Überraschend
„Wir sind für eine kurze Weile in die gleiche Richtung gegangen, während sich sein Verlangen nach Rache und mein Wunsch nach
Freiheit überschnitten haben. Es war nie für immer gedacht.“
Nachdem ich aus ...
„Wir sind für eine kurze Weile in die gleiche Richtung gegangen, während sich sein Verlangen nach Rache und mein Wunsch nach
Freiheit überschnitten haben. Es war nie für immer gedacht.“
Nachdem ich aus der englischsprachigen Buchbubble so viel Gutes von der „Neon Gods“ Reihe der Autorin Katee Robert gehört habe, konnte ich es kaum erwarten das Buch endlich selbst zu lesen.
Und die Übersetzung des LYX Verlags schien wie ein Wink des Schicksals von den Schicksalsgöttinnen, den Moiren, höchstpersönlich.
Ich glaube man bemerkt es bereits, ich liebe die griechische Mythologie und lese seit Jahren alles was ich dazu in die Finger bekommen.
Daher fand ich ein Retelling von Persephone und Hades natürlich unglaublich spannend und obwohl ich insbesondere von den beiden bereits einen NA/Fantasy Roman gelesen habe, hat es meiner Vorfreude natürlich keinen Dämpfer getan. Ich würde sogar sagen, dass ich mich fast schon noch mehr darauf gefreut habe einen weiteren Blickwinkel zu bekommen und zu sehen was aus der ursprünglichen Erzählung noch gezaubert werden kann.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass der erste Band der „NEON GODS“ Reihe rund um Hades und Persephone mich vom Schreibstil her definitiv mitgerissen hat. Ich kann es mir immerrnoch nicht erklären aber sobald ich das Buch auch nur aufgeschlagen habe, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Es war definitiv süchtigmachend und heiß.
Allerdings war ich persönlich (besonders zu Anfang) nicht auf das hohe Spice-Level vorbereitet und musste mich daran erst einmal gewöhnen. Eigentlich habe ich überhaupt nichts gegen gute und spicige Szenen, allerdings kam für meinen Geschmack dadurch die Handlung und die möglichen Charakterentwicklungen etwas zu kurz.
Entgegen meiner Erwartungen war dieser Roman wirklich eher ein Ausflug in viele heiße Szenen und ausgelebte Sex-Fantasien als das erwartete Fantasybuch. Das Lesen hat „trotzdem“ sehr viel Spaß gemacht aber irgendwie bin ich nicht drumherum gekommen, dem entgangenen Potential hinterherzutrauern.
Mir ist das Emotionale, der Fantasyfaktor und eigentlich auch die restliche Handlung viel zu kurz gekommen und da hätte ich mir gerne mehr gewünscht. Hades und Persephone aus der griechischen Mythologie sind hier (meiner Meinung nach) eher nur als grundlegender Boden gedacht auf dem dann wiederum ganz viel Spice gesät wurde, was den Rest dann überschattet hat.
Und doch muss ich sagen, dass dieses Süchtigemachende dazu geführt hat, dass ich mich zwingen musste „Neon Gods“ für die jeweiligen Leseabschnitte zu pausieren und mit dem Weiterlesen zu warten. Auch die Ansätze der Gefühlslagen sowie den Charakterentwicklungen haben mir beim Lesen sehr gefallen.
Es war zwar kein Highlight dieses Jahr aber auch kein richtiger Flop. Ich habe durchaus Potential gesehen und kann mir vorstellen, dass ich Eros und Psyche mit dem zweiten Band noch einmal eine Chance gebe, mich von sich zu überzeugen.