Ganz viel Highlightpotential
Ich finde Jay Kristoff nicht nur als Mensch unglaublich cool, ich war auch schon mehr als begeistert von Illuminae, was er zusammen mit seiner Autorenkollegin Amie Kaufman veröffentlicht hat. Mit Nevernight ...
Ich finde Jay Kristoff nicht nur als Mensch unglaublich cool, ich war auch schon mehr als begeistert von Illuminae, was er zusammen mit seiner Autorenkollegin Amie Kaufman veröffentlicht hat. Mit Nevernight ist sein erstes Buch in Deutschland erschienen und, anders als Illuminae, haben wir mit der Geschichte ein High Fantasy Buch vor uns, das sich hauptsächlich an erwachsenes Publikum richtet, was man mitunter an vielen Ausdrücken erkennt aber auch an der Härte der Dinge, die innerhalb des Romans passieren. Für mich war das eine gelungene Abwechslung zu vielen Romanen, die sich mitunter auch an Jugendliche richten müssen und dies gab nicht nur der Protagonistin Mia mehr Charakter, sondern auch der Story an sich, denn es machte sie weitaus realer und begeistert uns auf eben die gleiche Art, wie es auch Game of Thrones tut.
Was das Buch sehr besonders macht, und was ich darüber hinaus sehr geliebt habe, sind die Fußnoten, die das Buch von vorne bis hinten schmücken. Sie sind mal informativ, mal lustig und sarkastisch und gaben dem Buch das gewisse Etwas. In dieser Form habe ich sie bisher nur in Bartimäus erlebt und damals habe ich dieses kleine Detail schon sehr geliebt. Auch ganz abgesehen von den Fußnoten ist Nevernight mit seinem roten Buchschnitt und dem hochwertigen Cover einfach ein kleines Meisterwerk, was die Gestaltung anbelangt. Besonders gefallen haben mir außerdem die drei Karten, die uns die doch sehr komplexe Welt von Nevernight ein wenig näher bringen. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass die Welt – im Gegensatz zu den Welten viele anderer Fantasyromane – sehr gut ausgearbeitet und recherchiert ist und auch wirklich tief geht. Man kann sich in ihr und ihren Geschichten und Legenden beinahe verlieren und auch hier merkt man wieder die Liebe zum Detail.
Mia ist nicht die typische Protagonistin. Und das, obwohl sie viele Eigenschaften hat bzw. auch eine Geschichte hat, die beide nicht ganz untypisch für Fantasyromane sind. Sie verliert früh ihre Familie, ist dann zunächst auf sich allein gestellt, bis sie einen Mentor findet, der sie in ihrem Ziel unterstützt. Den findet Mia übrigens in Mercurio, der sie in die Geheimnisse der Rote Kirche einweiht, dem Assassinenorden, zu dem sie sich zu Beginn des Buches aufmacht und bei dem sie ihre Ausbildung absolviert. Nebenbei gemerkt entwickelt sich da eine sehr typische Internatsatmosphäre, die ich sehr geliebt habe. Kommen wir aber zurück zu Mia. Obwohl sie eine recht typische Vergangenheit hat, geht sie mit dieser jedoch anders um, als die meisten Protagonisten, die wir kennen. Mia ist nicht nett und gewiss keine Heldin – vielmehr sogar eine Antiheldin - und trotzdem machte das in meinen Augen sehr viel aus. Ich gewann sie lieb und ich hoffe, dass es nicht nur mir so ergeht.
Wenn ich über Nevernight rede, dann komme ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Neben allen durchweg positiven Punkten, die ich bereits erwähnt habe, muss ich abschließend noch auf die eigentliche Geschichte zu sprechen kommen. Ich habe mich ja sehr auf Nevernight gefreut und nachdem ich schon nach wenigen Seiten begeistert war, wollte ich mir das Buch möglichst lange aufheben. So las ich die ersten 200 Seiten zwar in relativ langer Zeit, dann war es jedoch mit meiner Geduld vorbei und ich las den Rest in wenigen Stunden. Nevernight begeisterte mich besonders durch immer wechselnde Settings und Situationen, viele Wendungen und ständigen Einblicken in Mias Vergangenheit, die auch immer neue Fragen beantwortet, jedoch auch aufwarf. Nevernight hat eine gewaltige Sogwirkung und diese ganzen Punkte zusammen lassen Nervernight so zum einen meiner Jahreshighlights 2017 werden.
Fazit: Nevernight ist eines meiner Jahreshighlights 2017. Nicht nur die Geschichte selbst hat eine große Sogwirkung, auch Jay Kristoffs Schreibstil, die Charaktere, der Weltentwurf und nicht zuletzt die hochwertige und außergewöhnliche Gestaltung haben es mir angetan und ließen mich das Buch lieben.