Tödliche Verstrickungen
Henri versteht die Welt nicht mehr. Eben noch hat er sich von seiner Frau verabschiedet und jetzt soll sie tot sein?
Dafür sind sie beide doch noch viel zu jung und doch muss Henri sich jetzt der Tatsache ...
Henri versteht die Welt nicht mehr. Eben noch hat er sich von seiner Frau verabschiedet und jetzt soll sie tot sein?
Dafür sind sie beide doch noch viel zu jung und doch muss Henri sich jetzt der Tatsache stellen, dass er von nun an Witwer ist. Was soll aus dem kleinen Handarbeitsladen werden, den seine Frau geführt hat?
Die Angestellte Edda scheint hier ihren eigenen Kopf zu haben und führt den Laden nicht nur weiter, sondern bezieht Henri, als neuen Chef, in viele Dinge und Entscheidungen mit ein.
Nach und nach erkennt Henri, dass Handarbeiten nicht nur etwas für alte Frauen ist und dass sich der Häkelclub nicht nur zum Austausch neuer Muster trifft.
Aber steckt hinter den Vermutungen der Damen mehr? Könnte der Unfall seiner Frau Maike vielleicht gar keiner gewesen sein?
Der Start in die Geschichte führte mich als Leserin gleich an Henris Seite. Eben hat er vom Unfalltod seiner Frau Maike erfahren und versucht, mit der Nachricht und den daraus sich ergebenden Folgen zurecht zu kommen.
Edda, die Angestellte im Maikes Laden, konnte sofort mein Herz gewinnen und schnell wurde ich mit der Geschichte und den Protagonisten warm. Henri steht vor einem großen Berg, den er erst überwinden muss. Die Trauer, die Sorge um den Laden, aber auch beruflich klemmt es bei ihm, so dass er quasi zwischen den Stühlen steht und nicht so recht weiterweiß.
Die Figuren sind plastisch und sehr charakteristisch beschrieben. Vor allem Edda hätte ich gerne einmal persönlich kennengelernt. Ich bin sicher, sie hätte selbst mir endlich häkeln und stricken beibringen können. Beim Laden und bei den Handarbeitsszenen spürt man deutlich die Liebe der Autorin zur Handarbeit. Daher hat es mich auch nicht gewundert, dass der größte Anteil des Buches, dieser Bereich einnimmt.
Das Buch ist ein Cosy Crime der besonderen Art. Normalerweise erhält man bei dieser Art Krimi viele Landschaftsbeschreibungen und kann eher eintauchen in Land und Leute. Bei dieser Geschichte jedoch tauchte ich vielmehr in die Welt der Handarbeit ein. Da ich selbst weder häkeln noch stricken kann, war dies natürlich umso interessanter für mich.
Es ist kein Krimi im ursprünglichen Sinne, die Ermittlungen laufen vielmehr nebenbei und nehmen dabei kaum Raum ein. Und doch sind sie präsent, wollen beachtet werden neben den Lauf- und Luftmaschen und dem nächsten Wollknäul.
Fazit:
Ein regelrechter Wohlfühlroman mit einem kriminellen Touch. Für alle Häkelfans findet sich am Ende noch die Anleitung für Henris Sommerschal. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Häkel-Henri und seinen Häkelclub.