Opal – Schattenglanz ist eine sehr gelungene Fortsetzung, der es weder an Spannung, noch an Humor oder Romantik mangelt. Jennifer L. Armentrout versteht es die Leser in ihren Bann zu ziehen und begeistert unter anderem mit aktuellen Popkultur-Anspielungen, z.B. auf Loki und Thor.
Katy ist nach wie vor eine sehr sympathische Hauptfigur, mit der man sich verbunden fühlt und deren Leidenschaft für Bücher und das Bloggen nebenbei weiterhin oft Erwähnung finden, da es ihr trotz allem noch sehr wichtig ist. Außerdem ist sie keinesfalls mehr schwach, sondern stark und entschlossen ihre Fehler, insbesondere in Bezug auf Blake, wiedergutzumachen, auch wenn sie Adam dadurch leider nicht zurückbringen kann. Darüber hinaus trägt sie wegen ihrer Bereitschaft zu töten einen inneren Kampf mit sich aus. Bisher hat sie lediglich Arum getötet, weiß aber, dass sie alles tun würde um diejenigen zu schützen, die sie liebt, selbst einem Menschen das Leben nehmen. Sie hat große Angst vor dieser Veränderung, ob nun durch die Mutation ausgelöst oder durch die Erfahrungen der letzten Zeit, weil sie eigentlich nicht so denken sollte.
Obwohl Katy kurz vor dem Abschluss steht und sich bald an Colleges bewerben muss, fällt es ihr selbstverständlich schwer sich um die Schule zu kümmern, da sie bis dahin womöglich längst ihr Leben oder ihre Freiheit wegen des Plans Beth zu befreien, wofür sie in eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums eindringen müssen, was bisher noch niemandem gelungen ist, verloren und somit ganz andere Sorgen hat.
Daemon ist ein wahnsinnig charmanter Held, dem man einfach verfallen muss. Er mag Katy seine Liebe nicht wörtlich gestehen, doch er bringt sie durch verschiedene Gesten sehr deutlich zum Ausdruck. Das merkt Katy und zweifelt daher nicht mehr permanent an seinen Gefühlen für sie.
Es ist schön zu sehen, dass die Beziehung der beiden nun gefestigt ist. Sie lieben einander und können streiten, was sie relativ häufig tun, ohne deswegen gleich ihre ganze Beziehung in Frage zu stellen. Sie sind nicht immer einer Meinung, finden nun jedoch gemeinsam Lösungen und Kompromisse. Katys Sprüche und die Dynamik zwischen ihr und Daemon bringen einen hingegen weiterhin oft zum Schmunzeln. Ab und zu versuchen sie zudem sich wenigstens ein kleines Stück Normalität zu bewahren, weshalb sie, viel zu selten, auch das eine oder andere Date haben.
Körperlich begeben sie sich nun ebenfalls auf eine andere Ebene, d.h. sie werden intimer miteinander, was allerdings natürlich nicht bis ins kleinste Detail beschrieben wird, schließlich handelt es sich hierbei um ein Jugendbuch. Doch welche Konsequenzen wird es für Daemon haben, wenn die Älteren schließlich von seiner intensiven Beziehung zu Katy erfahren?
Das bisherige Geschehen hat alle Figuren mitgenommen und verändert, allen voran Dee. Es ist erschreckend, wie stark ihr Wunsch nach Rache ist und wie bereitwillig sie inzwischen sogar den Tod eines Menschen in Kauf nehmen würde, wohingegen es ihr früher nie in den Sinn gekommen wäre zu töten. Man leidet mit Katy, weil sie Dees Freundschaft vermeintlich endgültig verloren hat und hofft mir ihr, dass Dees Wunden mit der Zeit heilen und sie Katy dann vielleicht irgendwann verzeihen kann.
Andrew und Ash wurden durch Adams Tod ebenso gezeichnet und sind dadurch nicht mehr ganz so unausstehlich wie zuvor. Ash scheint es zwar immer noch auf Daemon abgesehen zu haben, sie ist aber nicht mehr so gehässig wie früher und letzterer hat ohnehin nur Augen für Katy.
Dawson ist ein interessanter Charakter und trotz der großen optischen Ähnlichkeit unterscheidet er sich stark von seinem Bruder Daemon. Man beobachtet erfreut, wie er nach den Torturen, die er durchlitten hat, vor allem dank Katy, langsam wieder zu sich selbst findet, sich öffnet, mit seinen Geschwistern spricht und sogar ein paar Mal lächelt. Er liebt Beth genauso sehr wie Daemon Katy und lässt sich infolgedessen erst davon abbringen allein zum Verteidigungsministerium zu gehen um Beth zu finden als die anderen sich bereit erklären ihm dabei zu helfen.
Das Verteidigungsministerium und die Arum sind im dritten Band weniger präsent, das heißt jedoch noch lange nicht, dass man sich um sie keine Sorgen machen muss. Ersteres muss mittlerweile wissen, dass Dawson entkommen ist, wenn sie ihn nicht sogar absichtlich entwischen ließen. Aber warum holen sie ihn dann nicht zurück? Was bezwecken sie damit?
Des Weiteren bemerkt langsam sogar die Zivilbevölkerung, dass in ihrer Stadt merkwürdige Dinge vor sich gehen und wird misstrauisch, weil Personen ständig spurlos verschwinden, wie Simon und Will. Stattdessen taucht der tot geglaubte Dawson plötzlich wieder auf, allerdings ohne seine große Liebe Bethany. Und seinen ehemaligen Mitschülern entgeht auch nicht, wie sehr sich Dawson im Vergleich zu damals verändert hat.
Katy und Daemon wissen dagegen, warum Will die Stadt verlassen hat. Dennoch müssen sie bangen, was genau mit ihm geschehen ist, also ob er dauerhaft mutiert und demnach mit ihnen verbunden ist oder nicht.
Die Handlung zeichnet sich durch viele überraschende Ereignisse aus, wodurch das Buch durchweg spannend und fesselnd ist. Es gibt sogar ein unerwartetes Wiedersehen mit Blake, den man irgendwann genauso sehr verabscheut wie Katy und bei dem man nie weiß, woran man ist. Er behauptet Gefühle für Katy zu haben, aber stimmt das überhaupt? Und selbst wenn, kann man ihm deshalb gleich vertrauen?
Am Ende lässt Jennifer L. Armentrout ihre Leser mit einem ziemlich fiesen und ergreifenden Cliffhanger zurück, auf den man so kein bisschen vorbereitet war. Zum Glück erscheint der vierte Band noch in diesem Jahr, denn die Fortsetzung kann man nach dieser Wendung wirklich kaum noch erwarten.
FAZIT
Opal – Schattenglanz ist eine großartige Fortsetzung, die mindestens genauso zu begeistern vermag wie die beiden Vorgänger, anders als diese jedoch mit einem sehr gemeinen Cliffhanger endet. Obwohl der vierte Band noch in diesem Jahr erhältlich sein wird, erscheint einem die Wartezeit auf Origin – Schattenfunke daher viel zu lang.