Klappentext
„ Ein Hymne auf das Lesen und die Freundschaft!
Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist. Damit sich das endlich ändert, müssen alle zusammenhelfen.“
Gestaltung
Außergewöhnlich, wie von den Covern des Königskinder Verlages gewohnt, ist auch die Gestaltung dieses Buches. Passend zum Titel zieren viele Zitronen bzw. Zitronenscheiben das Buch, was ich richtig cool finde, da sie so schön leuchten und das Cover frisch wirken lassen. Die beiden Mädchen in der Covermitte passen auch gut zur Geschichte, welche sich um zwei junge Mädchen dreht. Auch die Farben finde ich sehr schön aufeinander abgestimmt und vor allem zum Zitronenrand passend, da sie nicht zu grell sind und dem Auge schmeicheln.
Meine Meinung
Ein Buch, das damit beworben wird, eine Hymne auf das Lesen und die Freundschaft zu sein? Das muss ich doch lesen! So ungefähr waren meine Gedanken, als mir „Eine Geschichte der Zitrone“ das erste Mal begegnet ist, denn der Titel lässt ja nicht gerade sofort auf eine Geschichte über die Liebe zu Büchern und tiefe Freundschaften schließen. Neugierig begann ich das Buch zu lesen und konnte es so schnell nicht mehr aus der Hand legen, denn Jo Cotterills Werk hat mich mit dem sehr klaren und jugendgerechten Schreibstil, welcher stets die richtigen und vor allem berührenden Worte findet, an die Seiten gefesselt.
„Eine Geschichte der Zitrone“ befasst sich vor allem mit dem Thema der Einsamkeit. Mehr als einmal musste ich wirklich den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat, herunterschlucken, weil mich das Buch so berührt hat. Die 10jährige Calypso hat vor ein paar Jahren ihre Mutter verloren und ihr Vater kümmert sich lieber um sein Buch über Zitronen statt um sie. Als sie dann Mae und deren Familie kennen lernt, erkennt das junge Mädchen, dass sie vieles in ihrem Leben vermisst: Freunde, Zusammenhalt, Gemeinschaft, Liebe, eine Schulter zum Anlehnen…
Jo Cotterill befasst sich in ihrem Buch mit einer Thematik, die viele Menschen berührt: Es gibt so viele Kinder und Jugendliche, die zu Hause kein leichtes Leben haben. Mit „Eine Geschichte der Zitrone“ greift die Autorin genau dieses Thema in einer feinfühligen, berührenden Art und Weise auf. Jo Cotterill schreibt darüber sehr verständnisvoll und durch die junge Calypso sowie ihre Geschichte wird der Leser gefühlsmäßig sehr schnell in die Thematik eingebunden. Das Buch ist so einerseits sehr traurig, denn es hat mir beim Lesen manchmal wirklich das Herz schwer werden lassen. Andererseits transportiert es gleichzeitig auch einen Hoffnungsschimmer, der mir immer wieder ein sanftes Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Diese Mischung aus Traurigkeit und Hoffnung har mir super gut gefallen und mich beim Lesen sehr berührt.
Auch fand ich es toll, dass die Autorin dem Buch philosophische Charakterzüge verliehen hat. So entdeckte ich zwischendrin beim Lesen immer wieder kleine Zeilen, die mir mein Herz gewärmt haben und die mich nachdenklich gestimmt haben. Besonders, dass das Buch eine Botschaft für seine Leser bereithält, gefiel mir gut. Die Handlung hat eine Entwicklung durchgemacht und am Ende des Buches steht dann eine Erkenntnis, die auch den Leser nicht kalt lässt und die auch sein eigenes Leben betriffft. Zwar war diese Botschaft für mich recht schnell erkennbar und sie wurde auch schon im Klappentext angeschnitten, doch dies hat dem Gefühlssturm und der Freude beim Lesen keinen Abbruch getan, da Jo Cotterill Calypsos Geschichte so feinfühlig und sensibel erzählt.
Die beiden Hauptfiguren, Calypso und Mae haben mir sehr gut gefallen. Trotz ihres jungen Alters konnte ich mich gut mit ihnen identifizieren, da beide die Liebe bzw. Leidenschaft zu Büchern und guten Geschichten verbindet und sie dies auch mit mir verbunden hat. Gerade Calypsos Geschichte und ihre Einsamkeit hat mir manchmal das Herz schwer werden lassen, sodass ich bei ihr immer sehr emotional ergriffen war, weil Calypsos Gefühle so transparent und nachvollziehbar dargestellt wurden. Mae war dafür so ein fröhlicher, lebendiger und dynamischer Gegenpol, der immer wieder für Hoffnung gesorgt hat, dass ich bei Szenen mit ihr immer gelächelt und sie direkt in mein Herz geschlossen habe.
Fazit
„Eine Geschichte der Zitrone“ hat mich sehr berührt, denn es gab Stellen, an denen ich einen dicken Klos im Hals hatte, gleichzeitig gab es aber auch so schöne Momente, in denen ich ein sanftes Lächeln auf den Lippen hatte. Es ist ein Buch, in dem zwei Seiten miteinander spielen: Traurigkeit und Hoffnung und die so den Leser emotional mitreißen. Dieses Buch hat mich nachdenklich gestimmt und mir vor Augen geführt, was im Leben wichtig ist. Der klare Schreibstil und die feinfühlige Art der Autorin sowie die zauberhaften Hauptfiguren haben dieses Buch zu etwas ganz besonderem gemacht.
5 von 5 Sternen!
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