Cover-Bild Heartware
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 21.07.2017
  • ISBN: 9783499267079
Jenny-Mai Nuyen

Heartware

Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt?
Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen. Eines verbindet ihn noch mit seinem alten Leben: Seine große Liebe Willenja. Die letzte Begegnung liegt lange zurück, bis heute weiß er nicht, ob sie es war, die ihn damals verriet.
Antwort darauf verspricht der Internettycoon Balthus - wenn Adam sich an der Suche nach Willenja beteiligt. Denn die junge Frau hat den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen. Um Geld zu erpressen? Oder vielleicht sogar einen Terroranschlag zu verüben?
Eine atemlose Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt …
«Jenny-Mai Nuyen gehört in die oberste Riege deutscher All-Age-Autoren.» (Bild am Sonntag)
«Jenny-Mai Nuyen schreibt sehr sinnlich, eine ihrer Stärken liegt im Beschreiben des Atmosphärischen.» (Tages-Anzeiger)

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2017

Außergewöhnliches Buch

0

Dieses Buch ist das erste,d as ich von dieser Autorin gelesen habe. Es ist auch das erste Buch, welches ich gelesen habe was sich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftigt. Dementsprechend war ich ...

Dieses Buch ist das erste,d as ich von dieser Autorin gelesen habe. Es ist auch das erste Buch, welches ich gelesen habe was sich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftigt. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Das Buch gefällt mir äußerlich schon super. Das Cover ist sehr gelungen und die Gestaltung setzt sich im Inneren des Buches fort.

Die Aufteilung in die 3 großen Blöcke finde ich sehr gut, da es so eine gewisse Orientierung und Struktur bekommt.

Die Kapitel über Marigny und Eli haben mir besonders gefallen. Interessant fand ich vorallem auch die Spannung zwischen den beiden, welche von der Autorin sehr gut beschrieben wurde. Alllgemein hat die Autorin Talent darin die Charaktere sehr detailliert zu beschreiben ohne das Langeweile aufkommt. So bekommt man einen Eindruck über deren Leben und Gefühle, verschiedene Ziele und Träume.

Sehr gelungen fand ich auch die Passagen, in denen die Therapieausschnitte von Will beschrieben werden. Diese zeigen die Vorgeschichte und machen uch einige Gedankengänge deutlicher.

Allerdings muss ich sagen, dass mir die Kapitel von Y anfangs nicht so zugesagt haben. Es war stellenweise etwas viel und unübersichtliche, da viele verschiedene Charaktere eingebracht wurden. Ab ungefähr der Hälfte des Buches fiel es mir dann jedoch leichter und es wurde verständlicher.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr detailreich. Die Autorin schafft es gut Spannung aufzubauen und einen mit der Geschichte mitzureißen.

Insgesamt ist es ein gutes Buch, was sich mit einem sehr aktuellen Thema befasst und dieses toll darstellt und auch ein wenig zum Nachdenken anregt, was uns durch die zunehmende Digitalisierung drohen kann.
Allerdings sollte man sich für das Buch Zeit nehmen, da es sonst stellenweise schwierig ist mitzukommen und alles zu verstehen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Anders als Erwartet!

0

Bevor irgendjemand auf die Idee kommt, den Klappentext zu lesen, der sollte wissen, dass damit ein völlig falsches Bild entsteht und mal wieder deutlich gespoilert wird.

Adam Eli ist Ghostwriter. Irgendwie ...

Bevor irgendjemand auf die Idee kommt, den Klappentext zu lesen, der sollte wissen, dass damit ein völlig falsches Bild entsteht und mal wieder deutlich gespoilert wird.

Adam Eli ist Ghostwriter. Irgendwie mogelt er sich durchs Leben, nachdem er eine längere Zeit in Bolivien im Gefängnis gesessen hat und von seiner großen Liebe Willenya nichts mehr gehört hat.
Bis plötzlich eine Mail eintrifft, die ihn dazu auffordert Will zu suchen...

Eine recht spannende Suche an mehreren Fronten beginnt für den Leser, wobei es meist um das Vertrauen der Charaktere ineinander geht. Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Seiten, man könnte meinen Gut und Böse.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und es ist immer wieder sehr einfach in die Geschichte zurück zu finden.
Der Leser versucht herauszufinden, wer genau Will ist und warum so viele Leute auf der Suche nach ihr sind. Dabei gerät man in ein Wirrwar aus Lügen, was sich nach und nach entschlüsselt.

Insgesamt war es eine sehr interessante Reise auf Vertrauensbasis, die jedoch deutlich anders war als erwartet. Ein bisschen mehr Thrill wäre sicherlich drin gewesen und Erwartungen wurden durch den Klappentext an falscher Stelle geschürrt.
So komme ich dennoch auf 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Wirft viele moralische Fragen auf

0

Die Nacht neigte sich dem Ende zu. Sie kauerten auf dem Bett, und Wills Schluchzen ging in einen tiefen Schlafatem über. Eli aber blieb wach. Bis zu dem Augenblick hatte er das Gefühl gehabt, Will gleite ...

Die Nacht neigte sich dem Ende zu. Sie kauerten auf dem Bett, und Wills Schluchzen ging in einen tiefen Schlafatem über. Eli aber blieb wach. Bis zu dem Augenblick hatte er das Gefühl gehabt, Will gleite ihm davon. Auf eine unbegreifliche Weise war sie ihm fern gewesen. Jetzt schien sie wieder da zu sein, so unmittelbar wie ihr träumender Körper. Das, was sich nun fern anfühlte, war er selbst.
Der nächste Tag war ihr letzter bei Senora Pudin. Sie mieteten ein Auto, kauften eine Leiter, Drähte und Schraubenzieher, eine Tragetasche und Isoliermaterial. Bevor sie losfuhren, versteckten sie zwei Löffel zwischen Bettgestell und Matratze.
"Damit unsere Liebe an einem Ort zurückleibt", sagte sie.
Wie oft er später daran denken musste. Wie sehr sich ihre Aussage mit der Zeit verfinsterte, leuchtendem Silber gleich, das altert.
--

INHALT:
Vor Jahren wurde Adam Eli von seiner großen Liebe Willenya Curuvija verraten. Er ist für sie ins Gefängnis gegangen und versucht nun, seine Vergangenheit und auch sie zu vergessen, aber es will ihm nicht recht gelingen. Dann erhält er eines Tages eine Mail, die ihn aus der Bahn wirft, denn sie dreht sich um Will. Er soll sie suchen, weil sie etwas so Wichtiges gestohlen hat, dass sie damit die gesamte Welt verändern könnte. Doch sie wird auch von anderen gesucht, die daruch zwangsläufig auch auf seine Spur kommen. Und bald befindet sich Eli auf der Flucht, nur in Begleitung der undurchschaubaren und eventuell gegen ihn arbeitenden Detektivin Mariel...

MEINE MEINUNG:
An Jenny-Mai Nuyens ganz frühe Fantasy-Werke denke ich gern zurück - auch wenn mich viele ihrer späteren Romane nicht mehr genauso mitreißen konnten. Mit "Heartware" wagt sie sich nun erstmals in das Genre der Thriller vor, was mir bei anderen Autoren oft gar nicht gefällt, hier aber wunderbar funktioniert. Die Themen rund um künstliche Intelligenzen, die Machenschaften der Wirtschaftsmächte und die Überwachung der Menschheit sind brandaktuell und werden erschreckend realistisch dargestellt, sodass sich schnell ein fulminanter Sog ergibt. Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von Adam Eli, seiner unfreiwilligen Begleiterin Mariel Marigny und Y, die viele andere Sichten unter sich vereint, was durchaus Sinn ergibt.

Keine der Figuren des Romans ist so richtig glücklich. Das beginnt schon mit Adam Eli, der nach all den Jahren noch immer seiner Jugendliebe Will nachtrauert und keinen Frieden mit sich, mit ihr und mit ihrer verlorenen Beziehung geschlossen hat. Er ist sehr intelligent und findet für fast alles eine Lösung, aber weil er sich so sehr in seine Sehnsucht verrennt, denkt er oftmals nicht klar - was ihn nicht unbedingt unsympathisch macht, ihn jedoch manchmal ein bisschen zu sehr leiden lässt. Will selbst taucht größtenteils in Rückblicken auf und ist ganz klar ein gebrochenes, zerbrechliches Mädchen, das viele Ecken und Kanten hat, die sie nicht unbedingt zu einem guten Menschen machen. Das ist aber auch nicht notwendig, denn gerade durch ihre Undurchschaubarkeit gewinnt sie an Intensität. Nebenfiguren wie die manipulative und kokette Marigny oder auch die düsteren, skrupellosen Agenten Beckblum, Nakamoto und Dussardier tragen dazu bei, ein Gewirr aus Fragen und verschiedenen Handlungsfäden aufzuwerfen, die kunstvoll verwoben werden.

Nuyen gelingt es, wichtige, spannende Fragen aufzuwerfen, ohne die Antworten darauf dem Leser vorwegzunehmen: Wie weit sollte man für die Liebe gehen? Was ist man bereit, auf dem Weg zum eigenen Ziel zu opfern? Und darf man über das Schicksal der Welt entscheiden? Technische Details über Aktienmärkte, Computer und Wirtschaft sind so gut und verständlich in die Handlung eingebaut, dass einem nichts entgeht - und trotzdem fügen sich die einzelnen Elemente erst zum Ende hin zu einem großen Ganzen zusammen. Zwischenzeitlich gibt es durchaus ein paar Längen, besonders im Mittelteil, der sich bei vielen Dialogen und nur wenig Handlungsfortschritt etwas zieht. Das jedoch machen die rasanten letzten 100 Seiten wieder wett. Die Charaktere und ihre Ambitionen sind kaum zu durchschauen, weshalb auch der Ausgang des Buches lange offen bleibt. Am Schluss wird nicht alles geklärt und nicht jeder findet seinen Seelenfrieden, was realistisch ist - aber die Hoffnung, dass es vielleicht, eines Tages, doch gut werden könnte, bleibt.

FAZIT:
"Heartware" ist ein größtenteils rasanter Thriller, der aber auch dramatische Züge besitzt und insbesondere von den intensiven, sehr ambivalenten Charakteren lebt. Zwischenzeitlich haben sich ein paar Längen eingeschlichen und das ein oder andere Mal wurde mir der Leidensdruck der Figuren zu groß, gefesselt war ich aber fast durchgehend. 4 Punkte.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Auf der Suche nach Will

0

Adam Eli erhält eines Tages eine Mail, die für ihn alles verändert. Seit einiger Zeit schlägt er sich nach dem Abbruch diverser Studiengänge als Ghostwriter durch. Doch nun wird er aufgefordert, Will zu ...

Adam Eli erhält eines Tages eine Mail, die für ihn alles verändert. Seit einiger Zeit schlägt er sich nach dem Abbruch diverser Studiengänge als Ghostwriter durch. Doch nun wird er aufgefordert, Will zu suchen. Ausgerechnet Will, die er vor neun Jahren in Bolivien kennen- und lieben lernte und von der er bis heute nicht weiß, ob sie ihn auf fatale Weise verraten hat. Er bleibt skeptisch und möchte erst einmal erfahren, warum sie überhaupt gesucht wird. Dazu führt ihn die Reise nach Dubai und mitten hinein in ein gefährliches Kräftemessen von einigen der mächtigsten Menschen der Welt mit einem ungewöhnlichen Gegner…

Das Cover von „Heartware“ gefällt mir mit seiner mattgoldenen Schrift und den Hochhäusern, die aus Datenströmen zu bestehen scheinen, sehr gut. Das Internet spielt in der Geschichte eine große Rolle – das wird spätestens im Prolog klar, wo auf zwei Seiten vom Tag der Zerstörung des Internets berichtet wird. Wie konnte es dazu kommen? Diese Frage wird erst einmal nicht beantwortet und neugierig startete ich in die Geschichte, die sieben Tage vor diesem Ereignis und mit Adam Eli beginnt.

Über Adam Eli erfährt der Leser gleich zu Beginn, dass er sich eine Zeit lang in bolivianischer Gefangenschaft befand, was zuerst gar nicht zu meinem ersten Eindruck des nerdigen Ghostwriters passte. Durch die Aufforderung, Will zu suchen, kommen bei ihm viele alte Erinnerungen hoch – er konnte sie neun Jahre lang nicht vergessen, obwohl er nicht einmal wusste, ob sie noch lebt. Im Gespräch mit seinem mysteriösen Auftraggeber erhält man eine ganz kurze Zusammenfassung von Elis Vergangenheit, die mir half, einen Überblick zu gewinnen.

Abwechselnd zu den Kapiteln aus Elis Perspektive gibt es Kapitel aus der Sicht von Mariel Marigny. Diese wurde damit beauftragt, Eli bei der Suche nach Will zu begleiten. In ihr steckt mehr als eine hübsche Reisebegleiterin, wie Eli zunächst denkt. Sie ist eine Hackerin, die pragmatisch denkt und bereit ist, Risiken einzugehen. Über sie selbst erfährt man wenig, sondern erhält durch ihre Augen vor allem einen Eindruck davon, wie Eli auf andere wirkt. Außerdem gibt es immer wieder Kapitel, die mit „Y“ übertitelt sind. In diesen begleitet man angebliche Interpol-Mitarbeiter bei der Jagd sowie eine Frau auf der Flucht und wird Zeuge von merkwürdigen Vorfällen im Netz. Während Eli und Marigny sich Will suchen enthalten diese eingestreuten Kapitel Hinweise darauf, worum es im Kern eigentlich bei all dem geht.

Eli und Marigny sind ein ungleiches Duo, das mir zusammen sehr gut gefallen hat. Die beiden trauen sich nicht über den Weg, müssen aber notgedrungen zusammenhalten und sich aus so manch brenzliger Situation retten. Aus Elis Perspektive erfährt man in dieser Zeit auch immer mehr über die gemeinsame Zeit mit Will, das mich verstehen ließ, warum er von dem Gedanken an sie nicht loskommen kann. Warum Will aber überhaupt gesucht wird, das bleibt lange unklar. Elis Auftraggeber behauptet lediglich, sie habe etwas gestohlen. Wie das die Vorkommnisse aus den Y-Kapiteln erklärt bleibt lange unklar, während der Fokus auf Elis Suche liegt. Auch wenn es immer wieder spannende Momente gab, hat sich diese für mich etwas hingezogen. Ich hätte mir früher mehr Erklärungen gewünscht. Auch die digitalen Ungereimtheiten und ihre Folgen hätten noch stärker thematisiert werden können.

Alle Ereignisse führen schließlich zum großen Moment der Enthüllung, der viele Fragen beantwortet und Erlebtes in neuem Licht erscheinen lässt. Ohne das Stichwort künstliche Intelligenz, das der Klappentext vorweg nimmt, hätte ich bis zu diesem Moment höchstens eine vage Vermutung gehabt, dass es sich um dieses Thema dreht. Die Dialoge rund ums Thema liefern viel Stoff zum Nachdenken, ob ein Szenario wie das Beschriebene möglich ist und ob man selbst das Thema eher als Chance oder Bedrohung sieht. Gleichzeitig wird es noch einmal richtig spannend und dramatisch, denn das Leben aller steht auf dem Spiel. Hier wurde das Potential der endlich voll ausgeschöpft und dem Leser ein starker Abschluss geboten.

In „Heartware“ wird Adam Eli von einer einflussreichen Person aufgefordert, sich auf die Suche nach seiner alten Liebe Will zu machen, die neun Jahre zuvor verschwand und ihn vielleicht verraten hat. Die Suche wirft zunächst mehr Fragen auf, als sie beantwortet, während eingeschobene Y-Kapitel brisante Hinweise liefern, wie alles zusammenhängt. Ich hätte mir erste Antworten noch früher gewünscht. Die letzten Kapitel liefern schließlich Spannung und Aha-Erlebnis zugleich und runden das Buch gelungen ab. Ich kann Euch deshalb empfehlen, Euch selbst auf die Suche nach Will zu machen!

Veröffentlicht am 02.08.2017

Emotionale Technik

0

Nach einer sehr bewegenden und kriminellen Jugendzeit schafft Adam Eli den Schritt als Ghostwriter zurück in ein normales Leben. Er schreibt als Ghostwriter Bachelor-Abschlüsse und zieht sich in seine ...

Nach einer sehr bewegenden und kriminellen Jugendzeit schafft Adam Eli den Schritt als Ghostwriter zurück in ein normales Leben. Er schreibt als Ghostwriter Bachelor-Abschlüsse und zieht sich in seine eigen Welt zurück. Ein traumatisches Ereignis in seiner gemeinsamen Vergangen-heit mit seiner großen Liebe Willenya lässt ihn nicht los. Seit dieser Nacht hat er sie nicht wiedergesehen und er fragt sich, ob sie es war, die ihn verraten hat und ihn somit ins Gefängnis gebracht hat. Eines Tages hat er die Chance eine Antwort auf diese Frage zu finden, als er gebeten wird, sich an der Suche nach Willenya zu beteiligen. Er beteiligt sich an der Suche, ohne zu ahnen, auf was er sich eingelassen hat...

Jenny-Mai Nuyen gibt dem Thriller "Heartware" mit der künstlichen Intelligenz ein spannendes und sehr aktuelles Thema. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr gelungenen und tiefgehenden Schreibstil, der mich an das Buch fesseln konnte. Die Hauptprotagonisten Willenya, Adam und Mariel werden ausführlich und interessant charakterisiert. Die jeweiligen Perspektivwechsel geben dem Buch ein zusätzliches Tempo und machen die Geschichte vielschichtiger. Zugleich erfordern aber die unterschiedlichen Erzählstränge verbunden mit den Sprüngen zwischen den Zeiten die volle Aufmerksamkeit des Lesers. "Heartware" ist somit sicherlich nicht die leichte Unterhaltungskost für zwischendurch, aber gibt durch die Interpretation des Themas der künstlichen Intelligenz einen spannenden aber auch durch die Realitätsnähe einen teilweise erschreckenden Blick in die Zukunft. Geschickter weise verbindet Jenny-Mai Nuyen diese eher technische Realität mit den Emotionen der Protagonisten, was die Szenerie lebendiger und erlebbarer macht. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut kann aber aus meiner Sicht durch einige Längen gerade im Mittelteil nicht durchgängig auf hohem Niveau gehalten werden. Das überzeugende Finale hingegen nimmt wieder zusätzliches Tempo auf und ließ mich doch noch einige Zeit nachdenklich zurück.

"Heartware" ist aus meiner Sicht ein außergewöhnlicher und lesenswerter Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle. Mich hat in erster Linie die spannende Thematik und die teilweise schon literarische Schreibweise der Autorin überzeugt. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen!!!