Sehr enttäuscht
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so genau, wie ich mit dieser Rezension beginnen soll. Ich habe Ravenhall Academy vor einer halben Stunde beendet und wollte mich direkt an meine Rezension setzen... ich vergesse ...
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so genau, wie ich mit dieser Rezension beginnen soll. Ich habe Ravenhall Academy vor einer halben Stunde beendet und wollte mich direkt an meine Rezension setzen... ich vergesse nämlich gefühlt schon wieder, was genau in den 400 Seiten geschehen ist.
Die Hauptprotagonistin ist die 17-jährige Lilly. Bei einem Besuch bei ihrer Großmutter erfährt sie, dass sie eine Hexe ist. Wieso sie erst so spät von ihrer Abstammung erfährt, bleibt ein Geheimnis, welches innerhalb der nächsten 400 Seiten immer weiter aufgedeckt wird. Auf dieser Reise voller Magie und Hexerei nimmt sie uns mit.
Nachdem ich das Cover gesehen habe mit den verschiedenen Blautöne und den goldenen Akzenten, welche im Licht leicht funkeln, musste ich das Buch einfach haben. Ich hatte mich direkt verliebt. Das Thema Hexen und Magie hat mich auch angesprochen und dazu nur 15€ (heutzutage quasi ein Schnäppchen). Ich dachte mir, dass kann ja nur gut werden. Und damit war das Buch auch schon gekauft!
Leider hat sich meine Freude schnell in etwas anderes verwandelt. Die Worte zu meinem Freund waren, um den Inhalt zu beschreiben: "Süß und nett". Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.... Nein Spaß, ganz so schlimm war es auch nicht. Ich bin einfach nur sehr enttäuscht. Ich hatte mir schon lange kein Buch mehr gekauft und dann hatte ich mich auch noch so auf dieses hier gefreut.
Ich bin einfach nicht mit dem Buch warmgeworden. Laut der Autorin ist Lilly ein 17-jähriges Mädchen, fast 18 sogar. Während dem Lesen musste ich mir diese Information aber immer wieder ins Gedächtnis rufen. Lilly hat nämlich wie 13 oder 14 Jahre auf mich gewirkt. Ihre Schwärmereien für Jason, ihre generelle Naivität oder auch ihre Leichtfertigkeit, mit der sie konfliktreichen Situationen entgegnet ist, nur um ein paar Beispiele aufzuführen. All dies hat für mich den Eindruck eines Kindes erweckt. Ich bin selbst erst 21 Jahre alt und kann mich noch gut erinnern, wie ich mich mit 17 Jahren gefühlt und was für Themen mich beschäftigt haben... Und ich kann euch eines sagen, im Vergleich zu Lilly wäre ich eine alte Omi gewesen. Allein, dass sie einfach die Freundschaft mit ihrer besten Freundin aufgegeben hat oder auch nicht ihre Mutter zur Rede gestellt hat. Ich bin fast schon sauer geworden, als ich das gelesen habe.
Mir hat da soviel gefehlt. So verhält sich doch kein normaler Mensch. Es war als wäre ihr alles egal. Die Emotionen von ihr sind überhaupt nicht rübergekommen. Als Leser wurde man nicht abgeholt und ich war zwischenzeitlich sogar am Überlegen, ob ich abbrechen sollte.
Neben den vielen schlechten Seiten an diesem Buch (im wahrsten Sinne des Wortes), kann ich aber auch noch etwas positives sagen: Das Ende war in Ordnung. In den letzten 20 Seiten hat sich dann doch noch ein Spannungsbogen entwickelt.
Um zu einem Fazit zu kommen: Ich vergebe dem Buch 1,5 Sterne, dafür dass das Cover sehr gelungen ist, ich die Idee der Geschichte gut finde und das Ende Spannung mit sich brachte. Für ein gutes Buch hätte das ganze Geplänkel aber im Vorfeld radikal gekürzt und dafür die Charakter mehr ausgearbeitet werden müssen. Eventuell hätten auch ein paar mehr eigene Ideen nicht geschadet. Ich sage nur Lilly von Hexelilli, Tiere als Gefährten und die ganze Ravenhall Academy von Harry Potter und vieles mehr. Ich hab mich manchmal wie in einer anderen Geschichte gefühlt.
Trotzdem sollte man immer auch beachten, dass es nicht leicht ist ein Buch zu schreiben. Ich habe den größten Respekt vor Autoren und ihrer Kunst, Geschichte in Worte umwandeln zu können. Ich selbst liebe Lesen und auch an Ravenhall Academy hatte ich letztendlich Freude. Ich werde den zweiten Band ebenfalls lesen, da ich denn bereits im Regal stehen habe. Vielleicht werde ich noch überrascht!