Stromschlag
Achtung, das ist eine Rezension zum zweiten Teil der Reihe - Spoiler sehr wahrscheinlich.
Seit Jahren hat Kim davon geträumt, sich an Martin Rudbeck, dem sadistischen Psychologen, zu rächen und endlich ...
Achtung, das ist eine Rezension zum zweiten Teil der Reihe - Spoiler sehr wahrscheinlich.
Seit Jahren hat Kim davon geträumt, sich an Martin Rudbeck, dem sadistischen Psychologen, zu rächen und endlich hat er es geschafft. Er besitzt ein abgeschiedenes Haus, er stiehlt einen Krankenwagen, er entführt den Mann und bringt ihn in seinem Keller gefesselt unter. Er will verstehen, warum Rudbeck so sadistisch zu ihm war. Dann unterläuft ihm ein Fehler. Astrid findet Rudbeck und der stirbt. Als auch noch Julia dazukommt, ist das Chaos perfekt: Wie soll sich Julia als ehemalige Polizistin verhalten? Sie kann ihn nicht verraten, sie kann ihn aber auch nicht NICHT verraten, oder? Und dann recherchiert sie auch ausgerechnet in der Rechtsextremenszene, die sich nur ungern in die Karten schauen lässt.
Schade, aber der zweite Teil kann nicht annähernd mit dem ersten mithalten. Es gibt für mein Empfinden viel zu viel Privates, das mich null interessiert. Ob das jetzt Johnny, Julias Ex, ist, der auf sehr awkwarde Art mit einer Kollegin anbandelt oder Julia, die gefühlt die Hälfte des Buches bei Irma verbringt und sich über Kim ausheult oder Astrid, die sich trotz ihres jungen Alters immerhin für die richtigen Sachen einsetzt. Es war mir einfach zu viel, zumal es die Geschichte selbst nur marginal voranbrachte. Auch mochte ich Julia hier nicht halb so gern wie im ersten Teil. Sie war eigentlich nur damit beschäftigt, Kim hinterherzurennen, der sie wirklich nicht gut behandelte. Ja, er hat so seine Hintergründe, aber man kann trotzdem Leute, die sich für einen einsetzen, anständig behandeln. Dann noch die Sache mit den Rechtsextremen - ich finde das Thema ja mega wichtig und das dürfte gern mehr Seiten erhalten, aber sollte dann auch mal nicht einfach in der Luft baumeln gelassen werden. Ja, es ist der zweite Teil einer Trilogie, aber auch im ersten Teil gab es einen richtigen Abschluss, wie ich es mir hier auch gewünscht hätte. Stattdessen gab es ein eher weirdes Ende mit einer Erkenntnis, die Kim hatte. Weiß nicht, ob ich mir in der Hinsicht unbedingt eine Weiterführung wünsche. Trotz der Maulerei hier war das Buch wieder sehr gut geschrieben und konnte mich auch zu einem Großteil mitnehmen, sodass ich durchaus auch wissen möchte, was im letzten Band passiert. 3.5/5 Punkten.