Als ich das erste Mal auf „Broken Beautiful Hearts“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Das Cover finde ich wunderhübsch und der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb. Vom Kami Gracia hatte ich vor Jahren mal die ersten beiden Bände ihrer Sixteen Moon-Reihe gelesen, womit sie mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Ich war nun sehr gespannt, ob mich die Autorin mit einem Buch aus dem Young Adult Genre mehr begeistern kann.
Peytons große Leidenschaft ist das Fußballspielen. Durch ihre eindrucksvollen Leistungen in dieser Sportart hat sie sogar ein Stipendium für ihr Wunschcollege ergattern können. Auch liebestechnisch läuft es gerade richtig gut bei ihr. Sie ist mit Reed zusammen, der große Bruder ihrer besten Freundin Tess. Eigentlich könnte ihr Leben perfekt sein. Der Tod ihres Vaters lastet zwar nach wie vor sehr schwer auf ihr, aber mithilfe von Reed gelingt es ihr immer besser, diesen schmerzvollen Verlust zu verarbeiten. Dann aber kommt es zu einem schlimmen Unfall und ab da ist nichts mehr wie es war. Reed zeigt sein wahres Gesicht und hat plötzlich nichts mehr von Peytons Traumprinzen. Um all dem zu entfliehen, zieht Peyton nach Back Water, zu ihrem Onkel Hawk und ihren beiden Cousins Christian und Cameron. Hier soll sie das restliche Schuljahr verbringen. Mit dem festen Vorhaben, nie wieder ihr Herz an einen Jungen zu verlieren, beginnt sie mit ihrem neuen Leben in Tennessee. Doch dann trifft sie auf Owen, einen gutaussehenden, charmanten und freundlichen Jungen, der ihr Herz höher schlagen lässt. Auch Owen scheint Gefühle für Peyton zu haben. Kann sie sich aber wirklich auf ihn einlassen? Sie hatte der Liebe doch eigentlich abgeschworen...
Ich bin hier gar nicht mit so großen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit einer locker-leichten Geschichte gerechnet, perfekt für zwischendurch. Ich wurde dann sehr positiv überrascht. Mir hat „Broken Beautiful Hearts“ richtig gut gefallen, sogar besser, als von mir erhofft. Die Story war deutlich tiefgründiger und ernster als erwartet, sodass ich hier auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen wurde. Für volle 5 Sterne hat es mir insgesamt dann leider doch nicht gereicht, da es dann doch so ein paar Kleinigkeiten gab, die ich nicht so gut fand, aber ich bin dennoch ganz begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen.
Ich komme einfach mal zuerst zu den Dingen, die mir nicht so gefallen haben. Was ich nicht gut fand, waren die ständigen Schlägereien und Auseinandersetzungen. Immer wieder enden hier Gespräche in Streit und Prügeleien. War mir irgendwann einfach zu viel des Guten. Woran sich die Autorin vielleicht auch etwas weniger hätte bedienen können, sind die Klischees. Zum Glück bin ich aber nicht so jemand, der sich groß daran stört, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher hier mit den Augen rollen wird.
Was ich persönlich dann doch ein bisschen nervig fand, war das kindliche Verhalten von Peytons Cousins Christian und Cameron. Die zwei sind fast erwachsen, benehmen sich aber wie die totalen Kinder. Süß und witzig sind die beiden schon, ich jedenfalls mochte sie unheimlich gerne – etwas weniger Kleinkindverhalten hätte ich aber dennoch ganz gut gefunden.
Mein letzter kleiner Kritikpunkt bezieht sich auf Owens Geschichte. Da hat mich einfach etwas gestört. Ich kann leider gar nicht so richtig benennen, was genau mir daran nicht so gefallen wird. Vielleicht kennt ihr das ja, dass es manchmal einfach Dinge in Büchern gibt, die einen stören, bei denen man aber gar nicht so wirklich sagen, warum eigentlich. Auf mich wirkte Owens Geschichte (auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen kann) einfach zu konstruiert. Aber berührt und geschockt hat sie mich natürlich dennoch. Einfach nur schlimm und krass, was für ein großes Päckchen Owen zu tragen hat. Mir tat er entsetzlich leid.
So, das war es dann aber auch mit dem Meckern. Allzu groß gestört haben mich diese Punkte auch gar nicht. Ich hatte hier echt viel Spaß beim Lesen und habe das Buch richtig weggesuchtet. Der Schreibstil von Kami Garcia ist toll, er ist flüssig und jugendlich und liest sich super angenehm. Bei mir flogen die Seiten nur so dahin.
Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Peyton in der Ich-Perspektive. Bei Peyton muss ich gestehen, habe ich ein bisschen gebraucht ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin. Sie war mir vor dem schlimmen Vorfall etwas zu zickig und kratzbürstig und ihr Handeln konnte ich auch nicht immer nachvollziehen. Dies wandelte sich aber im Verlaufe des Buches. Peyton macht eine wunderbare Entwicklung durch. Ich habe sie immer lieber gewonnen und konnte mich immer besser in sie hineinversetzen. Peyton ist eine sehr starke Persönlichkeit, die man für ihre große Zielstrebigkeit und Willensstärke nur bewundern kann.
Ganz anders ist es bei Reed. Ihn fand ich anfangs noch total nett, aber das änderte sich nach der furchtbaren Nacht schlagartig. Ich habe so einen Hass auf diesen Blödmann entwickelt! Gut, dass Peyton, wenn auch unter schlimmen Bedingungen, erkannt hat, was für einen Idioten sie da zum Freund hatte und ihm sofort den Rücken gekehrt hat.
Reeds Schwester Tess fand ich ebenfalls richtig doof. Sie glaubt ihrer besten Freundin nicht und lässt sie total hängen. Ein bisschen konnte ich sie zwar schon verstehen, schließlich ist Reed ihr Bruder, aber trotzdem...nee, Sympathie konnte ich gegenüber Tess nicht empfinden.
Wer mein Herz dafür im Sturm erobert hat, ist Owen! Owen ist einfach wundervoll, er ist so ein lieber und hilfsbereiter Kerl; bei ihm kann man gar nicht anders, als ihn gernzuhaben. Auch wenn mich etwas an seinem großen Geheimnis gestört hat, fand ich Owen einfach nur toll.
Dass er Kampfsport macht, hat mir persönlich zwar nicht so gut gefallen (ich mag diese Sportart einfach nicht), aber gut, jeder hat eben so eine Vorlieben und Hobbys. Peytons große Leidenschaft, das Fußballspielen, ist auch so gar nicht mein Ding und obwohl das Thema Sport hier doch recht viel von der Handlung einnimmt, hat es mich nicht gelangweilt. Ich fand es sogar sehr interessant, mal ein bisschen mehr über diese Sportarten zu erfahren.
Bei den anderen Nebencharakteren kann ich nun nicht behaupten, dass ich sie alle mochte. Hat mich aber nicht gestört, ich finde, in einer solchen Art von Buch muss es einfach auch ein paar Charaktere geben, über die man sich so schön aufregen kann. ;)
Womit mich die Autorin vollkommen überzeugen konnte, ist die Liebesgeschichte von Peyton und Owen. Sie wird so gefühlvoll und wunderschön beschrieben und wirkt so herrlich authentisch. Mich haben die gemeinsamen Momente von Peyton und Owen sehr berührt und öfters breit schmunzeln lassen.
Neben der Lovestory haben mir auch die vielen wichtigen Themen und Werte, die die Handlung enthält, wahnsinnig gut gefallen. Es geht um Mobbing, Betrug und Gewalt, um Vertrauen, Freundschaft und Familie, um das Loslassen, dem Finden zu sich selbst, um Stärke, Mut und den Willen, das Beste aus seinem Leben zu machen. Es steckt wirklich viel in diesem Buch, sodass es definitiv mehr ist als nur ein gutes Buch für zwischendurch.
Fazit: Ein wundervolles Buch, welches mir sogar besser gefallen hat als erwartet. Mich konnte Kami Garcia mit ihrem Young Adult Young Roman deutlich mehr begeistern als mit ihrer Fantasyreihe. „Broken Beautiful Hearts“ erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, welche mich sehr berührt und bestens unterhalten hat. Die Story ist humorvoll, mitreißend und sehr tiefgründig. Sehr bewegt hat mich auch das Nachwort der Autorin, in welchem deutlich wird, dass Peytons Geschichte zum großen Teil ihre eigene ist. Ich kann „Broken Beautiful Hearts“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!