Hat mich nicht ganz überzeugt
Juliana Kallberger, Unternehmensberaterin und Hobby-Genealogin mit eigenem Blog, lebt mit ihrem Mann in dem kleinen fiktiven Ort Zwirnbach in Niederösterreich. Während sie den Familienstammbaum ihres Mannes ...
Juliana Kallberger, Unternehmensberaterin und Hobby-Genealogin mit eigenem Blog, lebt mit ihrem Mann in dem kleinen fiktiven Ort Zwirnbach in Niederösterreich. Während sie den Familienstammbaum ihres Mannes vervollständigt, entdeckt sie Ungereimtheiten beim Tod von Joseph Mayerhofer im Jahr 1902. Der Joseph soll, ein paar Tage nach dem Ableben seiner Ehefrau, Selbstmord begangen haben. Juliana vertieft sich in alte Zeitungsausschnitte. Je tiefer sie in die Familiengeschichte der Mayerhofers eindringt, desto mehr Indizien gibt es für einen Mord an Joseph. Sie geht der alles entscheidenden Frage “Cui bono?” nach und muss feststellen, dass ihre Nachforschungen nicht alle Nachfahren von Josph Mayerhofer gefallen.
Wird Juliana den “cold case” aufklären können?
Meine Meinung:
Die Idee finde ich wirklich gelungen! Leider ist es die Umsetzung nicht. Zwar lockern die Blockeinträge den Text recht gut auf und es lässt sich trefflich spekulieren. Eine andere Schriftart oder Kursiv-Setzung hätte hier noch ein optisches Highlight bringen können. Die vielen Informationen zur Ahnenforschung selbst, die sehr trocken, wie eine Anleitung vorgebracht werden, ermüden die Leser, die sich noch nicht damit beschäftigt haben.
Ich selbst bewege mich auch in Genealogen-Kreisen, daher waren die Infos für mich nicht wirklich neu. Für Neulinge auf diesem interessanten Gebiet sind sie viel zu auführlich und schrecken eher ab. Die Szene, in der sich Herbert (der Automechaniker) doch für einen Stammbaum interessiert und an den Einträgen in der Kurrent-Schrift sowie am Aufbau der Matriken scheitert, hätten in einem spannenden Dialog viel anschaulicher dargestellt können. Das finde ich echt schade.
Dass es in vielen Familien üblich ist, die Vornamen in jeder Generation zu verwenden, trägt – wie beschrieben – nicht zur leichteren Identifizierung der Menschen bei. Bei uns in der Familie gibt es daher den Spruch: “Bei uns heißen alle Franz, bis auf den Karl, der heißt nämlich Georg.” Alles Klar?
Mit hungrigen Magen sollte das Buch auch nicht gelesen werden, da ständig gut und deftig gegessen wird. Die mehrfachen Wiederholungen, dass Juliana nicht gut kochen kann, hätte es hier nicht gebraucht.
Der Schreibstil ist eher einfach und locker, flüssig gehalten.
Ob sich Juliana Kallberger als Serienstar eignet?. Einerseits ja, andererseits, kann ja nicht in jeder Familie gemordet worden seien. Da bin ich gespannt, was der Autorin noch einfällt. Vielleicht kann sie eine Erbenermittlungsagentur gründen? Das würde ihren Interessen entgegenkommen und der eine oder andere Mordfall ließe sich hier gut einbauen.
Fazit:
Die Krimi-Figur hat durchaus Potential, auch wenn ich diesmal nur 3 Sterne vergeben kann.