Ein atemberaubend, tolles, emotionales Buch
Dieses Buch bietet schlichtweg eine wunder-, wunder-, wunderschöne und berührende Geschichte. Punkt.
Da ich aber weiß, dass das für eine Rezension nicht ausreicht, kläre ich euch natürlich gerne auf, wieso ...
Dieses Buch bietet schlichtweg eine wunder-, wunder-, wunderschöne und berührende Geschichte. Punkt.
Da ich aber weiß, dass das für eine Rezension nicht ausreicht, kläre ich euch natürlich gerne auf, wieso mir "Love & Gelato" so gut gefallen hat und warum es letztlich auch eins der besten Bücher ist, die ich dieses Jahr gelesen habe.
Die Geschichte an sich beinhaltet verschiedene Facetten. Dabei geht es nicht mal unbedingt um Gelato und Amore oder um Lina in Urlaubsstimmung. Dieses Buch bietet so viel mehr – von der Suche nach der Vergangenheit, die Suche nach den grundlegenden Wurzeln, das Bedürfnis in einem fremden Land, in dem man bald zur Schule gehen soll, Freunde zu finden und sich letztlich doch einfach zu verlieben. Mich hat Linas Geschichte geradezu gepackt. Nicht nur, weil sie so grundheraus ehrlich zu sich selbst und zu ihren Mitmenschen ist, sondern, vor allem, weil sie in eine Situation hineingeworfen wurde, mit der sie überhaupt nicht umgehen kann, der sie letztlich nicht mal ansatzweise gewachsen ist. Genau deswegen musste ich sie auch direkt in mein Herz schließen.
Sie ist stark, sie ist taff und durchsetzungsstark. Sie hat ihre schwachen und zickigen Momente, sie ist traurig und wehleidig, aber unter den Umständen, wie sich ihr Leben gerade um 180 Grad gewendet hat, in ihrem schwierigen Alter, war das absolut verständlich. Sie ist schließlich 16 Jahre alt, ihre Mutter ist vor kurzem gestorben und sie hat gerade erst erfahren, wer ihr Vater ist. Sie soll die Ferien bei ihm verbringen und danach in Italien zur Schule gehen. Ich konnte es so gut verstehen, dass sie unsicher ist, dass sie nach Hause möchte, in ihr normales Umfeld, und dass sie überhaupt nicht weiß, wie sie in einem fremden Land mit einer fremden Sprache mit den Menschen um sie herum umgehen soll. Lina ist so wunderbar geschrieben; ein Charakter, der in Erinnerung bleibt, der mich nicht losgelassen hat und dessen Geschichte mich zum Weinen gebracht hat. Immer und immer wieder. Erst, als sie ihre Mutter verliert, als sie ihr Tagebuch findet, den Spuren der Vergangenheit folgt, und ihr dann das Herz gebrochen wird.
Der Plot hat mich bei jeder einzelnen Seite gefesselt. Ich fand es sehr schön umgesetzt, dass man sowohl Linas aktuelle Geschichte über ihren Umzug und ihren Neuanfang erfährt, aber auch durch das Tagebuch ihrer Mutter, Linas Wurzeln, die Vergangenheit ihrer Eltern und so manches Geheimnis, das sie aufgrund des frühen Todes ihrer Mutter leider nicht erfahren konnte. Dabei hat die Autorin wirklich jedes einzelne Gefühl in mir ausgelöst, das ein Buch wohl auslösen kann. Ich habe geweint, ich hatte absoluten Liebeskummer, ich war wütend, ich war gerührt, letztlich auch verwundert und geschockt. Diese Geschichte hat mich einfach verschlungen. Sowohl die paar Seiten des Tagebuchs, das man zu lesen bekommt, als auch die Entstehung von Freundschaften, als auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden jungen Hauptprotagonisten langsam entwickelt. Alleine, dass ich "Love & Gelato" an einem einzigen Tag durchgelesen habe, dürfte schon für sich sprechen, schließlich schaffe ich es nicht oft (vor allem nicht in der Prüfungszeit!) 400 Seiten an einem Tag zu lesen.
Eine netter und absolut positiver Punkt bei diesem Buch ist die italienische Kulisse. Ich war selbst schon in Florenz und ich habe diese Stadt geliebt. Zugegebenermaßen ist das jetzt auch schon knapp 10 Jahre her und ich konnte mich auch nicht mehr an alle Details erinnern, aber alleine schon, als Lorenzo Lina die "Ponte Vecchio" zeigt, hatte ich absolutes Italien-Fernweh. Weil ich mich eben daran erinnert habe, als ich sie selbst das erste Mal gesehen habe und wie wunderschön ich sie damals fand. Ich war schon so oft in Italien und ich liebe dieses Land. Für seine Bauwerke und Denkmäler, für seine Sprache, für seine Kultur, aber wahrscheinlich am meisten für das Gelato und die Pizza ;). Ich mochte es sehr, wie Jenna Evans Welch Italien in die Geschichte integriert hat und wahrscheinlich nicht nur bei mir Urlaubsgefühle und Fernweh produziert hat. Ich habe das geliebt!
Da es sich bei "Love & Gelato" um ein Jugendbuch handelt (die Hauptprotagonistin ist auch erst 16 Jahre alt), ist der Schreibstil dementsprechend natürlich angepasst, aber keinesfalls so flach und einfach, wie ich ihn erwartet hätte. Ich fand ihn einfach perfekt und bin nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, wie Lina sich fühlt und wie sich ihre Gefühle entwickeln. Es fiel mir sehr leicht, mich in die verschiedenen Charaktere hineinzuversetzen und ihre Argumentationen zu verstehen. Auch wenn natürlich Lina im Vordergrund steht und ihre Gefühle am deutlichsten wahrzunehmen sind.
Das Cover finde ich absolut traumhaft. Dadurch, dass es so schlicht gehalten ist, nicht völlig bunt oder überladen, finde ich es perfekt für die Geschichte und auch perfekt für Lina. Ich finde es absolut gelungen und ich schaue es mir sehr gerne an. Ich hoffe, dass weitere Bücher der Autorin auch in diesem Design erscheinen werden. Denn auf "Love & Luck" von Jenna Evans Welch freue ich mich schon jetzt sehr.
Fazit
Bei "Love & Gelato" gibt es sehr sehr viel, was mir gut gefallen hat – eigentlich stimmt einfach alles. Es ist ein wunderschönes Buch, das sich mit dem italienischen Flair, den Emotionen und der zuckersüßen Liebesgeschichte zu einem meiner Lesehighlights 2017 gemausert hat. Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen.