Nordfriesland und das Leben auf einer kleinen Hallig in den 1930er/40er Jahren und heute; gefühlvoll, berührend und kitschfrei ergreifend!
Tauche ein in ein geniales Geflecht zweier Zeitstränge!
Ella krempelt durch ein Erbe und die Tagebücher ihrer Urgroßmutter ihr Leben um! Zwei Geschichten verschmelzen zu einem großartigen Roman!
„Was ...
Tauche ein in ein geniales Geflecht zweier Zeitstränge!
Ella krempelt durch ein Erbe und die Tagebücher ihrer Urgroßmutter ihr Leben um! Zwei Geschichten verschmelzen zu einem großartigen Roman!
„Was ist eine Hallig“ wird die Eine oder der Andere sich jetzt vielleicht fragen. Eine Hallig ist eine vor den Sturmfluten der Nordsee kaum geschützte und, wenn überhaupt, dann nur spärlich bewohnte Marschinsel, die aufgrund eines fehlenden Deiches aber nicht als Insel bezeichnet werden sollte. Die Häuser der Bewohner stehen auf so genannten „Warften“, aufgeschütteten Erdhügeln, die selbst bei „Land unter“ meistens vor den Wassermassen geschützt sind.
„Die Halligprinzessin“ erzählt uns zwei hauptsächlich auf einer solchen Hallig spielende Geschichten:
auf der einen Seite tauchen wir ein in die Geschichte von Ella, mit Leib und Seele Berlinerin und Apothekerin wie ihre Mutter und Großmutter, in einer zur Zeit irgendwie vertrackten Fernbeziehung steckend mit ihrem Freund, dem in Frankfurt tätigen Anwalt Robert, und stetig kämpfend gegen die drohende Übernahme ihrer eigenen Apotheke durch eine große Filialkette;
auf der anderen Seite - sich stets abwechselnd mit der Geschichte von Ella - lesen wir von den Erlebnissen ihrer Urgroßmutter Charlotte, die gut 80 Jahre zuvor, ebenfalls aus Berlin kommend, durch schicksalhafte Ereignisse auf Hallig Südfall strandete und deren Leben sie in zahlreichen Tagebüchern festgehalten hat.
Man sollte meinen, hier auf zwei Geschichten zu treffen, die nicht viel miteinander gemein haben können. Mitnichten! Als Ella eines Tages Post aus Husum bekommt und erfährt, dass sie den Hallig-Hof ihrer Urgroßmutter geerbt hat, und mit gleicher Post ein Tagebuch ihrer Uroma in Händen hält, da beginnt just in diesem Moment die wunderbare Verknüpfung dieser beiden Frauen, dieser beiden Geschichten, dieser beiden Schicksale. Und was ich dann lese, übt einen Sog und eine Faszination aus, die ich selten erlebt habe.
Weiteres und Näheres zum Verlauf der Geschichte(n) möchte ich gar nicht schreiben, denn das sollte und muss jede(r) Lesende selbst erlesen und erleben!
Meine Eindrücke beim Lesen dieser so wunderbar ineinander verflochtenen Zeitstränge aber möchte ich schildern. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer mal wieder aus Ellas aktueller Geschichte in die Historische von Charlotte zurückblättere, um Einzelheiten noch einmal zu lesen, um noch einmal in die Gefühlswelt lang vergangener Zeiten einzutauchen, und um mich dann, diese Gefühle verinnerlichend, wieder in Ellas Welt zu begeben. Und obwohl ich mich so hin- und hergeworfen fühle zwischen den Geschichten und Hoffen und Bangen, erlebe ich eine große Harmonie zwischen diesen zeitlich so weit auseinander liegenden Welten.
„Die Halligprinzessin“ ist ein gefühlvoller und ergreifender, aber in all seinen Details und Ereignissen nie kitschiger Roman, der mir - in angenehmstem Schreibstil verfasst - ein Leseerlebnis bietet, das einem kleinen Urlaub gleichkommt, einer Reise in eine nahe gelegene, aber doch irgendwie so ferne Welt: das Leben auf einer Hallig!