Weil die Liebe uns gehört!
Vicky blickt keiner sehr glücklichen Zukunft entgegen. Sie arbeitet in der Metzgerei ihrer Eltern, welche nicht nur alle Bereiche ihres Lebens zu kontrollieren scheinen, sie haben auch ihr künftiges Leben ...
Vicky blickt keiner sehr glücklichen Zukunft entgegen. Sie arbeitet in der Metzgerei ihrer Eltern, welche nicht nur alle Bereiche ihres Lebens zu kontrollieren scheinen, sie haben auch ihr künftiges Leben schon fest verplant. Vicky soll den feinen Herrn Tucherben Ebert heiraten, dieser ist nicht nur eine ausgesprochen gute Partie, er ist zudem auch noch ein Garant für einen gesellschaftlichen Aufstieg sowie einer finanziell abgesicherten Zukunft. Doch die Liebe lässt sich nicht planen. Als eines Tages der gutaussehende Frontsoldat Willi Genzer die Metzgerei ihrer Eltern betritt, ist es gleich um Vicky geschehen, sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Diese stürmische und zunächst heimliche Liebe bleibt allerdings nicht ohne Folgen. Gegen den Willen ihrer Eltern heiraten Vicky und Willi, kurz darauf kommt ihr erstes Kind auf die Welt. Alles könnte perfekt sein, bis Willi eines Tages beschließt, Vicky und die Kinder zu verlassen. Zunächst niedergeschlagen, fasst Vicky jedoch schnell neuen Mut und beschließt sich und ihre Kinder alleine durchzubringen. Bald schon erfüllt sich Vicky wider aller Erwartungen ihren großen Traum einer eigenen Buchhandlung. Noch ahnt sie allerdings nicht, wie sehr ihr Leben sich dadurch verändern wird. Wird Vicky doch noch ihr Glück finden? Wird es ihr gelingen, sich und die Kinder ganz ohne neuen Mann an ihrer Seite durchzubringen?
Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin noch immer verzaubert von Vickys Stärke und ihrem unerschütterlichen Willen. Joan Weng ist mit ihrem Werk "Die Frauen vom Savignyplatz" nicht nur eine ergreifende und zugleich fesselnde Geschichte gelungen, sie konnte mich zudem mit ihrem detaillierten Schreibstil und ihrem gefühlvollen Ausdruck direkt in ihren Bann ziehen. Die einzelnen Protagonisten wirkten auf mich stets authentisch und lebendig. Auch habe ich sie während des Lesens nicht nur sehr zu schätzen gelernt, ich habe auch mit ihnen gelitten, gelacht und auch gehofft. Durch die sehr atmosphärische Schreibweise ist es der Autorin zusätzlich gelungen, mich auf eine faszinierende Reise ins Berlin der 20er-Jahre zu entführen, welche ich sehr genossen habe. Die Länge der einzelnen Kapitel erschien mir sehr angenehm, auch konnte ich keine unnötigen Längen oder Langeweile während des Lesens feststellen, weshalb mir dieses Buch als tolles Leseerlebnis in guter Erinnerung bleiben wird. Dieses Buch eignet sich nicht nur für begeisterte Leserinnen, sondern auch für unerschrockene männliche Leser, welche keine Scheu vor einem tollen Buch mit Anspruch haben. Insgesamt ist Joan Weng mit ihrem Buch "Die Frauen vom Savignyplatz" eine tolle Geschichte gelungen, welche sich ebenfalls gut als Geschenk eignet.