Cover-Bild Viktor
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24,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 415
  • Ersterscheinung: 12.2021
  • ISBN: 9783825152574
Judith Fanto

Viktor

Eva Schweikart (Übersetzer)

Wien, 1914. Der junge Viktor entwickelt sich zielstrebig zum schwarzen Schaf seiner wohlhabenden jüdischen Familie. Nimwegen, 1994. Die Studentin Geertje hat es satt, dass sich ihre Familie noch immer für ihr Judentum schämt. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität will sie die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen. Denn das Schicksal ihrer Familie ist allgegenwärtig – auch das von Viktor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2021

Eine berührende, wunderschön geschriebene, faszinierende jüdische Familiengeschichte

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In Geertjes Familie wird über das Vergangene nicht gesprochen, es wird geschwiegen, verschwiegen und Geertje, ein neunjähriges Mädchen, fühlt dies – laut und heftig! Sie will wissen und beschafft sich ...

In Geertjes Familie wird über das Vergangene nicht gesprochen, es wird geschwiegen, verschwiegen und Geertje, ein neunjähriges Mädchen, fühlt dies – laut und heftig! Sie will wissen und beschafft sich Informationen in einer nahegelegenen Bibliothek über die Gräueltaten, die ihren Verwandten wiederfahren sind. Nur mit einer Person kann sie sprechen, mit Esther, die ebenso zwischen den Bücherregalen sitzt. Hier werden Ahnungen und Gedanken zu Wörtern.
Mit 20 Jahren hält Geertje das Unausgesprochene in der Familie nicht mehr aus. Sie flieht als Judith nach Nimwegen und begibt sich auf die Suche nach ihrer Identität, ihrer Familiengeschichte und nach dem toten Viktor, dem einst so großherzigen, lebenslustigen Bruder des Großvaters.

Judith Fanto gelingt es in ihrem Debütroman den Leser durch ihren feinfühligen, ehrlichen, auch humorvollen und immer eindrücklichen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie erzählt den Familienroman vor ihrem autobiografischen Hintergrund.
Judith Fanto wechselt ihre Geschichte mithilfe zweier Handlungssträngen ab: das Leben von Geertje und das von Viktor.

Fazit: Ein feinfühliger, manchmal harter, ehrlicher, aber auch humorvoller, interessanter und sehr lesenswerter Roman. Er hat mich sehr berührt und bereichert und klingt stark in mir nach. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 20.06.2021

eine wunderbare Familiengeschichte

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"Victor" ist ein wunderbarer Roman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird.

Im Wien des Jahres 1914 lebt der junge Viktor Rosenbaum, Sohn einer jüdischen Familie, der aus dem Rahmen fällt. Ohne Studium ...

"Victor" ist ein wunderbarer Roman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird.

Im Wien des Jahres 1914 lebt der junge Viktor Rosenbaum, Sohn einer jüdischen Familie, der aus dem Rahmen fällt. Ohne Studium und Ausbildung entwickelt er sich zum schwarzen Schaf der Familie.
Die Zeit des Antisemitismus erreicht auch bald Wien und macht der jüdischen Bevölkerung das Leben schwer. Viktor, ist blond und großgewachsen, fällt optisch aus dem Bild, welches von Juden gezeichnet wird, und nutzt dies oft für seinen Vorteil.

1994 in Nimwegen, hat Studentin Geertje es satt, dass sich ihre Familie für ihre jüdische Familie schämt. Auf ihrer Suche in der Vergangeneheit, wird ihr klar, dass sie etwas ändern muss...

Die Autorin hat dieser Familiengeschichte mit ihrem wunderbaren, manchmal philosophischem, Schreibstil so viel Tiefe verliehen. Ich war sehr berührt von diesem Buch, da es auch wichtige Botschaften enthält und einem vor Augen führt, wie und wodurch Nachkommen geprägt werden.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Eine Geschichte, die lange in Erinnerung bleibt

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Anfang des 20. Jahrhunderts wachsen die Geschwister Viktor, Felix und Laura und ihr Ziehbruder in gut situierten Verhältnissen in Wien auf. Als Juden haben sie nach wenigen Jahren mit den Schikanen der ...

Anfang des 20. Jahrhunderts wachsen die Geschwister Viktor, Felix und Laura und ihr Ziehbruder in gut situierten Verhältnissen in Wien auf. Als Juden haben sie nach wenigen Jahren mit den Schikanen der Deutschen zu kämpfen. Jahrzehnte später versucht die junge Jüdin Geertje ihre eigene Wurzeln zu erkunden und ihrer Identität näherzukommen. So kommt sie auch ihrem Vorfahren Viktor auf der Spur, der das schwarze Schaf der Familie war als sie auf ein Archiv auf dem Dachboden der Großeltern stößt und dabei wichtige Dokumente findet.
Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gelesen und vieles über die deutsche Geschichte und die Geschichte der Juden erfahren, einiges dass ich schon kannte nochmals bestätigt und über vieles, dass mir unbekannt war, einen guten Einblick bekommen.
Obwohl das Thema sehr ernst ist und einen zu Nachdenken anregt ist es doch teilweise mit etwas humor gepaart und damit wird die Geschichte ein Lesegenuss. Eine Geschichte, die lange in Erinnerung bleibt.

Veröffentlicht am 12.06.2021

Großartig

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Meinung :
Ein wirklich sehrlich beeindruckender Roman, der in vielen Bereichen einen sehr hoch zu bewertenden literarischen Stil an den Tag legt und mich gerade dadurch in ihren Bann ziehen konnte. Doch ...

Meinung :
Ein wirklich sehrlich beeindruckender Roman, der in vielen Bereichen einen sehr hoch zu bewertenden literarischen Stil an den Tag legt und mich gerade dadurch in ihren Bann ziehen konnte. Doch nicht nur mit ihrem faszinierenden sehr zarten und mit vielen gewählten Worten geschriebene Plot weiß die Autorin zu überzeugend, dieses Buch hat so viel mehr zu bieten. Tolle plastische und sehr einmalige Charaktere, die die Geschichte mit Leben füllen können und mich oft zum Nachdenken anregte. Zusätzlich sei gesagt dass dieses Buch eine sehr komplexe, emotional aufgeladenen Thematik beinhaltet, welche ebenso komplex und vielschichtig dargestellt wurde, wie sie sich nun einmal darstellt und hat für mich noch einmal ganz neue Blickwinkel auf Themen gelegt und gerade dadurch zu überzeugen weiß.
Ein wunderbar literarisch und aussagekräftiger Roman, denn ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.06.2021

Identität und Familie

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>(Seite 144 Mitte)
In diesem Zitat steckt ziemlich viel von dem, um das es in dem biographischen Roman von Judith Fanto geht. Dieses Buch erzählt etwas über Identität, etwas über Familie, etwas ...

<< "Meine eigene Mutter fühlt sich zurückgesetzt, weil ein Rabbiner nicht glaubt, dass sie jüdisch ist. Haha!" Meine Mutter fegte ein paar nicht vorhandene Krümel vom Tisch. "Ich fühle mich dadurch nicht zurückgesetzt. Es regt mich nur auf, wenn jemand meint, bestimmen zu können, ob ich Jüdin bin oder nicht. Ob ich das sein will, bestimme immer noch ich selbst!" >>(Seite 144 Mitte)
In diesem Zitat steckt ziemlich viel von dem, um das es in dem biographischen Roman von Judith Fanto geht. Dieses Buch erzählt etwas über Identität, etwas über Familie, etwas über Geschichte, etwas über Musik und vieles mehr. Fanto gelingt es mit ihrem Stil, schwere Kost mit einer gewissen Leichtigkeit und Humor daherkommen zu lassen, was das Buch umso intensiver macht. Und was vermutlich auch eher Betrtoffene machen dürfen.
Was mich als erstes für das Buch eingenommen hatte, war die doch eher ungewöhnliche Zeiteinteilung nach Mahler - in Fantos Familie wurden Ereignisse hauptsächlich nach dem Schaffen Gustav Mahlers datiert. Allein damit schafft sie es, dem Text eine gewissen Leichtigkeit zu geben, die bei dem Thema Judentum im letzten Jahrhundert nicht unbedingt gegeben ist. Hinzu kommt ein eingängiger Schreibstil, der es leicht macht, den Text aufmerksam zu lesen. Und Aufmerksamkeit ist durchaus vonnöten, denn es gibt viele Personen - wie das bei Familie eben so ist mit Urgroßeltern, Großeltern, Geschwistern, Tanten, Onkel usw.. Und wegen der zwei Zeitstränge, in denen das Buch erzählt wird. Hier tat ich mir anfangs schwer, die einzelnen Kapitel entweder Judith oder Viktor zuzuordnen. Aber nachdem ich mich in das Buch eingefunden hatte, war auch dies kein Problem mehr.
Was mich jedoch etwas ratlos lässt, ist die Frage, wie es zu dem Cover gekommen ist. Ich finde es für sich genommen wirklich sehr schön und einen Eyecatcher. Allerdings konnte ich keine Verbindung zum Inhalt finden. Aber das mag dann auch im Auge des Betrachters liegen.
Von mir bekommt "Viktor" die volle Punktzahl und eine eindeutige Leseempfehlung. Ach ja, wem der "Twist" am Ende des Buches zu aufgesetzt wirkt, sollte sich vergegenwärtigen, dass es sich um die autobiographische Geschichte der Autorin handelt. Womit dann wieder einmal bewiesen wäre, dass die unglaublichsten Geschichten immer noch das Leben selbst erzählt.

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