Cover-Bild Und vor uns das Meer
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 28.03.2024
  • ISBN: 9783492065061
Jule Henning

Und vor uns das Meer

Roman | Ein Urlaubsroman mit Tiefgang für alle LeserInnen von Dora Heldt

Eine unvergessliche Reise nach Sylt
Als Mette erfährt, dass ihre Schulfreundin Josefa mit Anfang fünfzig an Krebs verstorben ist, trifft deren Tod sie, obwohl sie schon lange keinen Kontakt mehr zu Josefa hatte. Ausgerechnet Ole, ein gemeinsamer Freund aus der Schulzeit, überbringt ihr die traurige Nachricht und berichtet ihr vom letzten Wunsch der Verstorbenen:

Gemeinsam sollen sie deren Asche auf Sylt verstreuen.

Auf der Insel angekommen, wird Mette von ihren Erlebnissen als Verschickungskind eingeholt und setzt sich endlich mit ihrer Vergangenheit auseinander. Nur die Gespräche mit dem einfühlsamen Ole lenken sie ab. Dabei wird ihre Verbindung zueinander immer stärker … 

Einfühlsam und gut recherchiert erzählt Jule Henning vom Schicksal der Verschickungskinder auf Sylt und greift damit ein schwarzes Kapitel in der deutschen Geschichte auf. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

Berührender Roman mit Tiefgang

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Mette ist Anfang Fünfzig, geschieden, hat vor Jahren ein erfolgreiches All-Age-Fantasy-Buch geschrieben und arbeitete als Lehrerin. Seit jedoch ihre Mutter auf fremde Hilfe angewiesen ist, hat sie alles ...

Mette ist Anfang Fünfzig, geschieden, hat vor Jahren ein erfolgreiches All-Age-Fantasy-Buch geschrieben und arbeitete als Lehrerin. Seit jedoch ihre Mutter auf fremde Hilfe angewiesen ist, hat sie alles hinter sich gelassen, um sie in ihrer Villa in Berlin zu pflegen. Ihr Tagesablauf ist stets derselbe und ziemlich eintönig. Ein Anruf von Ole, ihrem Jugendschwarm und der Ex-Freund ihrer früheren besten Freundin Josefa, bringt jedoch ihr Leben durcheinander. Josefa ist an Krebs verstorben. Die letzten Jahre hatte Mette keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemaligen besten Freundin aus Kindheitstagen. Nun gibt es keine Möglichkeit mehr sich mit ihr zu versöhnen. Doch Josefa hat einen Brief mit ihrem letzten Wunsch hinterlassen. Mette und Ole sollen ihre Asche ins Meer auf Sylt verstreuen. Doch dazu muss ihre Urne erst ausgegraben und nach Sylt gebracht werden. Da Mette ihre Mutter pflegt, kann sie diese nicht alleine lassen. Außerdem hat sie keine guten Kindheitserinnerungen an Sylt. Josefa hat jedoch bereits alles geplant und eine Ferienwohnung für Ole und Mette angemietet. Ihre Mutter entscheidet sich während dieser Zeit bei einer Freundin unterzukommen und Mette sieht sich gezwungen den letzten Wunsch ihrer Freundin zu erfüllen. Zusätzlicher Fahrgast ist Mia, die 16-jährige Tochter von Mettes Freundin Alexandra, deren Vater auf Sylt lebt. Sie soll einen Teil der Sommerferien bei ihm verbringen, was Mia so überhaupt nicht schmeckt.
Für Mette ist außerdem klar, dass sie nach der Erfüllung von Josefas letztem Wunsch wieder abreisen wird. Doch durch eine zufällige Begegnung kommen traumatische Kindheitserinnerungen an die Oberfläche. Ängste, die Mette in ihrem Inneren verschlossen hatte, werden plötzlich real. Sie wird immer häufiger von ihren Erinnerungen als Verschickungskind eingeholt und bekommt Panikattacken. Mette muss sich nicht nur mit dem Tod ihrer besten Freundin, sondern auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen....

Mir hat dieser gefühlvolle Roman sehr gut gefallen, denn er ist mitten aus dem Leben gegriffen. Er behandelt Themen wie Trauer, Freundschaft, Verlust, Pflege und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Dabei wird auf alle diese Bereiche eingegangen.
Weil ich zurzeit keine Bücher lese, bei denen es um Krebs und Tod geht, hat die Autorin in ihrem Anfrage-Mail an mich besonders darauf hingewiesen, dass die Kinderverschickung ein zentrales Thema des Romans sein wird. Diese war ab den frühen Fünfziger Jahren bis in die späten Achziger Jahre gang und gäbe. Kinder wurden als Maßnahme der Gesundheitshilfe "auf Kur" geschickt und in Heimen oder Heilstätten untergebracht. Dabei kam psychische und körperliche Gewalt sehr oft zur Anwendung.
Meiner Meinung nach kam das Thema aber zu kurz, denn es wurde erst im letzten Drittel näher darauf eingegangen.

Der Schreibstil ist einfühlsam, bildhaft und lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere wirken authentisch und sind mitten aus dem Leben gegriffen. Es sind alle Generationen vertreten - von der 16jährigen Mia, über Mette, Ole und der Mutter von Mette.

Neben der Trauer, den Verlustängsten und dem Thema Pflege im Alter, war der Roman durchsetzt von wunderschönen und bildhaften Beschreibungen der Insel, einer langsam wachsenden Verbindung zwischen Ole und Mette, sowie einer Prise Humor. Der Roman ist emotional, aber nicht bedrückend. Er erzählt vom Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Nicht umsonst heißt es "Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen."

Fazit:
Ein berührender Roman mit Tiefgang, den ich sehr gerne gelesen habe und den ich eher der Generation 45+ empfehle!

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Eine Reise zu sich selbst

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Meine Meinung:
Josefas Tod und ihr letzter Wunsch stellen Mette vor eine harte Bewährungsprobe. Ihre ehemals beste Freundin möchte auf Sylt verstreut werden. Zusammen mit Ole begibt sie sich auf eine Reise ...

Meine Meinung:
Josefas Tod und ihr letzter Wunsch stellen Mette vor eine harte Bewährungsprobe. Ihre ehemals beste Freundin möchte auf Sylt verstreut werden. Zusammen mit Ole begibt sie sich auf eine Reise nach Sylt und eine Reise zu sich selbst. Tief vergrabenes kommt zum Vorschein.

Jule Henning beschreibt einfühlsam die Geschichte der Verschickungskinder, so dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Abschied, Trauer, Freundschaft sowie Vergangenheitsbewältigung werden thematisiert.

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen, teilweise zieht sich die Handlung auch etwas. Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte sehr berührt.

Ich vergebe 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

So wie das Leben ist

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Menschen kommen und gehen in unserem Leben. Freundschaften zerbrechen, Beziehungen gehen auseinander, Ehen werden geschieden. Doch was wäre, wenn man aus einer gebrochenen Freundschaft aus einem vorherigen ...

Menschen kommen und gehen in unserem Leben. Freundschaften zerbrechen, Beziehungen gehen auseinander, Ehen werden geschieden. Doch was wäre, wenn man aus einer gebrochenen Freundschaft aus einem vorherigen Leben aufgrund des Schicksals plötzlich die Liebe findet, die womöglich vorherbestimmt war?
In dem Roman „Und vor uns das Meer“ von der Autorin Jule Henning, erschienen am 28. März 2024 beim „Piper-Verlag“, geht es um Mette, eine geschiedene Frau im besten Alter, ohne Kinder, die mit ihrer Mutter zusammen in Berlin wohnt. Eines Tages bekommt sie einen Anruf, der sie derart sprachlos und geschockt zurücklässt, dass sie anfängt vergangene Taten zu zu überdenken. Ihre ehemalige beste Freundin Josefa ist mit Anfang 50 an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben und Mette muss sich fragen, weshalb ihre Freundschaft von heute auf morgen zerbrochen ist. Kein geringerer als ihr ehemaliger Kunst-AG-Lehrer und damaliger Freund von Josefa, Ole, überbringt die traurige Nachricht. Josefas letzter Wunsch? Mette und er sollen ihre Asche auf ihrer Lieblingsinsel Sylt verstreuen. Nicht nur, dass die Aktion „Urne-wieder-aus-dem-Grab-heben-und-mitgehen-lassen“ illegal ist, auch Mette fühlt sich überhaupt nicht dazu in der Lage nachts auf einen Friedhof zu gehen und zusammen mit Ole Josefas sterbliche Überreste zu klauen. Mit ein wenig Alkohol im Blut sind sich die beiden jedoch einig, die Mission anzugehen und im Handumdrehen befinden sich beide wenige Tage später mit dem Auto auf dem Weg nach Sylt. Da die Teenager-Tochter ihrer Freundin Alexandra ihren Vater auf der Insel besuchen soll, nehmen sie diese kurzfristig mit auf die Reise. Neben der Urne im Gepäck versteht sich.
Josefa hat Mette und Ole einen Brief hinterlassen und ihnen entsprechende Anweisungen gegeben. Für die Unterkunft hat sie ebenfalls gesorgt. Sie können so lange in der Ferienwohnung bleiben wie sie mögen, die Kosten hat sie bereits zu Lebzeiten übernommen. Auch wenn für Mette klar ist, dass sie nach der Erfüllung von Josefas letztem Wunsch nach ein paar Tagen wieder abreisen wird, beginnt für sie eine emotionale Reise in ihre eigene Vergangenheit. Durch eine zufällige Begegnung werden all ihre traumatischen Kindheitserinnerungen an die Ferien auf Sylt wieder lebendig und Mette muss sich ihren Ängsten stellen. Nichtsdestotrotz lernt sie Ole immer besser kennen und merkt, dass ihre alte Schwärmerei für ihn durchaus seine Berechtigung hatte. Können die beiden den letzten Wunsch ihrer gemeinsamen Freundin erfüllen und vielleicht selber wieder glücklich werden?
Um ehrlich zu sein, hatte ich ein wenig „Angst“ davor das Buch zu lesen. Nicht, dass ich mich leicht triggern lasse oder Angst vor dem Thema Tod oder Verlust habe. Ich denke eher, dass ich dachte, dass „Und vor uns das Meer“ mich emotional so Achterbahn fahren lassen würde, dass ich währenddessen das Buch zur Seite legen müsste. Diesem war aber nicht so. Welcher Gedanke mich immer begleitet hat war eher: Ja, genau so ist das Leben.
Natürlich ist der Roman emotional und die Geschichte vermittelt fast alle Gefühle, aber er ist weder bedrückend, noch hinterlässt er negative Gedanken. Vielmehr ist er ein Abbild eines Lebens, welches so passiert, mit den Höhen und Tiefen, mit gemachten Fehlern, mit Fehlentscheidungen und Bindungen. Durch den leichten Schreibstil kann man sich ganz auf die Geschichte einlassen. Man schwimmt seicht durch das Buch.
Was ich sehr positiv finde, ist die Verknüpfung von verschiedenen Generationen. Wir haben Mette und Ole, die mitten im Leben stehen und schon einiges erlebt haben. Kinder, Ehe, Haus, Scheidungen oder Karriere. Dann Mettes Mutter, die einfach genau das Bild einer liebevollen, aber auch manchmal auf den Geist gehenden alten Frau widerspiegelt, die ihren Dickschädel nur zu gerne durchsetzt. Richtige Erfrischung bringt Mia, die ihre eigenen jugendlichen Probleme hat und ihre erste Liebe erfährt. Wir alle haben unsere Phasen durchgemacht.
Das Cover finde ich schlicht und unauffällig. So ganz konnte ich es auch nicht deuten. Drei Personen, die am Meer entlang spazieren. Wenn ich es auf den Inhalt projizieren sollte, würde ich daraus deuten, dass Ole und Mette ihre gemeinsame Freundin Josefa und der Mitte auf ihrem letzten Weg begleiten. Entweder als Darstellung wie es hätte sein können, da keiner der beiden noch Kontakt zur ihr hatten oder, da die Frau in der Mitte hell gekleidet ist, die Asche als lebendige Person zum Meer geführt wird. Es strahlt eine gewisse Ruhe aus, die dennoch zum Nachdenken anregt.
Zusammenfassend hat mir das Buch „Und vor uns das Meer“ gut gefallen. Jule Henning hat hier die perfekte Balance zwischen Emotion und Realität geschaffen, ohne zu übertreiben oder Szenen zu dramatisieren. Das Leben selber schreibt die besten Geschichten.
Ich vergebe gerne 4 von 5 Sternen und würde den Roman tatsächlich eher der erfahreneren Generation empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Das Leben und der Abschied

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Die Autorin Jule Henning nimmt uns mit auf eine Reise über das Leben und den Abschied und den neuen Möglichkeiten.

Wir lernen Mette , Josefa, Mia und Ole kennen.

Gemeinsam begeben sie sich auf eine

Reise ...

Die Autorin Jule Henning nimmt uns mit auf eine Reise über das Leben und den Abschied und den neuen Möglichkeiten.

Wir lernen Mette , Josefa, Mia und Ole kennen.

Gemeinsam begeben sie sich auf eine

Reise , bei der Vergeben und Aufarbeitung und Mut sich dem Leben zu stellen eine Rolle spielt. Auf der Reise lernt jeder von ihnen etwas über das Leben.

Zu Beginn brauchte ich etwas , um ins Buch einzutauchen. Als es klarer wurde worauf es hinaus läuft konnte ich ich immer mehr auf die Geschichte einlassen.

Sie ist emotional und lehrreich und läßt übers Leben nachdenken.

Besonders das Cover spiegelt für mich , einen schönen Moment im Buch wieder. Ich finde es passend.

Ein schönes Buch mit Tiefgang. Kann es empfehlen es zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Vergangenheitsbewältigung

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Mette erfährt, dass ihre damalige beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist und spürt wie sehr sie ihr eigentlich über die letzten Jahre gefehlt hat. Josefa ging es aber offensichtlich auch so, denn ...

Mette erfährt, dass ihre damalige beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist und spürt wie sehr sie ihr eigentlich über die letzten Jahre gefehlt hat. Josefa ging es aber offensichtlich auch so, denn in ihrem letzten Willen tritt sie an Mette und den damaligen Schulfreund Ole heran und möchte von beiden, dass man ihre Asche auf Sylt ins Meer verteilt.
Mette ist hin und her gerissen und weiß nicht, ob sie dies kann. Zudem lernt sie Ole wieder neu kennen, denn auch er hat eine Vergangenheit.
So begeben sich beide auf eine gemeinsame Reise und schwelgen so immer wieder in den früheren Erinnerungen.

Jule Henning schreibt sehr ruhig und fließend leicht. Die Geschichte ist durchgängig interessant, aber hat keinen wirklichen Spannungseffekt. Ich mag die Verwicklungen von Mette und Ole, obschon es hier und da etwas vorhersehbar ist.
Dennoch hat die Story einen gewissen Drive und es macht Spaß den beiden auf ihrer Reise zu begegnen und sie zu begleiten. Mette als eigentliche Hauptfigur erlebt auch ihre traumatischen Kindheitserinnerungen neu und versucht diese zu verarbeiten. Daran erkennt man auch deutlich wie authentisch die Figuren erscheinen mit viel Emotion und auch Charakter.
Der Roman weckt Gelassenheit, trotz des brisanten Themas.
Eine wirklich tolle Sommerlektüre.

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