Cover-Bild Old School
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 09.11.2015
  • ISBN: 9783453269453
John Niven

Old School

Roman
Stephan Glietsch (Übersetzer)

Die Alten schlagen zurück

Susan und Julie sind gerade 60 Jahre alt geworden. Sie leben in einem kleinen Dorf in Südengland und sind seit der Schulzeit miteinander befreundet. Susan führt ein bürgerliches Hausfrauendasein, Julie lebt in einer Sozialwohnung und arbeitet als Aushilfe in einem Pflegeheim. Als Susans Ehemann Barry tot aufgefunden wird, offenbart sich, dass er ein surreales Doppelleben führte und Susan einen finanziellen Scherbenhaufen hinterlassen hat. Um nicht in die Altersarmut abzurutschen, greifen sie zu einer radikalen Lösung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine witzige Gaunerkomödie

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Das Buch handelt von vier Frauen. Erstens Susan die ein biederes, aber sorgenfreies Leben mit ihrem Mann Barry führt. Bis dieser auf bizarre Weise ums Leben kommt. Er führte ein geheimes Doppelleben und ...

Das Buch handelt von vier Frauen. Erstens Susan die ein biederes, aber sorgenfreies Leben mit ihrem Mann Barry führt. Bis dieser auf bizarre Weise ums Leben kommt. Er führte ein geheimes Doppelleben und hat für dieses nicht nur die ganze Familienkasse verbraucht, sondern auch noch zahlreiche Kredite aufgenommen, für die Susan nun einstehen muss. Zweitens gibt es da noch Julia, der früheren Lebensgefährten und Geschäftspartner sich mit ihrem Geld aus dem Staub gemacht hat. Sie arbeitet nun als Hilfskraft in einem Altersheim, wo auch die alternde Diva Ethel lebt. Zu guter Letzt ist da noch Jill, dessen Enkel dringend eine lebenswichtige Operation benötigt. Diese vier älteren, vom Leben gebeutelten Damen überfallen, zusammen mit einem älteren Herrn, eine Bank. Aufgrund der Demenz des Rentners geht dieser währenddessen verloren. Nun sind die Frauen auf der Flucht.
Der Schreibstil von John Niven hat mir sehr gut gefallen. Ich war sofort mitten in der Geschichte drin. Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich es handelt sich um einen leichten Roman für zwischendurch. Aber das dieses Buch keineswegs. Es ist eine Mischung aus Krimi, Schicksalsroman und Gaunerkomödie alla Pink Panther. Ich war sofort so gefesselt, das ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Aber an einigen Stellen konnte ich dann wiederum vor Lachen nicht weiter lesen. Die Charaktere des Romans sind so verschieden, unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Derb, temporeich - ein echter Kracher;)

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Susan hat erfahren, dass ihr Mann nicht der war, der er vorgab zu sein und sie mit einem Haufen Schulden zurückgelassen hat. Jill ist verzweifelt, weil ihr Enkel dringend eine teurere Operation benötigt ...

Susan hat erfahren, dass ihr Mann nicht der war, der er vorgab zu sein und sie mit einem Haufen Schulden zurückgelassen hat. Jill ist verzweifelt, weil ihr Enkel dringend eine teurere Operation benötigt und Julie hat gerade ihren Job „aufgegeben“. Alle benötigen Geld und Susan hat DIE Idee. Sie wollen eine Bank überfallen und sich so von ihren Geldsorgen befreien. Die älteren Damen planen und begehen ihren Überfall und finden sich dann in einem herrlichen Roadtrip wider. Besonders durch die Seniorin Ethel, welche im Rollstuhl sitzt und kein Blatt vor den Mund nimmt, wurde das Buch für mich zu einem Lesehighlight ;)

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, nämlich herrlich bekloppt. Durch ihr hohes Alter haben sie einiges an Lebenserfahrung, kaum mehr was zu verlieren und die Rückblicke in die Vergangenheit machen die einzelnen Protagonisten noch interessanter. Sie haben nicht alles erreicht, was sie wollten, aber ihrer Meinung haben sie was verdient, und das besorgten sie sich dann einfach.

Derber Witz, kurze Kapitel und eine temporeiche Erzählung lassen den Leser, sofern er alles mit einem Augenzwinkern liest, nur so durch das Buch fliegen. Bei aller Verderbtheit lassen sich trotzdem gut die sozialkritischen Aspekte herauslesen, denn z.B. ohne die Gefahr der Altersarmut, wären die Damen nicht auf ihre irrwitzige Idee gekommen. Ältere Herrschaften können ganz schön pfiffig sein und das „schwächere“ Geschlecht sollte man nicht unterschätzen ;) Die Polizei ist ihnen dicht auf den Fersen, aber mit Glück und überraschenden Wendungen, schaffen die Damen immer wieder ihre Flucht, fragt sich nur, ob das immer so klappen wird…

Nebenbei werden Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Loyalität, bei allen sprachlichen Tiefschlägen unter die Gürtellinie, großgeschrieben – einfach klasse!

Wer gerne auch mal etwas heftigeren, manchmal vulgären Witz mag, sollte unbedingt zugreifen! Ich persönlich hatte beim Lesen ständig ein Schmunzeln im Gesicht und erinnere mich gerne daran zurück ;)

Veröffentlicht am 24.04.2017

"Es ist besser, etwas zu bereuen, was man getan hat als etwas, das man nicht getan hat."

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Susan Frobisher ist seit Langem mit Barry verheiratet und die beiden führen eine eher langweilige Ehe, sie haben getrennte Betten und das Sexleben ist auch nicht sehr aktiv und war es wohl auch nie. Susan ...

Susan Frobisher ist seit Langem mit Barry verheiratet und die beiden führen eine eher langweilige Ehe, sie haben getrennte Betten und das Sexleben ist auch nicht sehr aktiv und war es wohl auch nie. Susan ist eine klassische Hausfrau, die sich nie um Geldangelegenheiten gekümmert hat. Sie engagiert sich bei der Theatergruppe des Ortes und geht in ihrer Rolle dort als Maskenbildnerin usw. voll auf. Barry ist - laut Susan - beruflich erfolgreich und sie haben sich gerade eine schicke neue Küche gegönnt. Ihrer Freundin Julie macht sie ein übertrieben teures Geschenk zum 60. Geburtstag, denn die beiden sind seit der Schulzeit befreundet und Julie war zwar mal sehr erfolgreich, hat aber alles verloren, lebt nun in einer Sozialwohnung und putzt im Altenheim.

Tja, und dann ist Barry auf einmal tot und er hat so gar nicht das Leben geführt, von dem alle dachten, dass er es führt. Jedenfalls ist Susan von einem auf den anderen Tag pleite. Sie betrinkt sich mit Julie und dann kommen die beiden auf die Idee doch eine Bank auszurauben. Unterstützung bekommen sie noch von Jill, einer eher "grauen Maus", die jedes Mal zusammen zuckt, wenn jemand Schimpfworte benutzt oder flucht. Und das tut Ethel, 87 Jahre, sehr gerne und sie provoziert für ihr Leben gern. Fachmännische Unterstützung erhalten sie von dem 90jährigen "Nails", einem ehemaligen Liebhaber von Julie. Gesagt getan...

Dies war mein erstes Buch von Niven und der Humor, auch wenn er zum Teil sehr derb ist, hat mir gut gefallen. Meine Lieblingsfigur ist eindeutig Ethel, die mit ihrem vorlauten Mundwerk immer wieder überrascht. Übergewichtig, im Rollstuhl, Diabetes,...