Ein Roman voller Weltwissen und Tatkraft: Bestseller-Autorin Karin Kalisa erzählt von einer Graswurzelbewegung ganz eigener Art.
Dass man so klein wie "füreineallein" eigentlich gar nicht denken und nicht kochen kann, ist von jeher Franziska Heberles Überzeugung. Trotzdem kommt das mittägliche Klingeln an ihrer Haustür unerwartet, ungebeten und ungelegen: Eine Nachbarin. Dann noch eine. Es reicht – und reicht noch nicht. Denn auf einmal fühlt sich das Ungelegene absolut richtig und vor allem steigerungsfähig an: Doch wie kann das überhaupt gehen? Ein Mittagstisch für viele – hier, im ländlichen weiten Voralpenland, wo Einzelhof und Alleinlage seit Generationen tief in die Gemüter sickern? Und es nicht jedem passt, wenn sich etwas ändert. Es braucht Frauen aus drei Generationen: Franzi, Esma und Sabina. Nicht jede 'von hier', aber aus ähnlichem Holz. Es braucht Ben, der wenig sagt, aber wenn, dann in mancherlei Sprachen; es braucht Fidel Endres, einen Vorfahr, der etwas Entscheidendes hinterlassen hat – und einen halbleeren Kübel Alpensalz in einer stillgelegten Wirtshausküche, der zeigt: Dem Leben Würze geben, ist keine Frage der Zeit.
Eindringlich, mitreißend und von wilder Schönheit schreibt Karin Kalisa – Bestseller-Autorin von »Sungs Laden«, »Sternstunde« und »Radio Activity« – über Einsamkeit und Mitmenschlichkeit, über Eigensinn und Gemeinsinn.
Das Buch beginnt mit einer Ungehörigkeit. Diese bleibt nicht allein, Sie potenziert sich. Darf das? Ist es schlimm? Oder sollte es letztlich doch überhaupt „nur“ gut sein?!?
Es fängt bei Franzi an. Mit ...
Das Buch beginnt mit einer Ungehörigkeit. Diese bleibt nicht allein, Sie potenziert sich. Darf das? Ist es schlimm? Oder sollte es letztlich doch überhaupt „nur“ gut sein?!?
Es fängt bei Franzi an. Mit Johanna. Zur Mittagszeit. Da steht sie doch, nachdem man fünfundvierzig Jahre schon in derselben Straße wohnt, vor der Türe und bittet um Mehl. Mehl! Jeder im Dorf hat Mehl daheim. Das weiß auch jeder. Aber was tun? Franzi bittet Johanna herein. Und ehe man sich versieht, entsteht eine Dynamik, ja fast ein Sog, welcher letztlich das gesamte Dorf mit einschließt, es mit neuem Leben füllt.
Parallel wird die Geschichte des Dorfes im Jahre 1550 erzählt. Eine Zeit zu der die Höfe den Dorfkern verlassen und in der Einöde draußen wieder aufgebaut werden, nachdem die Besitztümer/-verhältnisse der Bauern von den Herren neu festgelegt wurden.
Karin Kaliska hat mit „Bergsalz“ ein wunderbares Buch verfasst, welches mich von der ersten Seite an die Hand nimmt und mich die Ereignisse miterleben, mitfühlen lässt. Ich darf eine Entwicklung erleben, welche vielen Dörfern gut zu Gesicht stünde, im Grunde vielleicht sogar uns allen. Es geht kurz gefasst um Mitmenschlichkeit.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und mich wohl gefühlt. Letztlich bleibt es wohl ein Märchen, eine Geschichte, die jedoch jeden anregen kann, auf seinen Nächsten zuzugehen. Und im Finale finden beide Handlungsstränge zueinander.
Eine Kritik, wenn man so will, habe ich bezüglich des Ausgangs der Geschichte von Franzi. Die gewählte Form erscheint mir völlig abstrus, einverstanden bin ich auch nicht.
Ein schönes Buch für Jedermann, vielleicht jedoch eher „nur“ für Jederfrau.
Der neue Roman von Karin Kalisa - Bergsalz - erschien 2020 im Droemer-Knaur Verlag (HC, gebunden) und wird von einem zum Romaninhalt sehr gut gewählten (und optisch sehr schönen) Cover, das die Bergwelt ...
Der neue Roman von Karin Kalisa - Bergsalz - erschien 2020 im Droemer-Knaur Verlag (HC, gebunden) und wird von einem zum Romaninhalt sehr gut gewählten (und optisch sehr schönen) Cover, das die Bergwelt der Alpen in verschiedenen Blautönen zeigt, umhüllt.
Karin Kalisa entführt ihre Leser in die karge Bergwelt der Voralpen, der Roman beginnt poetisch mit dem Wind, der seinen Weg ins Haus der 75jährigen Franziska Heberle findet: Er könnte für eine Metapher eines "frischen Windes" stehen, der das Leben der Dorfbewohner; zumeist ältere Frauen, deren Männer bereits verstorben sind - oder vor Zeiten das Weite suchten, grundlegend verändern sollte....
Franziska, von allen Franzi genannt, wird beim Kochen ihres Mittagessens gestört, als eine Nachbarin klingelt, deren Anliegen wohl tiefer geht als das, sich eine Kelle Mehl zu borgen. Nachdem Franzi Johanna hereingebeten hat, klingelt es gar ein zweites Mal an der Tür, dieses Mal ist es Elsbeth, deren Päckchen mit einer Aromalampe (deren Aroma das sinnliche Gefühl wie aus 1001 Nacht wiedergeben soll) versehentlich bei Franzi abgegeben worden ist (Toni, der Ehemann von Elsbeth, hat vor Jahren mit einer jüngeren Sizilianerin das Weite gesucht, so dass Elsbeth ihre Kinder alleine großziehen musste und sich nun auch mal ein sinnliches Vergnügen leisten mag). Was stockend beginnt, da normalerweise jede jede in Ruhe lässt und alleine lebt, man sich nur vom Sehen kennt, entwickelt sich dennoch: Reihum laden die Frauen sich zum Essen ein und stellen fest, dass die jeweilige Küche viel zu klein ist, denn vom Kochen "füreinealleine" wurde unmerklich ein "miteinanderzusammen". Da die Frauen allesamt praktisch veranlagt sind und Gefallen am zusammen essen finden, überlegen sie, dies im lange leerstehenden "Rössle", dem Dorfgasthof, weiter zu betreiben: Für die Geflüchteten, die in den oberen Stockwerken untergebracht wurden, wird eben gleich mitgekocht! So begegnen sich Franzi und Esma, eine Syrerin, die die Küche bereits zu kennen scheint (aber nicht benutzen durfte) und entdecken ein großes Gefäß voller Bergsalz, der dem Roman seinen Namen gab - und nun die Speisen würzen soll, die gemeinsam gekocht werden.
Und es bleibt nicht bei der "Offenen Küche", in der für jedermann und kleines Geld gekocht wird, sondern man überlegt sich, den stillgelegten Dorfladen wiederzueröffnen und ein Repair-Café zu betreiben. Unterstützt werden diese Projekte von Ben, einem jungen Engländer, der wie Sabina, der Tochter von Elsbeth, einige Jahre in Krisengebieten war, um zu helfen. Beide finden durch diese Tätigkeiten im Dorf zueinander - und auch nach Traumatisierungen zurück ins Leben, was die Autorin wundervoll und ausdrucksstark schildert.
In Rückblicken und in Form von Einschüben beschreibt Kalisa kurz das Leben der Bauernfamilie Endres zur Zeit der Bauernkriege im 16. Jahrhundert und des "Bundschuhs"; der Vereinigung der Bauern, die aufbegehrten und viele ihr Leben lassen mussten. Im "Einödle", einem alten Bauernhaus, in das eine der ProtagonistInnen einzieht, schließt sich der Kreis und es wird klar, dass beide Geschichten miteinander verwoben sind.
Stilistisch ist der Roman sehr eingängig zu lesen und die Verwendung des alpenländischen Dialekts in den Dialogen steigert die Authentizität. Am Ende kommt auch Humor ins Spiel, etwa wenn sich der Sohn des Bürgermeisters auf eine "Internetschulung für Best Agers" vorbereitet und "Betreutes Skypen" anbieten möchte; sein Vater hingegen tief seufzt - und sich auf die neuen Aufgaben freut.
"Bergsalz" ist ein anspruchsvoller und dennoch sehr gut zu lesender Roman, der in die Tiefe geht und mir sehr gut gefallen hat! Die Themen sind sehr vielschichtig; es geht um Vereinzelung und Einsamkeit, Freundschaft und Kooperation, Veränderungen durch das Aufbrechen verkrusteter Lebensweisen, Bauernkriege und auch Bürgerkrieg (Syrien), den Klimawandel, "Kulturelles über den Tellerrand blicken", um Gemeinschaftssinn und Solidarität.
Die Figuren sind fein gezeichnet und Sympathieträger(Innen) - allen voran Franzi, Esma und Sabina sind mir sehr ans Herz gewachsen und ein positives Beispiel dafür, wie schön es sein kann, seinem Leben eine neue Richtung, einen neuen Sinn zu geben!
Fazit:
Ein sehr lesenswerter Roman, der auch kulturhistorische Aspekte im Voralpenland beleuchtet und im Sprachstil (poetisch, zuweilen humorvoll) in die Tiefe geht und die Figuren authentisch ausleuchtet. Gerade in Pandemiezeiten hat "Bergsalz" etwas ungeheuer Aktuelles: Gemeinsam statt einsam!
Von mir erhält der Roman begeisterte 5* und eine absolute Leseempfehlung.
Diese Geschichte, die im Voralpenland spielt, konnte mich von Anfang an abholen. Franziska Heberle lebt einsam in ihrem Haus, seitdem ihr Mann ...
Meine Meinung
Mit einer Prise Salz aus der Einsamkeit.
Diese Geschichte, die im Voralpenland spielt, konnte mich von Anfang an abholen. Franziska Heberle lebt einsam in ihrem Haus, seitdem ihr Mann gestorben ist. Zu den Nachbarn verhält sie sich freundlich, aber distanziert. Als auf einmal um die Mittagszeit eine Nachbarin vor der Türe steht,
empfindet das die Franziska erst mal als ziemlich unhöflich. Dann hält die ihr auch noch eine leere Tasse hin, die sie ihr mit Mehl befüllen soll. Schnell merkt die Franziska, dass dies nur ein Vorwand ist. In dieser Gegend ist jeder mir genügend Lebensmittel eingedeckt. Falls man wetterbedingt mal von der Außenwelt abgeschnitten ist, muss jeder schließlich genügend Vorräte haben. Franziska wundert sich über sich selbst, als sie den Störenfried zum Mittagessen einlädt und die Gesellschaft schon bald auch als angenehm empfindet. Dann klingelt es prompt nochmal. Da waren sie schon drei!
Mir hat sehr gut gefallen, wie die einsamen Frauen zueinander gefunden haben. Jeden Tag bei einer anderen einsamen Seele gekocht und gegessen wurde. Die Idee, ein stillgelegtes Wirtshaus wieder zum Leben erwecken, hat auch auch die Syrerin Esma überzeugt. Oben im Haus die Syrer, unten eine Küche, die für jeden der mag, wunderbares Essen zaubert. Essen verbindet. Na und ein halbvoller Eimer mit Bergsalz verleitet zum Naschen.
Auch aktuelle Probleme finden Erwähnung. Klimawandel und Flüchtlinge. Das alles in einer besonderen Sprache, die nicht immer einfach zu lesen war. Besonders die Passagen aus der Vergangenheit haben meinen Lesefluss gestört. Aber schnell war ich jedes mal wieder in der Spur. Die Frauen empfand ich sehr sympathisch. Vor allem Esma, die sich wunderbar mit den anderen Dorfbewohnerinnen arrangiert hat.
Ich habe mir überlegt, ob dieses Büchlein nicht für andere ältere Damen ein Anreiz sein könnte. Zusammen kochen und Essen wäre doch ein guter Weg, der Einsamkeit zu entfliehen. In dieser Geschichte gesellt sich ja auch noch die junge Sabina dazu. Eine mit Prinzipien. Eine, über die ich sehr oft schmunzeln musste. Eine, die das Herz am rechten Fleck hat. Eine, mit genialen Ideen für die Küche. Und das Drumherum.
Fazit
"Füreineallein"muss man nicht kochen. Für mehrere macht es doch viel mehr Spaß. Besonders anschließend das Essen. Neben dem Bergsalz verleiht Allgäuer Dialekt der Geschichte die richtige Würze. Ich konnte zwar nicht durch die Geschichte rasen, aber das muss ja auch nicht sein. Für vier Dinge sollte man sich unbedingt immer Zeit nehmen.
Kochen
Essen
Lesen
Die Gehaltszettel der Männer genau ansehen.
Warum letzteres? Das erzählt Euch Sabina alles viel besser als ich. Von mir, trotz der Kritikpunkte, eine absolute Empfehlung. Wie mir das Ende gefallen hat? Da war ich irgendwie total überrumpelt ..... Mit so einem traurigen Abschluss habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Danke Karin Kalisa, für diese besondere Geschichte.
Sehr poetisch beginnt Karin Kalisas neuer Roman, detailliert und bildhaft beschreibt sie das Föhnwetter in einem Allgäuer Dorf mit Blick auf die Berge. Dort wohnen mehrere verwitwete Frauen, die Kinder ...
Sehr poetisch beginnt Karin Kalisas neuer Roman, detailliert und bildhaft beschreibt sie das Föhnwetter in einem Allgäuer Dorf mit Blick auf die Berge. Dort wohnen mehrere verwitwete Frauen, die Kinder schon aus dem Haus, und leben jede für sich einsam und alleine vor sich hin. Kochen und decken den Tisch für sich alleine. Aber muss das so sein? Für Franzi nicht – als eine Nachbarin klingelt, um sich Mehl zu borgen (die Vorräte sind eigentlich immer bei allen Damen prall gefüllt), essen sie kurzerhand zusammen zu Mittag. Stück für Stück wird ein Mittagstisch mit mehreren Frauen gegründet, Standortgeheimnisse für Kräuter preisgegeben, über die nächsten Rezepte ausgetauscht. Und da merkt die Runde: Gemeinschaft tut der Seele sehr gut! Sie packen ein Graswurzelprojekt an, gründen im "Rössle" – eine etwas heruntergekommene Gastwirtschaft, in deren oberen Zimmer Flüchtlinge untergebracht sind – eine Offene Küche. Von nun an, kann hier jeder kommen zum Essen sowie Reden und die Damen kochen zusammen mit Flüchtlingsfrauen wie Esma. Und weil der Anfang gemacht ist, wird der Dorfkern noch weiterbelebt: mit Repair-Café, Hofladen, Lastenfahrrad-Verleih und einem Mehrgenerationentreff. Es entsteht eine aktive Gemeinschaft, in der sich mehrere Generationen treffen, so auch die junge Sabina, frisch aus einem Kriegsgebiet traumatisiert zurückgekehrt – hier findet sie wieder eine Heimat, zieht in das alte Einödle, das eine historische Vergangenheit besitzt. An der Wand ist ein Bundschuh gemalt – ein Zeichen für die früheren Bauernaufstände gegen Obrigkeiten. Einige dieser historischen Ereignisse schiebt die Autorin zwischen die Kapitel – ein Zusammenhang ergibt sich erst am Ende.
Insgesamt hat der Roman einige erzählerische Schwächen, was an den vielen Erzählsträngen und verschiedenen Biografien liegt und an der eher mystisch-wirren Nahtod-Erfahrung von Franzi am Ende. Trotzdem ist er sehr feinfühlig geschrieben, voller zarter und origineller bildhafter Charaktere und Formulierungen, in denen auch die Landschaft und das Essen nicht zu kurz kommen. Und „Bergsalz“ stiftet Hoffnung und Mut, sich selbst mal in der Umgebung umzuschauen – was kann verändert werden? Was führt zu mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft, raus aus Isolierung und Einsamkeit? Dieser Tatendrang voller aktiver Ideen steckt an und ich habe mich oft in die Offene Küche geträumt. Die kleinen Schätze mitten in unserer Gesellschaft müssen nur entdeckt und angepackt werden. Und darauf macht Karin Kalisa herzerwärmend mit „Bergsalz“ Lust.
„Die Sache war ja insgesamt inzwischen so verrückt, dass es verrückt gewesen wäre, nicht weiterzumachen.“ S. 61
Die Franzi kann gut allein sein. Die ältere Frau aus dem kleinen Dorf im Voralpenland hat ihren Garten, ihr Haus und ihren gewohnten Tagesablauf. Da passt es nicht rein, dass mittags jemand an der Tür ...
Die Franzi kann gut allein sein. Die ältere Frau aus dem kleinen Dorf im Voralpenland hat ihren Garten, ihr Haus und ihren gewohnten Tagesablauf. Da passt es nicht rein, dass mittags jemand an der Tür klingelt. Und doch passiert es. Und es ist kein Paketbote, sondern eine Nachbarin. Franzi tut – ganz gegen ihre Gewohnheit – etwas, das sie sonst nie tut: sie bittet sie herein. Und bietet ihr auch noch etwas zu essen an. Und dann klingelt es noch einmal. Und noch einmal will Franzi nicht unhöflich sein.
Dann sitzen sie zu dritt in der Küche und kommen ins Gespräch – so wie schon seit Jahren nicht mehr. Und sie stellen fest, dass es viel zu reden gibt zwischen ihnen. Und dass es ganz schön, ist wenn man beim Essen nicht allein ist…
Dieser Nachmittag ist der Beginn einer Zeitenwende im dem kleinen Voralpendorf. Die Nachbarinnen fangen an, sich regelmäßig zum gemeinsamen Kochen und Essen zu treffen. Und als es zu viele werden, die da täglich an der neuen Gewohnheit teilnehmen, muss eine größere Küche her. Wie gut, dass die Küche des „Rössle“ schon seit Jahren leer steht. Auch wenn drum herum Flüchtlinge untergebracht sind. Die kann man schließlich auch bekochen, vielleicht freuen sie sich über ein deftiges voralpenländisches Mittagessen…
Wie sich herausstellt, freuen sich aber auch die Dorfbewohnerinnen über ein Hirsegericht der nahöstlichen Küche. Und so entsteht eine Gemeinschaft aus einer Ansammlung von Eigenbrötlerinnen. Und es entsteht Gemeinsinn, wo vorher nur Einzelgänger waren.
„Bergsalz“ ist ein Roman, der irgendwie anders ist. Die Autorin schreibt (zumindest für meine Begriffe) ungewöhnlich, aber irgendwie auch sehr sympathisch. Ihre Sätze sind einerseits oft poetisch, zeichnen andererseits aber ein klares Bild des Dorfes und seiner Bewohner. Die Verschrobenheit, die die Dörfler anfangs auszeichnet, wirkt liebenswürdig. Und dann nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Reise, die stets im Dorf bleibt und doch sehr weit führt. „Gemeinsam statt einsam“ und „alle für einen“ sind Plattitüden, aber Karin Kalisa zeigt die Entwicklung im Dorf mitfühlend und manchmal leicht melancholisch, was insbesondere in den eingeschobenen Kapiteln zur Geschichte des Einöd-Hofs deutlich wird.
Einzig das Ende (das ich hier nicht verraten möchte) erschien mir ein wenig zu „gekünstelt“ (ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll). Es passte vom Schreibstil her zur Geschichte, aber irgendwie war es mir doch zu viel des Guten…
Fazit:
Ich gebe zu, ich hätte den Roman sicher nie gelesen, wenn ich ihn nicht als Überraschungs-Buchpost vom Verlag erhalten hätte. Aber ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe, denn er ist etwas Besonderes!