Asher Hunter will Rache. Er will sich an dem Mann rächen, der betrunken seine Mutter totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler ungestraft davongekommen ist. Asher besucht gleich mehrere Trauergruppen, und er findet dort unerwartet Freunde: Da sind Sloane und Will, die etwa so alt sind wie er, und da ist der 80-jährige Henry. Sie alle verbindet, dass sie ihren liebsten Menschen verloren haben. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er will dort den Mörder seiner Mutter töten. Tausende Kilometer, jede Menge Caesar Salads und einen filmreifen Kuss später steht er vor der Entscheidung seines Lebens. Und wählt: das Leben.
"Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ist ein Jugendbuch, das aber durchaus auch von Erwachsenen gelesen werden kann.
Asher hat vor einem Jahr seine Mutter plötzlich verloren, was ihm den Boden unter ...
"Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ist ein Jugendbuch, das aber durchaus auch von Erwachsenen gelesen werden kann.
Asher hat vor einem Jahr seine Mutter plötzlich verloren, was ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Sein Leben ist völlig aus den Fugen, aber sein Umfeld hat nach einem Jahr nachlassendes Verständnis dafür. Er fühlt sich völlig allein und auch missverstanden. Erst in einer Trauergruppe findet er Menschen, die ihn verstehen, die alle mit einem Verlust zu leben haben. Er schließt Freundschaften und gemeinsam finden sie wieder ins Leben zurück.
Ein ernstes Thema, das in diesem Buch mit einer guten Portion Humor verarbeitet wurde und das mich das ein oder andere Mal lächeln ließ. Man fühlte sich mit dabei auf der Reise durch die Trauer der einzelnen Charaktere und konnte alles gut nachvollziehen. Das Buch hat mir gut gefallen.
Das Buch hat mein Interesse durch das Cover und den ungewöhnlichen Titel erweckt.
Klappentext und Leseprobe waren dann sehr überzeugend. Ehrlich gesagt, bin ich etwas überrascht, dass das Buch ...
Das Buch hat mein Interesse durch das Cover und den ungewöhnlichen Titel erweckt.
Klappentext und Leseprobe waren dann sehr überzeugend. Ehrlich gesagt, bin ich etwas überrascht, dass das Buch teilweise als Jugendbuch tituliert wird. Ja, die Protagonist:innen sind um die 17-18 Jahre alt. Inhaltlich jedoch war es für mich keine leichte Kost. Das Buch behandelt das Thema Trauer so wundervoll mit einem einzigartigen Schreib- und Erzählstil. Es hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen. Ein paar Längen gab es schon, aber am Ende störten mich diese nicht.
Ich hätte mir vielleicht noch etwas mehr Präsenz des älteren Protagonisten gewünscht, oder jedenfalls eine noch aktivere, die noch etwas mehr mit den Jugendlichen im Austausch ist.
Gegen Ende hab es eine Enthüllung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das Buch nahm mich emotional definitiv mit.
Klappentext:
„Asher Hunter will Rache. Er will sich an dem Mann rächen, der betrunken seine Mutter totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler ungestraft davongekommen ist. Asher besucht gleich ...
Klappentext:
„Asher Hunter will Rache. Er will sich an dem Mann rächen, der betrunken seine Mutter totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler ungestraft davongekommen ist. Asher besucht gleich mehrere Trauergruppen, und er findet dort unerwartet Freunde: Da sind Sloane und Will, die etwa so alt sind wie er, und da ist der 80-jährige Henry. Sie alle verbindet, dass sie ihren liebsten Menschen verloren haben. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er will dort den Mörder seiner Mutter töten. Tausende Kilometer, jede Menge Caesar Salads und einen filmreifen Kuss später steht er vor der Entscheidung seines Lebens. Und wählt: das Leben.“
Fazit:
Wer sich bei dem Klappentext auf eine depressive Geschichte einstellt, die einen vollkommen runterzieht, liegt falsch! Diese Story lebt von ganz vielen lustigen Dialogen und Erklärungen sowie unglaublicher Situationskomik. Die Charaktere haben sich nicht gesucht aber dennoch gefunden. Ihre gemeinsame Handhabung mit der Trauer ist für mich als Außenstehende zu jeder Zeit nachvollziehbar gewesen. Jede:r von ihnen hat seine/ihre eigenen Macken, der Umgang damit ist schön zu beobachten.
Der Roadtrip entwickelte sich zu einem „Selbstfindungstrip“. Vor allem Asher wurde auf die harte Probe gestellt. Der Erzählstil vereint auf eine wunderbare Art und Weise so viele wichtige Themen. Die Message ist nicht eindringlich aber erkennbar. Jeder darf so trauern wie er möchte, dafür gibt es keine Vorschriften. Diese Truppe hat mich bewegt, ich hatte lehrreiche, humorvolle und emotionale Lesestunden.
„...Meine Mutter ist gestorben und alle sagen, dass ich nicht gut damit umgehe. Ich finde, man müsste sich Sorgen machen, wenn es anders wäre...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein bewegende Jugendroman. Der ...
„...Meine Mutter ist gestorben und alle sagen, dass ich nicht gut damit umgehe. Ich finde, man müsste sich Sorgen machen, wenn es anders wäre...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein bewegende Jugendroman. Der Schriftstil ist etwas Besonderes. Asher erzählt seine Geschichte selbst, manchmal in kurzen Sätzen, manchmal in Großbuchstaben, manchmal in Worten, die einzeln untereinander stehen.
Der 17jährige Asher hat seine Mutter durch einen Verkehrsunfall verloren. Zwar war der Fahrer des Sattelschleppers betrunken, kam aber trotzdem ungeschoren davon. Asher hat sich im Internet über den Unfallverursacher und seine Familie informiert.
„...Grace ist in meinem Alter, und Connor ist so alt wie Chloe, also praktisch genau umgekehrt wie bei uns. Nur, dass ihre Mutter nicht tot ist wie meine. Und mein Dad ist nicht betrunken Auto gefahren wie ihrer...“
Asher nimmt im Krankenhaus an zwei Trauergruppen teil. Bei einer lernt er Henry kennen, der schon über 80 Jahre ist und seine Frau verloren hat. Bei der anderen, in der sich nur Teenager treffen, trifft er auf Will, der um seinen kleinen Bruder trauert und auf Sloane, die ihren Vater durch Krebs verloren hat.
Asher lädt die drei ein, ihn nach Memphis zu begleiten. Henry wollte mmt seiner Frau gern Graceland, das Vermächtnis von Elvis besuchen. Asher weiß, dass der Unfallfahrer in Memphis lebt. Auch Will und Sloane sagen zu. Beide haben ihren eigenen Grund, der sie nach Memphis führt.
Die Reise wird zu einem Roadtrip durch die eigene Gefühlswelt. Gleichzeitig lernen sie sich besser kennen. Asher betrachtet Sloane.
„...Ich sehe über das Kaputte und das Hübsche, das Zerbrechliche und Verletzliche hinweg und suche nach dem, was darunter liegt und in ihr steckt...“
Heftig sind immer wieder Ashers Alpträume. Noch ahnt er nicht, was sich wirklich dahinter verbirgt. Das kommt erst, als ihn eine kurze Begegnung auf einen Spielplatz triggert.
Die wichtigste Szene für mich ist das Gespräch zwischen Will und Asher vor dem Haus des Unfallverursachers. Will weiß, was Asher vor hat. Doch er denkt weiter, da er als Außenstehender nicht befangen ist.
„...Weil Rache nur ein sehr kurzes Vergnügen ist. Rache fühlt sich nur wenige Sekunden lang gut an. Vielleicht. Sie ist es einfach nicht wert...“
Das Buch spielt gekonnt mit Emotionen. Es gibt Szenen der Trauer, Momente des Lachens und manchmal sogar eine Prise Romantik. Keiner kehrt so von der Reise zurück, wie er losgefahren ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es bewegt und berührt.
Der 17-jährige Asher wird mit dem ein Jahr zurückliegenden Unfalltod seiner Mutter nicht fertig. In gleich drei Trauergruppen lernt er Will kennen, der seinen kleinen Bruder verloren hat und die hübsche ...
Der 17-jährige Asher wird mit dem ein Jahr zurückliegenden Unfalltod seiner Mutter nicht fertig. In gleich drei Trauergruppen lernt er Will kennen, der seinen kleinen Bruder verloren hat und die hübsche Sloane, deren Vater gestorben ist, die beide in seinem Alter sind, sowie den gefühlt hundertjährigen Henry, der über den Tod seiner Frau nicht hinwegkommt.
Zusammen machen sie sich auf einen Roadtrip nach Memphis auf. Vier, die an ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen drohen. Die drei Mitreisenden ahnen jedoch nicht, daß Asher die Reise nur unternimmt, da er vorhat, den LKW-Fahrer zu ermorden, der betrunken den Unfall verursacht hat, bei dem Ashers Mutter ums Leben kam.
Der gemeinsame Verlust lässt allmählich zwischen den Vieren eine tiefe Freundschaft entstehen, denn sie sind die einzigen, die die Trauer des anderen wirklich nachempfinden können. So gerät diese Reise zum Versuch mit der Verzweiflung und Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen und den Schuldgefühlen fertig zu werden. Andererseits werden durch Reize, denen sie auf der Reise begegnen, immer wieder beim ein oder anderen die traumatischen Erlebnisse hervorgerufen.
Doch wer jetzt glaubt, dass ihn, aufgrund der Thematik, ein zutiefst depressives Buch erwartet, der irrt gewaltig, denn die Autorin versteht es geschickt, den Roman durch den Ich-Erzähler des jugendlichen Asher durchgehend mit Humor und Situationskomik zu würzen. Auf dem Weg fühlen sich Asher und Sloane zunehmend zueinander hingezogen und scheinen zu beginnen, sich ineinander zu verlieben. Je näher sie Memphis kommen, umso mehr steuert jedoch das Geschehen auf eine emotionale und tatsächliche Katastrophe zu.
Noch nie habe ich bei einem Roman im gleichen Moment so viel geweint und gelacht, wie im letzten Viertel dieses Buches. Und Sie werden es auch tun !
In Japan gibt es die traditionelle Kunst des Kintsugi, bei der man zerbrochene Gegenstände wieder kunstvoll zusammenfügt. Dabei werden die Bruchstellen aber nicht kaschiert, sondern mit Gold, Silber und Platin bewusst betont und den Gegenständen so ein ganz besonderer Wert verliehen. Erst durch das Lesen dieses Buches habe ich erfahren, daß man das auch mit zerbrochenen Menschen machen kann.
Die Autorin K.J.Reilly ist studierte Psychologin und gibt uns einen profunden Einblick in das Innenleben und Fühlen von Menschen, die mit einem schweren Verlust zurechtkommen müssen. Sie versteht es vor allem auch aus der jugendlichen Perspektive zu schildern, locker und ohne jeden falschen Pathos, zu dem die Thematik verführen könnte. Dieses Buch ist keineswegs ein spezielles Jugendbuch und ich kann es nur jedem empfehlen, denn früher oder später wird man mit einer ähnlichen Situation im Leben zurechtkommen müssen.
Das Lesen der 352 Seiten dieses zutiefst bewegenden und gleichzeitig amüsanten Romanes vergeht wie im Flug.
Dieses Buch erschien in der Reihe Hanser bei dtv. Da dtv das Kürzel für den Deutschen Taschenbuch Verlag ist und somit Hardcover für ihn Tabu sind, hat er bei der Einbandgestaltung alle Register gezogen und ein Cover gestaltet, daß sich äußerst angenehm von den Mainstream Covern der Taschenbücher des Jahres 2024 abhebt.
Die seitengroßen Klappendeckel vorne und hinten sind mit einer wunderbaren Graphik allseitig dekoriert und mit Zitaten aus dem Buch versehen. Das Äußere des Buches gibt den Inhalt und das Wesen dieses Buches zutreffend wieder. Einziger Kritikpunkt ist die Wahl des Papieres. Um sich auch bezüglich der Dicke des Buches einem Hardcover anzunähern, hat man ein dickes, aber in meinen Augen zu minderwertiges, Papier gewählt.
Nichtsdestotrotz erhält dieses Buch von mir satte Fünf von Fünf Sternen und ist meine uneingeschränkte Leseempfehlung.