Cover-Bild Unser kostbares Leben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 30.12.2021
  • ISBN: 9783426282656
Katharina Fuchs

Unser kostbares Leben

Roman. Von der Bestseller-Autorin von "Zwei Handvoll Leben" | SPIEGEL Bestseller-Autorin

Eine Epoche im Umbruch - Die Geschichte zweier Jahrzehnte: Drei Frauen gehen ihren Weg

Im zeitgeschichtlichen Roman »Unser kostbares Leben« erzählt Bestseller-Autorin Katharina Fuchs von ihrer eigenen Kindheit: Drei junge Frauen rebellieren gegen gesellschaftliche Missstände und die Vorstellungen ihrer Eltern.

Deutschland 1972: Wer die kleine Industriestadt bei Westwind durchquert, ist bezaubert von dem süßen Schokoladenduft, der sich wie ein kakaogetränktes Gazetuch über die Siedlungshäuser und Einfamilienvillen legt. Nur an den Ostwindtagen tränen den Mainheimern von den scharfen Chemiedämpfen die Augen, längst ist das Mainwasser umgekippt. Kein Bewohner beschwert sich je, doch dann geschieht Schreckliches - und drei junge Mädchen stellen Fragen, die nicht jedem gefallen. 

Nach der Geschichte ihrer Großmütter sowie ihrer Mutter und Tante erzählt Katharina Fuchs nun von ihrer eigenen Kindheit und Jugend in den 70er-und 80er-Jahren.

"Bestsellerautoin Katharina Fuchs geht mit den Lesern auf Zeitreise in eine rebellisch-wilde Jugend der Siebzigerjahre" Hessischer Rundfunk HR4

Die wahre Geschichte ihrer Großmütter hat die Bestseller-Autorin im historischen Roman »Zwei Handvoll Leben« (1914–1953) aufgeschrieben, die ihrer Mutter und Tante in »Neuleben« (50er und 60er Jahre).

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Spannende Zeitreise

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Mainheim, 1972: Minka und Caro sind beste Freundinnen, Klassenkameradinnen und Nachbarn. Ihre Welt scheint noch in Ordnung – bis ihr Freund Guy vor ihren Augen im Schwimmbad verunglückt. Die beiden Mädchen ...

Mainheim, 1972: Minka und Caro sind beste Freundinnen, Klassenkameradinnen und Nachbarn. Ihre Welt scheint noch in Ordnung – bis ihr Freund Guy vor ihren Augen im Schwimmbad verunglückt. Die beiden Mädchen erfahren, wie ihre Väter als Bürgermeister bzw. Schokoladenfabrikdirektor auf diesen Vorfall reagieren – das ist bei weitem nicht so, wie es die Mädchen erwartet hätten. Nach und nach erkennen sie, wie ihnen in der kleinen Industriestadt immer mehr Unstimmigkeiten auffallen: vergiftetes Flusswasser, Tierversuche, Experimente mit Psychopharmaka.

Es ist ein umfassender Roman, der von der Jugendzeit der Mädchen in den Siebziger Jahren bis ins Erwachsenenalter in den Achtziger Jahren hineinreicht. Die Autorin Katharina Fuchs erzählt vorwiegend aus der Sicht der Mädchen Minka und Caro sowie Claire, einem Mädchen, das als vietnamesisches Waisenkind in ein Mainheimer Kinderheim kommt. Die Geschehnisse sind gut recherchiert und sehr realistisch geschildert, sie versetzen den älteren Leser, der selbst in jenen Jahren Jugendlicher war, in eigene Erinnerungen zurück. Umso mehr habe ich mit den Mädchen mitgefiebert und mir zum Schluss die entscheidende Frage gestellt: Wenn so vieles schief gelaufen ist, wie kostbar muss unser Leben sein, für welche Veränderungen wollen wir einstehen?

Mich hat das Buch sehr schnell in seinen Bann gezogen, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Jugend ohne social media

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1972 eröffnen Minka und Caro die Freibadsaison wie in jedem Sommer. Ihr Klassenkamerad Guy verunglückt vor den Augen der anderen und ein neuer Mädchen kommt in die Stadt. Ein Waisenkind auf Vietnam.
Ihre ...

1972 eröffnen Minka und Caro die Freibadsaison wie in jedem Sommer. Ihr Klassenkamerad Guy verunglückt vor den Augen der anderen und ein neuer Mädchen kommt in die Stadt. Ein Waisenkind auf Vietnam.
Ihre Väter, der eine Bürgermeister der Kleinstadt, der andere Fabrikdirektor beginnen ihre Fäden zu Spinnen bzw. Minka und Caro beginnen zu verstehen, das nicht alles so friedlich ist wie es scheint ...

Mein erster Gedanke als ich das Buch in den Händen hielt, was für eine Schwarte. Über 600 Seiten Vergangenheit.
Aber kaum eine Seite wae langweilig. Das ein oder andere hätte nicht ganz so ausschweifend erzählt werden müssen, aber im großen und ganzen war es eine spannende, stimmige Geschichte über die Vergangenheit der Generation, der meine Eltern angehören. Eine Kindheit ohne soziale Medien, zumindest in der Form, in der wir sie kennen. Und trotzdem haben sie vieles erlebt. Eine Zeit in der der Fortschritt zwar unaufhaltsam war, aber die Vergangenheit, das Gewohnte noch tief drin.
Eine sehr interessante und sehr unterhaltende Geschichte. Hat mir richtig gut gefallen.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Auch Engel können fallen

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Anhand des Covers hatte ich mir die Geschichte ganz anders vorgestellt. Sie spielt in den 70er und frühen 80er Jahren in einer hessischen Kleinstadt und basiert auf die eigene Familiengeschichte der Autorin. ...

Anhand des Covers hatte ich mir die Geschichte ganz anders vorgestellt. Sie spielt in den 70er und frühen 80er Jahren in einer hessischen Kleinstadt und basiert auf die eigene Familiengeschichte der Autorin. Die teilweise kurzen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. An viele Begriffe und Begebenheiten konnte ich mich beim Lesen gut erinnern.
In dieser Welt wachsen sie auf. Minka Tochter des Bürgermeisters und SPD Anhängers und Caro die Tochter des Direktors der ortsansässigen Schokoladenfabrik. Später Claire, ein vietnamesisches Waisenkind, das von Caros Eltern adoptiert wird. Der Leser darf die drei Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenlebens begleiten. Die Mädchen spielen allerdings eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund geht es um Umwelt-und Naturzerstörung, Medikamentenmissbrauch im Kinderheim und Tierversuche. Und das Alles zum Wohle der Allgemeinheit. Auch das damals politische Zeitgeschehen wird hautnah wiedergegeben. Die Protagonisten bleiben dabei teilweise auf der Strecke und es gelang mir nicht, zu irgend einem eine Beziehung aufzubauen. Sie kamen sehr blass rüber. Auch die seitenlangen Passagen Schokoherstellung, Sicherheit Sprungbrett, politische Ansichten, Claires Forschungen u.m. nahmen für mich zu viel Raum ein. Das hätte wesentlich kürzer sein können. Da wäre weniger mehr gewesen.
Auch wenn ich mir mehr von dem Buch versprochen hatte, kann ich es empfehlen. Man sollte nur seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Unsere Umwelt

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In einer Stadt nahe Frankfurt treffen sie sich bevorzugt im nahen Schwimmbad: Minka, Caro und Guy. Ein kühner Sprung vom nagelneuen Duraflex-Hochleistungs-Sprungbrett wird Guy zum Verhängnis.

Währenddessen ...

In einer Stadt nahe Frankfurt treffen sie sich bevorzugt im nahen Schwimmbad: Minka, Caro und Guy. Ein kühner Sprung vom nagelneuen Duraflex-Hochleistungs-Sprungbrett wird Guy zum Verhängnis.

Währenddessen wird das vietnamesische Waisenkind Claire mit noch zwei kleineren Mädchen aus ihrem geschundenen Land ausgeflogen und direkt ins Kinderheim der Stadt gebracht. Ohne Sprachkenntnisse kommen sie an, aber sehr bald erkennt Karin Lavalette, die jeden zweiten Tag die Kinder ärztlich betreut, dass in Claire sehr viel Potential steckt und fördert diese nach Kräften.

Aus der Sicht dreier Mädchen, die anfangs zehn Jahre alt sind, erzählt Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend aus den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Es ist viel passiert in diesen Jahren. Die Industrie konnte ihre Abwässer ungehindert und ungefiltert in die Flüsse leiten, der Umwelt wurde nicht viel Beachtung geschenkt. Die Anfänge der Grünen mit ihrer Frontfrau Petra Kelly, die Anti-Atomkraft-Demos und der Kampf gegen die Flächenversiegelung waren allgegenwärtig. Thematisiert werden Tierversuche in seiner allzu schrecklichen Form und Experimente mit Psychopharmaka, die Forschung diente als Rechtfertigung. Die Ressourcen auf unserem Planeten sind endlich, in diesen Jahren wurde aus dem Vollen geschöpft, die Umwelt stand nicht im Mittelpunkt.

Ja, unser Leben ist kostbar. Es hat sich einiges geändert in Bezug auf Umweltzerstörung und Naturschutz, die Menschenrechte müssen immer noch erkämpft werden und doch ist schon einiges geschehen. Der Weltfrieden ist nur allzu brüchig und es wird sie immer geben – diejenigen, die um ihres eigenen Vorteils willen tricksen und vertuschen.

Das Buch atmet die 70er und 80er Jahre, das Cover mit dem verblassten Foto führt direkt zurück in diese Zeit. Katharina Fuchs hat durch ihre Protagonisten das Gefühl jener Jahre gut vermittelt, anhand der einzelnen Personen war der Focus auf die diversen Themen gelegt. Was mich besonders betroffen gemacht hat, waren die als Vitamine gereichten Neuroleptika an Kindern, die gar nicht wussten, was sie da tagtäglich schlucken. Zehn Jahre begleiten wir Minka, Caro, Claire und ihre Familien, erfahren von ihren politischen Ansichten, in denen die beiden Volksparteien noch ganz vorne waren.

Das Buch hat mich gut unterhalten und mir nochmal vor Augen geführt, dass man nie aufhören darf das anzuprangern, was uns die Lebensgrundlage raubt. Die Lebenswege der so unterschiedlichen Freunde zeichnen ein gutes Bild von damals. Aber – vor allem im mittleren Teil hatte ich das Gefühl, als ob das Geschehen der ganzen Welt erzählt werden müsste. Diese geballte Ladung an geschichtlichem Wissen tut der Story nicht gut. Versöhnt hat mich dann das letzte Drittel, hier steht unsere Geschichte wieder im Vordergrund, gut eingebettet in diese Jahre.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Authentisches Coming-of-Age dreier Mädchen in einer hessischen Kleinstadt in den 1970/80ern

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Der Roman „Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs spielt in den 1970er und 1980er Jahren in Hessen in Mainheim. Der Name ist fiktiv, entspricht aber in der Realität einer ähnlichen Kleinstadt in der ...

Der Roman „Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs spielt in den 1970er und 1980er Jahren in Hessen in Mainheim. Der Name ist fiktiv, entspricht aber in der Realität einer ähnlichen Kleinstadt in der Nähe von Frankfurt am Main. Im Titel spiegelt sich wider wie wertvoll unsere Existenz ist und wie wichtig es daher ist, alles dafür zu tun, damit Menschen, Flora und Fauna so geringen Schaden wie möglich nehmen. Die drei jungen Frauen auf dem Cover versinnbildlichen die drei Protagonistinnen der Geschichte.

Caro und Minka sind zwei der Hauptfiguren. Im Jahr 1972 sind beide zehn Jahre alt und beste Freundinnen. Caro ist die Tochter des Direktors der Schokoladenfabrik vor Ort, während Minkas Vater Bürgermeister von Mainheim ist. Als einer ihrer Klassenkameraden im nahegelegenen Schwimmbad verunglückt wird das Geschehen zu einer gesellschaftspolitischen Angelegenheit, die weitreichende Auswirkungen auf die führenden Kräfte der Kleinstadt und den von ihnen geleiteten Institutionen und Unternehmen hat. Zur gleichen Zeit trifft das vietnamesische Flüchtlingskind Claire im städtischen Kinderheim ein. Sie ist die dritte Protagonistin, genauso alt wie Caro und Minka und wird zu einem späteren Zeitpunkt von Caros Eltern adoptiert.

Die Erzählung trägt autobiographische Züge, denn das Leben der Autorin hat Ähnlichkeiten mit dem von Caro. Dadurch wirkten die Schilderungen auf mich besonders realistisch und ich konnte spüren, wie sehr Katharina Fuchs die von ihr für den Roman gewählten Themen am Herzen liegen, die sie teilweise seit ihrer Jugend beschäftigen wie beispielsweise Umweltverschmutzung und Tierversuche. Des Weiteren thematisiert sie in der Geschichte auch Arzneimittelstudien am Menschen. Was uns heute als verwerflich vorkommt, wurde damals nicht angezweifelt und oft als notwendig für den Fortschritt angesehen. Während die Beschreibungen auf Fakten beruhen, nimmt die Autorin sich die Freiheit einige Ereignisse zeitlich anzupassen, was den Roman noch bewegender gestaltet.

In ihren Beschreibungen vermittelte die Autorin mir als Leserin ein umfassendes Bild der Landschaft im Umfeld von Mainheim sowie als Gegenpol dazu die zunehmende Versiegelung der Kleinstadt durch die Ansiedlung weiterer Industrie und dem durch die steigende Arbeitnehmerzahl bedingten Bau von Wohngebieten. Ohne den technischen Standards von heute konnte man die Windrichtung am wechselnden Geruch erkennen, der in der Luft hing. Der Roman ist geschickt so konstruiert, dass sie im weiteren Verlauf immer dringlicher den Handlungsbedarf der Verantwortlichen aufzeigt. Dazu benötigt die Geschichte eine Anlaufzeit mit einigen Längen bis sie sich entfaltet und sich letztlich die Begebenheiten verschärfen.

In den Kapiteln des Romans stellt Katharina Fuchs unterschiedliche Figuren in den Fokus. Dadurch entsteht ein größeres Meinungsbild zu den verschiedenen Themen als bei einer Beschränkung auf die drei Protagonistinnen möglich wäre, von denen vor allem Minka sich schon früh beginnt politisch zu engagieren. Den Auffassungen der jungen Frauen gegenüber stellt die Autorin althergebrachte Ansichten der älteren Generation. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich die Darstellung als realistisch bestätigen.

Katharina Fuchs hat mit „Unser kostbares Leben“ einen Coming-Of-Age-Roman geschrieben, der authentisch die Jugend und Adoleszenzzeit von drei Mädchen beschreibt, die in einem Umfeld in den 1970er und 1980er Jahren aufwachsen, das geprägt ist von Seilschaften, die im Rahmen des Goodwill für Umweltzerstörung, Tierleid und menschenverachtendes Verhalten sorgen. Gleichzeitig stellt sie das wachsende Aufbegehren in der Bevölkerung gegen die Mangelzustände mit Zusammenschlüssen in Aktionsgruppen und entsprechenden Handlungen dar. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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