Cover-Bild Der Lord, der mich verführte
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: MIRA Taschenbuch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 07.08.2017
  • ISBN: 9783956497124
Julia Quinn

Der Lord, der mich verführte

"Das solltest du über deine Ehepflichten wissen." Verschämt denkt Iris Smythe-Smith an die enthüllenden Worte ihrer Mutter. Gerade hat sie Sir Richard Kenworthy geheiratet und wird gleich mit ihm das Bett teilen! Im Sturm hat der Lord sie erobert und mit seinen Berührungen ein hitziges Feuer in ihr entflammt. Doch ihr tagsüber so zärtlicher und charmanter Bräutigam bleibt dem Schlafzimmer fern! Welches skandalöse Geheimnis möchte er um jeden Preis bewahren?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

Spritziger, humoriger Abschlussband des Smythe-Smith Quartet, jedoch gibt es einen Wermutstropfen dabei; einen sehr unsympathischen, manipulativen Helden, der es dem Leser unmöglich macht, ihn zu mögen

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Iris ist ein Phänomen, denn sie ist die einzige Smythe-Smith, die tatsächlich musikalisch ist und es nicht darauf anlegt, die Nerven der lieben Verwandtschaft und des tons mit grässlich falschen Tönen ...

Iris ist ein Phänomen, denn sie ist die einzige Smythe-Smith, die tatsächlich musikalisch ist und es nicht darauf anlegt, die Nerven der lieben Verwandtschaft und des tons mit grässlich falschen Tönen zu quälen. Doch auch wenn sie es hasst, in der Öffentlichkeit bei den jährlichen musikalischen Soireen zusammen mit Schwestern und Cousinen zu spielen und den Tag herbeisehnt, an dem sie heiratet; weil nur unverheiratete Smythe Smith Mitglieder musizieren müssen, sie hat einen ausgeprägten Familiensinn und liebt ihre Familie über alles. Das fällt auch dem attraktiven Sir Richard Kenworthy auf und macht sie für ihn als mögliche Gattin interessant. Nach einer wieder einmal sehr schräg klingenden Soiree lässt er sich von einem Freund vorstellen und macht der überraschten Iris, die sich optisch für unscheinbar hält, den Hof.

Iris ist jedoch anfangs auf der Hut, denn sie kann es kaum glauben, dass solch ein attraktiver Gentleman tatsächlich an ihr interessiert ist. Sie fürchtet, dass es einen triftigen Grund für Richard geben muss, um sie zu werben und ihr nach nur wenigen Tagen einen Heiratsantrag zu machen.

Nachdem er sie zudem kompromittiert hat und ihr nichts anderes übrig bleibt, als ihn überstürzt in kleinem Familienkreis zu heiraten, scheinen die Würfel endgültig gefallen. Iris bricht mit ihm zusammen auf zu ihrem neuen Zuhause; Maycliffe Park. Auf der Fahrt dorthin durchlebt sie ein wahres Wechselbad der Gefühle, denn Richard verhält sich äußerst mysteriös. Mal verständnisvoll und leidenschaftlich, mal zugeknöpft und abweisend. Iris schwant Übles…

Der Abschlussband der Reihe um die unmusikalische Smythe Smith Familie, lässt sich zunächst sehr gut an, denn mit Iris hat die Autorin eine clevere, sympathische und mit reichlich trockenem Wortwitz ausgestattete Heldin geschaffen. Und auch Sir Richard wirkt über weite Strecken sympathisch, bis man jedoch erfährt, welche Pläne er mit seiner Angetrauten verfolgt. Zugegeben, ich bin bereits einiges gewohnt, wenn es um unsympathische Romanhelden geht, denn ich liebe beispielsweise die Historical Romances von Brenda Joyce sehr, die leider auch immer mal wieder einen Tyrannen und Egoisten zum Romanheld einer ihrer Geschichten wählt, doch Sir Richards Pläne waren mir mit Verlaub dann doch eine Spur „too much“ und ich konnte es leider zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen, wieso Iris nicht sogleich ihre Köfferchen packt, nachdem sie sein „Geheimnis“ erfährt.

Besonders schade fand ich es, weil die Dialoge des Heldenpaars bis zum angesprochenen Zeitpunkt so wunderbar spritzig und humorvoll geraten waren und sich auch die Geschichte so gut und flüssig lesen ließ. Und auch Iris nervige Schwester Daisy ist auf den ersten Seiten wieder mit von der Partie und sorgte zusammen mit den anderen Smythe-Smith Mitgliedern dazu, dass ich besonders beim Lesen der Romanpassagen, die sich um die Soiree und das aufgeführte Theaterstück drehten, Tränen lachen musste. Stichpunkt „Einhorn“.

Aber auch wenn Sir Richards Verhalten mich so abgestoßen hat, möchte ich dennoch nicht weniger als 4.5 von 5 Punkten für den Roman vergeben, da ich ihn ansonsten so gut geschrieben fand. An dieser Stelle möchte ich auch die wieder einmal wunderbare Übersetzungsleistung von Frau Lingsminat hervorheben. Ich mag die Übersetzungen der Dame sehr.

Kurz gefasst: Spritziger, humoriger Abschlussband des Smythe-Smith Quartet, jedoch gibt es einen Wermutstropfen dabei; einen sehr unsympathischen, manipulativen Helden, der es dem Leser unmöglich macht, ihn zu mögen.