Cover-Bild Gerecht ist nur der Tod
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783423262521
Judith Bergmann

Gerecht ist nur der Tod

Kriminalroman

»Ein außergewöhnlicher Mord bedeutet einen außergewöhnlichen Mörder.«

Vor den Augen der Gäste wird ein prominenter Kölner Unternehmer auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Hauptkommissar Schellenberg und sein Team werden bei ihren Ermittlungen von der Psychologin Ina Reich begleitet. Auf Wunsch der Polizeibehörde soll sie die seelische Belastung der Kripomitglieder untersuchen. Aber nicht jeder im Team heißt Ina willkommen. Kommissarin Bulut bespitzelt die stille Beobachterin, die immer mehr Mühe hat, ein sorgsam gehütetes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit vor der Aufdeckung zu bewahren. Als zum Entsetzen aller einer aus den eigenen Reihen in den Kreis der Verdächtigen gerät, erscheint plötzlich alles bisher sicher geglaubte in einem ganz anderen Licht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Wie definiert man „Gerechtigkeit“?

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Der prominente Kölner Unternehmer Hajo Reimer wird auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Für Kriminalhauptkommissar Schellenberg und sein Team beginnt eine Mordermittlung vor den Augen der Öffentlichkeit, ...

Der prominente Kölner Unternehmer Hajo Reimer wird auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Für Kriminalhauptkommissar Schellenberg und sein Team beginnt eine Mordermittlung vor den Augen der Öffentlichkeit, beobachtet von der örtlichen Presse. Begleitet werden die Polizisten diesmal von der Psychologin und Journalistin Ina Reich, welche im Auftrag des Polizeipräsidenten die psychische Resilienz der Ermittler im Laufe des Falls analysieren soll – nicht zur Freude von Kommissarin Sibel Bulut. Diese misstraut Ina von der ersten Minute an und versucht, ihr das Leben schwer zu machen. Doch Ina selbst ist eine Meisterin im Verheimlichen, trägt sie doch seit längerem ein Geheimnis mit sich, das sie nicht preisgeben möchte. Doch für einen Kleinkrieg zwischen den beiden Frauen bleibt keine Zeit, denn bald schon gibt es den nächsten Toten inklusive dem Hinweis, dass noch weitere folgen werden.

„Gerecht ist nur der Tod“ von Judith Bergmann ist aus Ich-Perspektive der Journalistin und Psychologin Ina Reich erzählt, welche ihre Umgebung sehr detailliert beobachtet. Ina selbst als Person ist schwer zu fassen, sie versucht krampfhaft professionell zu bleiben und ihre Emotionen zu unterdrücken. Schnell wirkt sie auf den Leser innerlich zerrissen, da sie ein Geheimnis birgt, welches sich erst nach und nach enthüllt. Sie ist somit ein „unzuverlässiger Erzähler“, welcher Dinge verschweigt und dem Leser nicht vollen Einblick in seine Gedanken- und Handlungswelt gewährt.

Gut gefallen haben mir die sehr unterschiedlich konstruierten Figuren, auch wenn sich wenig Sympathieträger unter ihnen befinden. Jede verfügt über ihren eigenen, individuellen Charakter mit verschiedenen facettenreichen Stärken und Schwächen. Des Weiteren ergibt sich in unterschiedlichen Situationen eine faszinierende Dynamik zwischen einzelnen Figuren, welche sie überraschend handeln lassen.

Judith Bergmanns Schreibstil ist angenehm und sehr detailliert, die Handlung geht schnell voran ohne gehetzt zu wirken und lässt sich somit flüssig lesen. Die Kapitel sind nach Tagen und Uhrzeiten eingeteilt, so dass der Leser gut und engmaschig nachvollziehen kann, was wann geschieht. Interessant finde ich auch, dass der Fokus des Buches mehr auf Ina Reich als auf dem Mordfall an sich liegt. Diese faszinierende Perspektive die des eher Außenstehenden findet man nicht oft in Büchern.

Fasziniert hat mich der psychologisch raffinierte Aufbau des Buches. Die Geschichte macht neugierig, da sie zunächst schwer zu fassen ist, bis sich am Ende alles zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügt. Dementsprechend überrascht war ich von der Auflösung des Falles, da sich gerade zum Showdown hin noch einige unvorhersehbare Wendungen ereignet haben. Das übergeordnete Thema ist die Frage danach, was Individuen unter „Gerechtigkeit“ empfinden. Hierzu passend das Zitat aus dem Klappentext, das meiner Meinung nach das Buch ideal zusammenfasst: „Der gerechte Tod des einen war der Tod der Gerechtigkeit für andere“.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Eine Frage der Gerechtigkeit

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Als ein prominenter Kölner Unternehmer auf seiner eigenen Hochzeit kaltblütig erschossen wird, stehen Hauptkommissar Schellenberg und sein Team vor einer großen Herausforderung. Das Opfer war kein Menschen-freund ...

Als ein prominenter Kölner Unternehmer auf seiner eigenen Hochzeit kaltblütig erschossen wird, stehen Hauptkommissar Schellenberg und sein Team vor einer großen Herausforderung. Das Opfer war kein Menschen-freund und es kommen daher viele Kandidaten für die Täterschaft in Frage, aber die Ermittlungen wollen trotz der vielen Verdächtigen nicht so richtig vorankommen. Das Team wird auf Wunsch des Polizeipräsidenten noch von der ehemaligen Psychologin und aktuellen Journalistin Ina Reich begleitet, deren Aufgabe es ist, die seelische Belastung der Teammitglieder zu beobachten. Kann Ina Reich vielleicht eine Bereicherung für das Team sein und mithelfen, den Täter zu überführen?
Der Kriminalroman "Gerecht ist nur der Tod" hat mich mit seinem Verlauf überrascht und gut unterhalten. Die Autorin Judith Bergmann erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die Ermittlungen zieht. Den Spannungsbogen baut Judith Bergmann klassisch über den plötzlichen Tod des Unternehmers direkt zu Beginn des Buches gut auf und hält ihn über die authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau. Die Erzählperspektive der begleitenden Journalistin, die den Ermittlern auf die Finger schaut, hat mir gut gefallen und im Verlauf des Buches entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung, als ich es vermutet habe. Auch das Finale weiß mit einem guten Plot zu überzeugen und hat mich durchaus ein wenig nachdenklich zurückgelassen. Die Autorin wirft in ihrem Buch einen offenen Blick auf das Thema Gerechtigkeit und hinterfragt dabei die Bedeutung aus Sicht der Opfer und Angehörigen.
Insgesamt ist aus meiner Sicht "Gerecht ist nur der Tod" ein gelungener Kriminalroman, der vielleicht etwas mehr Tiefgang bei den Protagonisten vertragen hätte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Gibt es eine ausgleichende Gerechtigkeit?

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Meine Meinung zum Buch:
Der Kriminalroman „Gerecht ist nur der Tod“ beginnt sogleich mit einem Mord und alle Charaktere sind von Anfang an mit dabei. Die Ermittlungsarbeiten geschehen dann über das erste ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Kriminalroman „Gerecht ist nur der Tod“ beginnt sogleich mit einem Mord und alle Charaktere sind von Anfang an mit dabei. Die Ermittlungsarbeiten geschehen dann über das erste Drittel hinweg schleppend und auch Hintergrundinformationen über die einzelnen Personen werden häppchenweise serviert. Der mittlere Teil ist spannend, von mehr oder weniger kleineren Erfolgen und Rückschritten in den Ermittlungen gekrönt und auch die Charaktere haben sich klar positioniert. Ina ist von Beginn an ein umstrittener Charakter, der widersprüchliche Gefühle hervorruft, sowohl bei mir als Leserin als auch bei den Ermittlern im Team. Auf der einen Seite konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wie sie als Psychologin und Journalistin gehandelt hat, wie sie es in dem Fall für richtig hielt und auf der anderen Seite war sie sehr bemitleidenswert durch ihre harte Kinder- und Jugendzeit. Sie hält sich hauptsächlich mit Medikamenten am Leben, aber vor manchen kann sie dies geschickt verbergen. Die Auflösung des Falles am Ende war ein halboffener Schluss mit einem für mich nicht ganz zufriedenstellendem Ende, aber das ist Geschmacksache.

Mein Fazit:
„Gerecht ist nur der Tod“ ist ein Kriminalroman mit ermittlungstechnischen Höhen und Tiefen, die sich auch in der Spannung widerspiegeln. Der halboffene Schluss war nicht ganz nach meinem Geschmack, hat aber im Endeffekt gepasst.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Wenn der Schein trügt ...

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"Gerecht ist nur der Tod" ist eine Kriminalroman von Judith Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Jutta Profijt). Im Mittelpunkt steht dabei die Psychologin Ina Reich, die die seelische Belastung der Mitglieder ...

"Gerecht ist nur der Tod" ist eine Kriminalroman von Judith Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Jutta Profijt). Im Mittelpunkt steht dabei die Psychologin Ina Reich, die die seelische Belastung der Mitglieder der Soko Reimer untersuchen soll. Diese bekommt es mit mehreren Morden zu tun, die auf den ersten Blick nur wenig gemein haben. Aber dann ergeben sich Zusammenhänge, die in der Vergangenheit liegen und Ina Reich ist mittendrin im Geschehen. Gleich zu Beginn bekommt es der Leser mit dem ersten Mord zu tun und lernt die ermittelnden Beamten kennen. Die Story wird aus der Sicht der Psychologin Ina Reich erzählt und ist geprägt von der Ermittlungsarbeit der Soko. Dabei wird der eigentliche Krimi immer wieder überlagert durch das Misstrauen der Kommissarin Bulut gegenüber Ina Reich. Dies geht soweit, dass sich beide gegenseitig bespitzeln. Teilweise empfand ich diese Konstellation als etwas zu viel Raum einnehmend, ist aber dann im Verlauf der Geschichte eine logische Entwicklung. Als sich der Krimi den Geschehnissen der Vergangenheit näherte, war für mich relativ schnell klar in welche Richtung es gehen wird. Das Ende empfand ich aber etwas zu sehr konstruiert und auch nicht sehr realistisch. In Summe ist dieses Buch für mich ein solider Kriminalroman, aber keiner der mich absolut fesselte.

Veröffentlicht am 04.03.2020

Der Tod mag gerecht sein, aber er bringt nicht immer die gewünschte Erlösung ...

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Liebe Judith, na das war ja mal ein Roman mit WOW-Effekt! Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, um dann ein wenig nachdenklich das Buch zuzuklappen und das Gelesene erstmal sacken zu lassen.

Doch kurz ...

Liebe Judith, na das war ja mal ein Roman mit WOW-Effekt! Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, um dann ein wenig nachdenklich das Buch zuzuklappen und das Gelesene erstmal sacken zu lassen.

Doch kurz zum Inhalt: Die Psychologin Ina Reich wird von der Polizeibehörde eingeladen, eine Ermittlung zu begleiten und gleichzeitig zu beobachten, wie groß der Druck auf Beamte tatsächlich ist, die gedrängt durch die Politspitze und Öffentlichkeit zur schnellen Aufklärung genötigt werden. Gleich ihr erster Fall betrifft einen prominenten Kölner Geschäftsmann, der nur wenige Minuten vor seiner Trauung vor der Kirche erschossen wird. Dank des Bekanntheitsgrades des Ermordeten ist die Aufregung unter der Bevölkerung und auch bei der Presse groß. Während Ina eher als stille Beisitzerin fungiert, laufen bei HK Schellenberg und KK Sibel Bulut mit ihrem Team die Ermittlungen bald auf Hochtouren. Von Anfang an bewundert die Psychologin die Ermittlungsmethode des Hauptkommissars, doch in Sibel findet sie keine Freundin. Wie sich bald herausstellen soll, haben beide ihre eigenen Päckchen zu tragen, die so gar nicht kompatibel sind …

Im Zuge der Story wurden mir beim Lesen nach und nach die Augen ein Stückchen weiter geöffnet. Doch lange stand für mich nicht fest, wer zu den Guten und wer zu Bösen gehört. Trotz der Schwere der Verbrechen, die sich nach und nach noch ereignen und trotz der Kälte einiger Charaktere, ist das Buch nicht reißerisch aufgezogen. Im Gegenteil. Es ist eher unaufgeregt und hält dennoch durchweg eine Spannung am Laufen, die mich fasziniert hat. Hass, Rachegelüste und auch Hilflosigkeit lassen einige der Protagonisten in Abgründe steigen, die ich lieber nicht mit angesehen hätte …

Liebe Jutta, nun kann ich es ja sagen – es handelt sich bei Judith Bergmann um das Pseudonym von Jutta Profijt – ich finde, dir ist mit „Gerecht ist nur der Tod“ ein großartiger Thriller geglückt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier von fünf Sternen.

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