Da mir der erste Band der Nordlicht-Reihe so gut gefallen hat, war ich auf die Fortsetzung schon sehr gespannt. Auch bei dieser finde ich das Cover wunderschön. Es verströmt so etwas Magisches und Geheimnisvolles, wirklich absolut passend für diese schöne Reihe, das sei schon mal gesagt. Ich habe mich schon sehr darauf gefreut, zusammen mit Elin zurück nach Island zu reisen und ein weiteres aufregendes Abenteuer im Land der Elfen, Feen und Trolle zu erleben.
Der nächste Island-Urlaub rückt immer näher! Elin kann es kaum noch abwarten, endlich wird sie die Stute Lyósadís wiedersehen, die sie bei ihrem letzten Island-Aufenthalt so lieb gewonnen hat. Und noch jemanden hofft sie wiederzutreffen: Kári, den isländischen Jungen, der von lauter Geheimnissen umgeben ist und so wunderbar mit Pferden umzugehen weiß. Kári, der ihr mittlerweile ständig in ihren Träumen begegnet und in den sie ein bisschen verliebt ist.
Und dann ist es endlich so weit: Auf nach Island! Dieses Mal übrigens nicht nur zu zweit, denn Elins beste Freundin Amy und deren Mutter werden Elin und ihre Mom begleiten. Elins anfängliche Begeisterung erhält allerdings einen jähen Dämpfer, als Kári nicht wie von ihr erhofft am Flughafen auf sie wartet. Und nicht nur das: Kári lässt sich einfach nicht blicken, er ist spurlos verschwunden. Über ihren Liebeskummer kann Elin nur ihre geliebte Stute Ljósadís hinwegtrösten, mit der sie Ausritte in die wunderschöne Natur Islands unternimmt. Elin spürt, dass Kári irgendwo im Hochland zu finden ist. Ob er sich in Gefahr befindet? Was für ein Geheimnis umgibt den isländischen Jungen mit froschköniggrünen Augen?
Hach, war das schön, zurück nach Island zu reisen und diesen besonderen, magischen Zauber zu spüren, den dieses wundervolle Land umgibt. Leider fand diese Reise nur übers Lesen statt, aber dank der wunderbar bildhaften Beschreibungen der Autorin hatte ich hier ein richtiges Kopfkino und konnte mir von allen Orten ein ganz genaues Bild machen. Wie Band 1, so ist es auch der Fortsetzung erstklassig gelungen in mir diese unbändige Lust zu entfachen, selbst einmal nach Island zu reisen und diese besondere Atmosphäre in der Realität zu erleben und nicht nur über die Bücher.
Ich rate bei dieser Reihe, lieber zuerst Band 1 zu lesen, ehe man zum zweiten greift. Das Wichtigste wird hier zwar am Anfang noch mal aufgegriffen, allerdings halte ich es schon für sinnvoller, den ersten Teil zu kennen, damit man dem Geschehen in der Fortsetzung auch wirklich problemlos folgen kann.
Bei mir war es nun ja noch nicht allzu lange her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe. Ich hatte daher einen super Einstieg in die Geschichte und war sofort wieder mittendrin in der Handlung.
Wir erfahren erneut alles aus der Sicht der 15-jährigen Elin. Allerdings bekommen wir auch einige Kapitel von Kári und dem Island-Mädchen Freyja zu lesen. Freyja nimmt hier jedoch den deutlich größeren Part ein. Kári tritt in diesem Band leider doch sehr in den Hintergrund, was ich ein wenig schade fand. Sein spurloses Verschwinden erhöht aber natürlich die Spannung und macht das Geheimnis um ihn nur noch größer. Ich hätte es zwar schöner gefunden, wenn Kári etwas präsenter in der Geschichte gewesen wäre, fand es aber nicht schlimm, dass dem nicht so war. Wie gesagt, es macht die Handlung nur noch spannender und lässt einen durchweg mitfiebern und miträsteln.
Mir haben die Perpektivwechsel erneut sehr gut gefallen. Diese habe ich noch von Band 1 als sehr positiv und gelungen in Erinnerung. Was mich ebenfalls wieder hellauf begeistert hat, sind die Beschreibungen von Island. Über diese könnte ich endlos schwärmen. Karin Müller hat wirklich ein Händchen dafür, uns Lesern dieses wundervolle Land schmackhaft zu machen. Ob Wasserfälle, die atemberaubende Landschaft, die Mythen und Sagen, die Island umgibt – alles ist Teil diesen schönen Buches, daher kann ich wirklich jedem, der, wie ich, ein Faible für das Setting-Island hat oder generell ein Fan dieser Insel ist, die Nordlicht-Reihe ganz besonders ans Herz legen.
Was in diesem Band natürlich auch nicht zu kurz kommt, sind die Pferde. Da verspricht das Cover also nicht zu viel. Meiner Meinung nach liegt das Augenmerk der Geschichte allerdings nicht auf den Themen Pferde und Reiten, sondern auf dem Zauber Islands. Cover und Titel können daher vielleicht ein wenig in die Irre führen, denn die Nordlicht-Reihe ist auf jeden Fall nicht nur etwas für Pferdemädchen. Es geht in den Büchern auch um die normalen Teenagerprobleme, um das Verliebtsein und – wie oben bereits erwähnt – um Island, mit allem, was dazu gehört. Ich würde die Nordlicht-Bücher als eine gelungene Mischung aus Pferde, Abenteuer, Romantik und Fantasy bezeichnen. Und obwohl es sich hier um eine Jugendbuchreihe ab 12 Jahren handelt, kann ich die Reihe auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Ältere Leserinnen werden sich teilweise wieder herrlich jung fühlen, da Elin sich gerne mal wie so ein typischer Teenager benimmt. Diese Passagen lesen sich für Ältere wirklich sehr unterhaltsam und die Zielgruppe wird sich dank dieser nur noch besser mit Elin identifizieren können.
Mir hat das Buch tolle Lesestunden beschert. Das Ende hat mir ganz besonders gut gefallen, da dieses richtig spannend ist. Wie Band 1, so endet auch der zweite recht offen, sodass man am liebsten direkt zum nächsten Band greifen möchte. Diesen gibt es leider noch nicht, aber es wird ihn geben. Wir dürfen sogar schon mal ein bisschen in Band 3 hineinschnuppern, denn zu diesem befindet sich hinten im Buch eine kleine Leseprobe.
Fazit: Spannend, magisch und einfach nur schön! Mit „Nordlicht – Im Bann der wilden Pferde“ ist Karin Müller eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die große Lust auf mehr macht. Ich kann jedem Pferdemädchen und all denjenigen, die Lust darauf haben, den Zauber Islands zu spüren, diese tolle Jugendbuchreihe sehr ans Herz legen. Nach Band 1 konnte mich nun auch die Fortsetzung richtig begeistern und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!