem der zahlreichen anderen, die mit mir unterwegs waren,habe ich nie herausgefunden. Ich fürchte sie starben in der Sonora - Wüste. Dieses Buch ist für sie und für alle, die die Grenze überquert haben, die es versucht haben, die es jetzt im Augenblick tun und weiter versuchen werden."s. 472

Das Thema Flucht und Migration ist eines das mich schon seit längerem Begleitet. Ich habe selbst ehrenamtlich mit Menschen mit Fluchterfahrung gearbeitet weshalb mir dieses Thema sehr wichtig ist, allerdings auch immer wieder sehr nahe geht.

Javier Zamora lässt hier das neun jährige Kind das er einst war von seinen Fluchterfahrungen erzählen was dem geschilderten in meinen Augen noch mehr eindringlichkeit verleiht.
Für mich war dieses Buch sehr prägnant und berührend.

Es fühlte sich an als würde Javier neben mir sitzen und mir seine Erfahrungen mitteilen wollen bzw versuchen mitzuteilen da so vieles nicht gesagt jedoch unterschwellig transportiert werden kann, was auch in diesem Buch sehr gut umgesetzt wurde. Die Hoffnung Javiers bald seine Eltern zu sehen ist ebenso spürbar wie sein Unverständnis des harten Verhaltens mancher Schlepper, dem unwillkommensein dem anpassen an neue kulturelle gegebenheiten und dem Stigma dem man nicht zu entkommen scheint.

Für mich ein total gut gelungenes Buch das es schafft zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Auch die Tatsache das Javier immer wieder Wörter in seiner Muttersprache in die Handlung einfließen lässt, diese aber nicht übersetzt werden mag zwar den Lesefluss etwas stören, allerdings finde ich es für die Authentizität des Erzählers sehr förderlich, denn es zwingt den Leser zumindest teilweise dazu sich damit auseinanderzusetzen wie es für jemanden sein mag der in ein fremdes Land kommt und die Sprache nicht versteht. Das fand ich persönlich sehr gelungen auch wenn man sich im ersten Moment etwas darauf einlassen muss.
Daher gibt es von mir eine klare Empfehlung auch wenn man die Triggerwarnungen nicht außer Acht lassen sollte.

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