Inhalt:
Lucy, die jünste von drei Schwestern, hatte bisher kein leichtes Leben. Sie hat früh ihren Vater verloren und später auch ihre Mutter, wodurch sie recht schnell Erwachsen werden musste. Auch ihre Beziehung zu Mickey, der an einer bipolaren Störung leidet, ist nicht immer leicht, obwohl er die Liebe ihres Lebens ist. So haben sich die beiden eigentlich entschieden, niemals Kinder zu bekommen. Doch dann wird Lucy auf wundersame Weise schwanger und ihre Beziehung wird noch mal auf die Probe gestellt.
Meine Meinung:
"Tanz auf Glas" ist tragischer Liebesroman von Ka Hancock, der mich vor dem Lesen eigentlich nie gereizt hat und den ich nur auf Empfehlung zur Hand genommen habe. Doch jetzt hinterher bin ich richtig froh, dass ich es getan habe, denn das Buch hat mich echt umgehauen.
Schon allein der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut. Am Anfang eines Kapitels ist immer ein Tagebucheintrag von Mickey, was zu seiner Therapie für die bipolare Störung gehört. Anschließend werden die Kapitel aus der Ich-Perspektive von Lucy erzählt. Anfangs wird dabei auch immer noch abgewechselt, zwischen Rückblicken auf das Kennenlernen der beiden und den Geschehnissen in der Gegenwart. So erlebt man hautnah die Gedanken und Gefühle beider Charaktere und erhält vor allem auch einen guten Einblick in Mickeys Erkrankung.
Lucy ist die jüngste ihrer drei Schwestern, verhält sich aber, meiner Meinung nach, am reifsten. Mit ihrer mittleren Schwester Lily hat sie ein sehr gutes Verhältnis, das vor allem auch die schlimmen Ereignisse in ihrer Vergangenheit geprägt wurde. Mit ihrer ältesten Schwester Priscilla ist es etwas schwierig, denn sie ist immer ziemlich zickig und wirkt irgendwie kalt, doch trotzdem merkt man, dass die drei sich lieben und füreinander da sind, auch wenn Priss das nicht immer so zeigen kann.
Lucy war mir sehr sympathisch. Sie ist, anders als in vielen anderen Liebesromanen, der starke Part in der Beziehung und dient ihrem Mann als Stütze. Sie versucht ihn auf jede erdenkliche Art zu schützen, was ich echt toll von ihr fand, aber manchmal hätte ich ihr auch gern mal gesagt, dass sie sich auch ruhig mal an ihn anlehnen und einen Augenblick der Schwäche gönnen darf. Auch Mickey mochte ich sehr gerne, er ist lustig, vergöttert Lucy und verleugnet vor allem seine Krankheit nicht. Allerdings hätte ich ihn im Laufe des Buches doch gern einmal gründlich geschüttelt und zur Ordnung gerufen.
Eigentlich wären Mickey und Lucy gerne Eltern geworden, doch durch seine geistige Erkankung und die Krebsgefahr in Lucys Famile, an der ihre Mutter gestorben und sie auch schon gelitten hat, haben sich die beiden bewusst dagegen entschieden. Doch dann wird Lucy doch schwanger und alles könnte so schön sein. Aber dann gäbe es dieses Buch auch nicht.
Das Buch ist ein Auf und Ab der Gefühle, was mir mehrfach Tränen in die Augen getrieben hat und ich habe mich immer wieder gefragt, wieviel ein Mensch denn noch ertragen können muss. Dabei sind die mehr als 500 Seiten wie im Flug vergangen, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich musste einfach wissen, wie die Geschichte ausgeht.
Fazit:
Ich bin so froh, dass mir "Tanz auf Glas" von Ka Hancock empfohlen wurde, auch wenn mir dieses Buch das Herz gebrochen hat. Es erzählt eine unfassbar traurige Geschichte mit einem sehr interessanten Thema, das einen so schnell nicht los lässt. Ich kann es jedem, der auf tragische Liebesgeschichten steht, ans Herz legen und vergebe volle Punktzahl.