Ein Bild von Dir
Wieder einmal läßt Jojo Moyes den Leser in anderen Sphären gleiten, so eindrucksvoll und voller Emotionen ist dieses Buch geschrieben. Es spielt in zwei Zeitzonen. Einmal während des ersten Weltkrieges ...
Wieder einmal läßt Jojo Moyes den Leser in anderen Sphären gleiten, so eindrucksvoll und voller Emotionen ist dieses Buch geschrieben. Es spielt in zwei Zeitzonen. Einmal während des ersten Weltkrieges in Frankreich und dann heute in England. Sophie betreibt mit ihrer Schwester das alte Hotel ihrer Eltern, während deren Männer im Krieg sind. Sophie hat als Erinnerung nur das Bild, das einst Edouard in Paris von ihr am Beginn ihrer Liebe gemalt hat. Das Essen ist knapp aber dann sollen die beiden Schwestern für die deutschen Soldaten und deren Kommandanten kochen. Besonders der Kommandant ist von dem Gemälde angetan, aber auch Sophie gefällt ihm. Sophie möchte alles dafür tun, dass ihr Mann von der Gefangenschaft befreit wird und deshalb hat sie einen außerordentlichen Plan. 100 Jahre später. Liv ist Witwe. Das einzige, was ihr von ihrem Mann geblieben ist, ist ein Porträt einer jungen Frau, das ihr ihr Mann bei einem Spanienurlaub gekauft und geschenkt hat. Aber nun fordern die Erben das Gemälde heraus und haben deshalb einem Büro in England den Auftrag erteilt, das Bild zu finden und es den rechtmäßigen Nachkommen von Sophie wieder zurückzugeben. Aber Liv sieht dies als ihr Eigentum an und ein erbitterter Rechtstreit beginnt. Die Autorin beschreibt in ihrem Buch die einzelnen Szenen derart genau, dass man meint, dies alles selbst zu erleben. Sophie wie auch Liv haben beide ihre Männer verloren und das einzige Band zu ihnen ist eben dieses Bild. Wir lernen den Hunger und die Angst der Franzosen kennen, die Deutschen behandeln ihre Verlierer sehr schlecht und wir können einiges über die ersten Weltkrieg erfahren. Aber auch das Leben von Liv wird gut dargestellt, denn nach dem Tod ihres Mannes lebt sie nur noch so dahin, hat keinen Lebenswillen mehr. Jojo Moyes bringt uns in ihren Bücher eine andere Welt näher man vergißt den Alltag und leidet und freut sich mit den Protagonistinnen. Sie schreibt Bücher für Frauen, die von Frauen geliebt werden. Auch das Cover ist so dargestellt, wie wir es aus den anderen Büchern der Schriftstellerin kennen. Scherenschnitthafte Bilder, minimalistisch, schön.