Urlaubsfeeling mit HIndernissen
Wenn der charmante Commissaire Chevalier seinen sonnigen Urlaub an der Küste abbricht, muss wieder etwas passiert sein im beschaulichen Küstenort La Rochelle.
Ein dreifach-Mord beschäftigt die Polizei. ...
Wenn der charmante Commissaire Chevalier seinen sonnigen Urlaub an der Küste abbricht, muss wieder etwas passiert sein im beschaulichen Küstenort La Rochelle.
Ein dreifach-Mord beschäftigt die Polizei. Nach anfänglicher Ahnungslosigkeit nach dem Zusammenhang der getöteten Personen, geraten Chevalier und sein engagiertes Team in einen Sumpf von Vorfällen aus der Vergangenheit.
Zwischenmenschliche und geschäftliche Intrigen kommen nach wirren Ermittlungen ans Licht.
Nichts ist wie es scheint und die Tatbeteilingungen der einst verdächtigen Personen wird immer unwahrscheinlicher.
Commisaire Chevalier ist ein gewissenhafter Mensch, der manchmal schier zerrissen ist von Gedanken und umgebenen Handlungen. Seine teils übermäßige Geschäftigkeit, wirkt manchmal schon fast wuselig und als Leser hat man es in manchen Passagen schwer, den Gedanken des Kommissars zu folgen.
Durch viele "Sprünge" ist man manchmal gezwungen nochmal zurückzulesen um wirklich alles zu reflektieren.
Er tut sich manchmal etwas schwer mit manchen neuen Menschen/ Kollegen in seinem Umfeld, und kann auch mal etwas anstrengend rüberkommen. Ein leichtes Autoritätsproblem wird erkennbar, als es zu ein paar Vorfällen mit dem Vorgesetzten Commandant Vignaud kommt.
Allerdings ist hier zu dem ersten Band ein Muster ersichtlich- Startschwierigkeiten mit dem Kollegen Adrien Moreau haben sich nach einigen "Platzkämpfen" gelegt und sie kommen nun gut miteinander aus- auch so war es mit Vigneau. Ich persönlich mag solche wiederkehrenden Ereignisse. Das zeigt auch, dass der Autor die Persönlichkeit seines Protagonisten durchgehend beibehält und nicht zu sprunghaft wird.
Mir ist aufgefallen, dass die Geschwindigkeit des Buches doch sehr variiert.
Anfänglich wird das Tempo angezogen, dann folgen Verdächtigungen von scheinbar offensichtlichen Stereotypen, der mittlere Teil kommt somit eher zäh daher, dann gibt es kurz vor dem letzten Drittel einen Turningpoint und der vorherig favorisierte Verdächtige stirbt. Nun nimmt das Buch/ Die Handlung wieder Fahrt auf, was schon fast in unerträglicher Spannung endet, und dem Leser von der Geschwindigkeit her schon fast um die Ohren fliegt.
Etwas mehr davon hätte dem mittleren Teil gut getan.
Im ersten Buch ist die Spannung deutlich besser verteilt und fließt regelrecht.
Ich habe das Buch in seiner Gesamtheit jedoch wirklich gern gelesen und gemocht.
Die Sprach und viele signifikante Sätze haben es mir schon angetan. Die wunderbar bildlichen Beschreibungen, besonders die der Natur. Man kann sich in der herrlichen Umgebung einfinden und regelrecht eintauchen.
Um die örtliche Übersicht nicht zu verlieren, hätte ich mir manchmal gerne ein kleine Übersichtskarte im Umschlag gewünscht. Ich habe mir tatsächlich eine Karte ausgedruckt um teils die Wege und Handlungsorte noch besser zu verinnerlichen. Gerade weil es die Städte, Orte, Strände und Sehenswürdigkeiten wirkllich gibt, wäre eine kleine Übersicht eine schöne Wertschätzung dieser Orte.
Ein paar Sätze aus dem Buch sind wirklich so essenziell für manche Situationen, dass sie einem gerne mit der Szene in Erinnerung bleiben. Genau diese Sätze brachten Gänsehautmomente. (,,...in dessen Augen stand, was es zu wissen galt. Ein Ausdruck der Resignation . Er wusste, dass er starb." WOW- einfach nur wow!)
Wer den zweiten Band unabhänging von dem ersten Buch liest, wird im Laufe des Buches über manche Handlungen aufgeklärt- für meinen Geschmack hätte es noch etwas ausgeprägter sein können, jedoch bin ich auch ein Serienleser und mag den Zusammenhang von Büchern.
Dass Chevaliers Bruder im ersten Band starb, hätte man etwas eher erwähnen können- der Eindruck, dass er noch unter den Irdischen ist, wurde etwas lange weitergeführt.
Was ich an Vinets Schreibstil besonders mag ist der scheibare Zusammenhang von Handlungen und Wetterlage. Das ist mir beiläufig in manchen Szenen aufgefallen. Toll!
Wenn eine Handlung eine bedrohliche Wendung nimmt, ändert sich auch das Wetter.
Als die Handlung etwas stockte, war warmes Flair- die Stimmung lazy. Bei der Schießerei ist die Szene mit schlechtem Wetter und Dramatik untermalt, so dass wir uns ideal in eine düstere Situation einfühlen können.
Als Fazit gilt, ein idealer Sommerkrimi, allerdings muss man sich etwas konzentrieren.
Namen und Handlungen werden nicht zu sparsam genutzt.
Die Protagonisten bekommen jedoch alle eine gute Backgroundstory mit. Spannend, was es alles gibt.
Ich freue mich auf weitere Fälle des charmanten Chevalier.