Cover-Bild Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 26.09.2024
  • ISBN: 9783740821234
Kai Bliesener

Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld

Kriminalroman
Ein vielschichtiger Kriminalroman über ein bisher nicht erzähltes Kapitel Nachkriegsgeschichte.

Stuttgart 1945. Der Polizeibeamte Paul Kramer muss mithelfen, im berüchtigten Hotel Silber die neue Kriminalpolizei aufzubauen – genau an jenem Ort, an dem er wenige Tage vor Kriegsende noch von der Gestapo gefoltert wurde. Doch Hass und Ideologie sind mit der Kapitulation nicht verschwunden. Als die ersten Verbrechen aufgeklärt werden müssen, zeigt sich schnell, wer auf welcher Seite steht – und Pauls Ermittlungen werden für ihn selbst zur Gefahr.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2024

Spannend, Historisch, Lesenswert!

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Den historischen Kriminalroman “Hotel Silber, Neue Zeit, Alte Schuld” hat Kai Bliesener gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Mit dem ausgezeichneten Cover macht Leonardo Magrelli auf sich aufmerksam. ...

Den historischen Kriminalroman “Hotel Silber, Neue Zeit, Alte Schuld” hat Kai Bliesener gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Mit dem ausgezeichneten Cover macht Leonardo Magrelli auf sich aufmerksam. Ich bin mir sicher, wir werden von ihm noch viele hervorragende Arbeiten sehen.
Sehr gerne lese ich Kriminalromane aus dem emons-Verlag. Die Angebotspalette ist breit und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sie haben alle etwas gemeinsam. Sie sind mindestens sehr gut, wenn nicht sogar hervorragend. Mit diesem Kriminalroman ist dem Team gemeinsam mit dem Autor ein grandioses Werk gelungen. In “Hotel Silber, Neue Zeit, Alte Schuld” widmet Kai Bliesener sich der schwierigen und wenig rühmlichen Zeit der Deutschen Geschichte 1945.
In Stuttgart muss der Polizeibeamte Paul Kramer mithelfen, im berüchtigten Hotel Silber die neue Kriminalpolizei aufzubauen. Das ist der Ort, an dem bis kurz vor Kriegsende die Gestapo noch gefoltert hat. Hass und Ideologie sind mit der Entnazifizierung nicht verschwunden. Dies zeigt sich, als die ersten Verbrechen aufgeklärt werden und Paul sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen muss. Ehe er sich versieht, ist er selber in Gefahr.
Gespannt fange ich an zu lesen. Es dauert nur wenige Zeilen und ich finde mich mitten im Geschehen wieder. Paul gefällt mir vom ersten Moment an gut und mir wird schnell klar, das wird für ihn nicht einfach. Erschreckend realistisch wirken die Erzählungen des Autors auf mich. Immer wieder überkommt mich ein leichtes Frösteln und manchmal eine Gänsehaut. Mit Spannung geizt Kai Bliesener nicht. Mir ist es kaum möglich, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen und so lese ich es in drei Abschnitten aus. Der Krimi ist letztendlich sauber aufgelöst und meine Fragen sind beantwortet. Zurück bleibt ein mulmiges Gefühl in mir. Die Erzählung wirkt nach und ich hoffe, wir müssen so etwas kein weiteres Mal erleben. Von diesem Autor möchte ich gerne mehr lesen.
Alles in allem hat der Autor Kai Bliesener mit dem historischen Kriminalroman “Hotel Silber, Neue Zeit, Alte Schuld” ein exzellentes Werk auf den Büchermarkt gebracht. Ich würde es gerne im Deutschunterricht der Abiturklassen sehen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit 5 blankpolierten Sternen für alle Krimifans, die Lust und Interesse an ein paar Stunden fast vergessener Stuttgarter Geschichte um 1945 haben.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Stuttgart in der Stunde Null

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Kai Bliesener siedelt seinen historischen Kriminalroman in der Zeit der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges und vor allem in der direkten Nachkriegszeit an.
Zu Beginn wirkt die Geschichte etwas "zerstückelt" ...

Kai Bliesener siedelt seinen historischen Kriminalroman in der Zeit der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges und vor allem in der direkten Nachkriegszeit an.
Zu Beginn wirkt die Geschichte etwas "zerstückelt" wegen der schnellen Perspektivwechsel, aber all diese kleinen "Happen" sind entscheidend für die weitere Entwicklung.
Der Protagonist Paul hat definitiv das Herz am rechten Fleck. Vor dem Krieg hat er schon einmal kurz bei der Polizei gearbeitet, konnte aber wegen falscher Gesinnung dort nicht weiter arbeiten. Die Polizei in Stuttgart sucht händeringend Personal, das möglichst unbelastet ist, aber wie soll das gehen und wer hat wirklich nichts mit dem Naziterror zu tun gehabt? Paul definitiv, denn noch in den letzten Tagen des Krieges wird er im "Hotel Silber", dem Hauptsitz der Gestapo in Stuttgart, gefangen genommen und gefoltert und nur das Kriegsende rettete ihn vor einer Exekution.
Der Krimiaspekt steht nicht immer im Vordergrund, da Kai Bliesinger sich Zeit lässt mit der Erläuterung der Zustände, was mir sehr gut gefallen hat. Doch der Krimi wird nicht vergessen und immer wieder geschickt eingebunden.
Eine sehr gut recherchierte Hintergrundgeschichte, die mit einer fiktionalen Geschichte gut verflochten wird.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Denn die im Dunkeln, die sieht man doch...sehr empfehlenswerter historischer Krimi!

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"Hotel Silber. Neue Zeit, Alte Schuld" von Kai Bliesener ist als Taschenbuch mit 256 Seiten beim Emons Verlag erschienen.

Das Hotel Silber gab es wirklich - und genau an diesem Ort, an dem die Gestapo ...

"Hotel Silber. Neue Zeit, Alte Schuld" von Kai Bliesener ist als Taschenbuch mit 256 Seiten beim Emons Verlag erschienen.

Das Hotel Silber gab es wirklich - und genau an diesem Ort, an dem die Gestapo Gefangene gequält und gefoltert hat, soll 1945, unmittelbar nach Kriegsende, eine neue, gerechte und vor allem nazifreie Kriminalpolizei für Stuttgart aufgebaut werden. Doch das gestaltet sich als echte Herausforderung, denn die Nazi-Getreuen dieser Zeit verstehen es meisterhaft, sich als geläutert zu geben oder sich auf andere Art und Weise wieder einzuschleichen.

Paul Kramer ist einer der vielversprechenden jungen Kriminalen, der mit Engagement und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit Fälle aufzuklären gedenkt, die von anderen lieber unter den Teppich gekehrt würden...

Der Autor hat hier geschickt Realität mit Fiktion verwoben und dadurch eine beklemmende, oft sprachlos machende Atmosphäre erzeugt, die unglaublich authentisch und zugleich unfassbar spannnend ist. Es war schlimm, von den Seilschaften und dem Mauern zu lesen, der Skrupellosigkeit und den feigen Lügen der einstigen Gestapo, aber es machte auch Hoffnung, dass es Menschen gab und gibt, die jenen Verbrechern die Stirn bieten, die Gerechtigkeit wollen, Offenheit und auch für ihre Ziele geradestehen und sich nicht einschüchtern lassen.

Ein äußerst gelungener historischer Krimi, der zudem mit einem ungewöhnlichen, aufrechten und sympathischen Ermittlerpaar besticht - zudem sorgen von den weiteren Charakteren einige für Lichblicke in dieser dunklen Zeit.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Kriminalroman wider das Vergessen

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Das Hotel Silber in Stuttgart war während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft das örtliche Hauptquartier der Gestapo. Heute befindet sich dort eine Gedenkstätte. Diesen historischen Ort wählt ...

Das Hotel Silber in Stuttgart war während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft das örtliche Hauptquartier der Gestapo. Heute befindet sich dort eine Gedenkstätte. Diesen historischen Ort wählt Kai Bliesener zum Schauplatz des bei emons: erschienenen Kriminalromans "Hotel Silber - Neue Zeit, alte Schuld". Der Roman beginnt in der Endphase der Diktatur, in der die Verbrecher der Nazi-Zeit noch ihr Unwesen treiben, während sie gleichzeitig beginnen ihre Spuren zu verwischen und ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Noch im März/April 1945 werden hier Menschen gequält und gefoltert, unter ihnen Paul Kramer, ein ehemaliger Polizeianwärter und Kriegsdeserteur, und die Familie Wallner. Buchstäblich bis zur letzten Minuten, als die Franzosen bereits vor Stuttgart stehen, bleibt das Hotel Silber ein Tatort.

Wenige Wochen später beginnt genau hier der Aufbau einer neuen Polizei, in welcher auch der eine oder andere mit einem "Persilschein" reingewaschene Gestapo-Angehörige wieder sein Auskommen findet. Doch auch Paul Krämer erhält eine neue Chance, sich am Aufbau der neuen Polizei zu beteiligen.

Bliesener beschreibt diese Umbruchzeit von den letzten Tagen des Faschismus bis hinein in die frühe Nachkriegszeit - noch weit vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland - mit akribischer Genauigkeit. Wir begegnen Tätern und Opfern, überzeugten Faschisten, Mitläufern und einstigen Widerstandskämpfern, Displaced Persons, Besatzungsmächten und auch Menschen im Aufbruch in eine neue Zeit. Man merkt dem Roman an, dass Bliesener sehr intensiv in den historischen Quellen recherchiert hat. Auch wenn es sich um einen fiktionalen Roman handelt, ist jede der beschriebenen Taten genau so oder ähnlich passiert, und das nicht nur einmal, sondern dutzende, unzählige Male. Diese Grausamkeiten sind schon beim Lesen kaum auszuhalten. Sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten!

Obwohl so viele Verbrechen geschehen, ist das Setting zunächst nicht immer das eines Kriminalromans. Tatsächlich fühlte ich mich teilweise eher an eine journalistische Reportage erinnert. Doch das ändert sich zusehends.

Gelungen fand ich die unterschiedlichen Charaktere der Täter. Da war alles dabei, vom Sadisten bis zum "Ich tue nur meine Pflicht!"-Befehlsempfänger. Ich frage mich ja immer, wie solche Menschen nach der "Arbeit" seelenruhig nach Hause gehen können, zu Frau und Kind. Doch das nationalsozialistische Gedankengut hatte natürlich auch die Frauen geprägt. Irgendwo im Buch steht der Satz: "Aber es gibt zu wenig Unschuldige in diesem Land." (S. 171) Bliesener zeigt auch sehr nachvollziehbar auf, wie tief der Riss in der Bevölkerung auch innerhalb von Familien verlief.

"Hotel Silber" wir mir Sicherheit in Erinnerung bleiben. Ich habe - noch dazu in einem Kriminalroman - selten so eindrucksvoll diese Zeit beschrieben gefunden. Sehr eindrücklich war für mich die Barbarei, die unvorstellbare Grausamkeit , zu der Menschen fähig sind, wie sie entfesselt gesellschaftlicher und moralischer Normen handeln können, wenn eine Weltanschauung kulturelle und ethische Werte für nichtig erklärt und Gewalt gegen alle anderen legitimiert; Wenn Menschenrechte keine Rolle mehr spielen. Leider kein Thema, was sich auf Deutschland zwischen 1933-1945 begrenzt.

Wir dürfen niemals vergessen, was für Gräueltaten damals in unserem Land passiert sind. Für mich erwächst daraus die Verantwortung, nicht zu schweigen, wenn braune Parolen wieder salonfähig werden, in Talkshows und Parlamenten geäußert werden und wenn der Ruf laut wird, das Geschehene zu vergessen, weil es mit uns nichts mehr zu tun habe. Ich finde es erschreckend, dass gerade junge Menschen davon nichts mehr wissen wollen. Hier versagt für mich unser Erziehungs- und Bildungssystem. Dieses Buch sollte tatsächlich Schullektüre sein, um dem entgegen zu wirken.

Ich vergebe voller Überzeugung eine eindeutige Leseempfehlung (5 Sterne).

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Geschichte die nie vergessen werden darf

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Der Polizist Paul Kramer soll im Hotel Silber, wo er kurz vor Kriegsende von der Gestapo gefoltert wurde, die neue Kriminalpolizei mit aufbauen. Dabei wird schnell klar, dass Hass und Ideologie nach der ...

Der Polizist Paul Kramer soll im Hotel Silber, wo er kurz vor Kriegsende von der Gestapo gefoltert wurde, die neue Kriminalpolizei mit aufbauen. Dabei wird schnell klar, dass Hass und Ideologie nach der Kapitulation nicht verschwunden sind, und seine Ermittlungen werden für ihn selbst gefährlich.

Das Buch beleuchtet die Geschichte des "Hotel Silber", einem Gebäude in Stuttgart, das über Jahrzehnte hinweg als Polizeidienststelle und Gestapo-Zentrale diente. Der Autor erzählt, wie das Hotel während der NS-Zeit zu einem Ort der Verfolgung und Unterdrückung wurde und Menschen von dort in Konzentrationslager deportiert wurden. Nach dem Krieg wurde das Gebäude weiter als Polizeistation genutzt, ohne dass seine dunkle Vergangenheit aufgearbeitet wurde.

Der Prolog startet mit einer sehr tragischen Geschichte.

Schon bald ist man richtig in der Handlung eingetaucht und es wird sehr emotional. Die Geschichte wird sehr lebendig und eindrücklich geschildert. Sehr traurig aber doch unverzichtbar um nicht zu vergessen. Die Stimmung der damaligen Zeit ist sehr gut eingefangen.

Aber auch ohne große Beschreibungen gelingt es dem Autor in manchen Szenen dem Leser vor Augen zu führen was geschehen ist, manchmal bedarf es nicht vieler Worte.

Sie Szenen sind überwiegend an wahren Begebenheiten angelehnt, die wirklich so geschehen sind und sehr gut recherchiert sind.

Unvorstellbar was die Menschen zu dieser Zeit erlebt haben.

Im Verlauf erfährt der Leser einiges über die Schwierigkeiten, das Land wieder aufzubauen und die Sorge, dass wieder die falschen Personen wichtige Posten begleiten.

Die klassischen Krimielemente gehen in der emotionsgeladenen Geschichte ein wenig unter und es ist mehr Erzählung und weniger Krimi.

Das Buch ist eine eindrucksvolle Mahnung, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf. Egal ob als Roman oder als Krimi.

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