Roman. Von der Bestseller-Autorin von "Zwei Handvoll Leben" | SPIEGEL Bestseller-Autorin
Eine Epoche im Umbruch - Die Geschichte zweier Jahrzehnte: Drei Frauen gehen ihren Weg
Im zeitgeschichtlichen Roman »Unser kostbares Leben«erzählt Bestseller-Autorin Katharina Fuchs von ihrer eigenen Kindheit: Drei junge Frauen rebellieren gegen gesellschaftliche Missstände und die Vorstellungen ihrer Eltern.
Deutschland 1972: Wer die kleine Industriestadt bei Westwind durchquert, ist bezaubert von dem süßen Schokoladenduft, der sich wie ein kakaogetränktes Gazetuch über die Siedlungshäuser und Einfamilienvillen legt. Nur an den Ostwindtagen tränen den Mainheimern von den scharfen Chemiedämpfen die Augen, längst ist das Mainwasser umgekippt. Kein Bewohner beschwert sich je, doch dann geschieht Schreckliches - und drei junge Mädchen stellen Fragen, die nicht jedem gefallen.
Nach der Geschichte ihrer Großmütter sowie ihrer Mutter und Tante erzählt Katharina Fuchs nun von ihrer eigenen Kindheit und Jugend in den 70er-und 80er-Jahren.
"Bestsellerautoin Katharina Fuchs geht mit den Lesern auf Zeitreise in eine rebellisch-wilde Jugend der Siebzigerjahre" Hessischer Rundfunk HR4
Die wahre Geschichte ihrer Großmütter hat die Bestseller-Autorin im historischen Roman »Zwei Handvoll Leben« (1914–1953) aufgeschrieben, die ihrer Mutter und Tante in »Neuleben« (50er und 60er Jahre).
Caro und Minka wachsen in den 70er Jahren auf, in einer hessischen Kleinstadt, die geprägt wird von einer dort ansässigen Schokoladenfabrik, deren Chef Caros Vater ist. Minkas Vater dagegen ist der Bürgermeister ...
Caro und Minka wachsen in den 70er Jahren auf, in einer hessischen Kleinstadt, die geprägt wird von einer dort ansässigen Schokoladenfabrik, deren Chef Caros Vater ist. Minkas Vater dagegen ist der Bürgermeister der Stadt und glühender SPD-Anhänger. Eine weitere wichtige Rolle spielt Claire, ein vietnamesisches Waisenmädchen. Die Themen im Buch sind vielfältig, sie reichen von Politik über Umweltschutz bis hin zu Experimenten an Waisenkindern. Eine Inhaltsangabe fällt schwer, grob lässt sich sagen, dass wir die Mädchen beim Aufwachsen begleiten und Zeuge werden von ihrem erwachenden Umweltbewusstsein und dem Interesse für Politik.
Mein Eindruck ist, dass Katharina Fuchs hier etwas zu viel gewollt hat. Es waren etwas zu viele Themen, die unbedingt Platz in diesem Buch finden mussten. Auf mich wirkt das zu gewollt und unausgegoren. Was mich an den vorherigen Büchern der Autorin so fasziniert hat (und was für mich ein gutes Buch ausmacht) ist, dass die Geschichte vor meinen Augen lebendig wurde. Die Geschichten waren so stimmig, die Charaktere so gut gezeichnet, dass ich vollkommen eintauchen konnte. Leider ist mir das bei diesem Buch nicht gelungen. Kritisieren muss ich außerdem, dass ich die Figuren nicht authentisch fand (sie waren für zehnjährige Mädchen einfach viel zu erwachsen), viele Handlungsstränge im Nichts verliefen und dass die Autorin sich oft in Details verliert. Da wird zum Beispiel über eine halbe Seite die Einrichtung einer Küche beschrieben inklusive Freischwinger-Sessel, nur damit ich als Leserin auch wirklich merke, dass das Ganze in den 70er Jahren spielt. Oder die Mutter ist ganz überrascht von der Wirkung des neuen Spülmittels „Pril“. Hier musste ich fast lachen, das grenzte schon fast an Schleichwerbung.
Fazit: Leider konnte an das Buch nicht an die großartigen anderen Bücher der Autorin anschließen, ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe 2,5 Sterne, aufgerundet auf drei.
Dieser Roman beginnt im Jahr 1972 in Mainheim. Wir lernen dabei die Freundinnen Minka und Caro kennen, ihren Klassenkameraden Guy und das vietnamesische Waisenkind Claire. Doch in dem kleinen Ort geschehen ...
Dieser Roman beginnt im Jahr 1972 in Mainheim. Wir lernen dabei die Freundinnen Minka und Caro kennen, ihren Klassenkameraden Guy und das vietnamesische Waisenkind Claire. Doch in dem kleinen Ort geschehen Dinge, die nicht in Ordnung sind.
Ich habe auch die anderen Bücher der Autorin Katharina Fuchs gelesen, die mir gut gefallen haben. Doch dieses Mal schafft es die Autorin nicht, mich zu packen. Ich fand, dass die Geschichte mit Themen überfrachtet war. Hinzu kamen die häufig wechselnden Perspektiven, die es mir nicht leicht gemacht haben. Der Schreibstil ist detailliert, fast schon ausschweifend.
Die Freunde wachsen in einem kleinen Ort auf, wo eine Chemiefabrik Arbeitsplätze schafft, aber auch das Wasser im Fluss verschmutzt und wo Tierversuche durchgeführt werden. Aber auch im Kinderheim, in dem Claire zunächst unterkommt, werden Medikamente an Kindern ausprobiert. Die Mädchen freunden sich an und wollen etwas gegen das alles unternehmen. Dieses Engagement hat mir einerseits gefallen, aber ich fand es nicht so realistisch, dass sie in jener Zeit in dem Alter überhaupt so wussten, was vor sich geht, denn ich kann mich noch gut erinnern, wie es damals so war.
Zu den Protagonistinnen konnte ich keine richtige Nähe aufbauen. Für mich blieben sie recht farblos und ihre Geschichten, verliefen auch größtenteils nebeneinander her.
Es ist eigentlich ganz interessant, in die Vergangenheit einzutauchen und sich zu erinnern, doch dieses Mal hat mich die Autorin nicht packen können
"Unser kostbares Leben" spielt in der Kindheit und Jugend dreier Mädchen in den 70ern und 80ern in Mainheim, die deutlich von Politik, gesellschaftlichen Missständen und Umweltproblematiken gerpägt wurden. ...
"Unser kostbares Leben" spielt in der Kindheit und Jugend dreier Mädchen in den 70ern und 80ern in Mainheim, die deutlich von Politik, gesellschaftlichen Missständen und Umweltproblematiken gerpägt wurden. Ausgangspunkt des Buches ist das Schwimmbad-Unglück des vietnamesischen Klassenkameraden Guys zum Beginn der Schwimmbadsaison. Das ist auch der Tag, an dem Claire, ein vietnamesisches Waisenkind, in das Kinderheim kommt und dort verheerende Erfahrungen machen muss.
Die drei weiblichen Hauptfiguren sind Minka, Caro und Claire, die im Roman auf dem Weg des Erwachsenwerdens und der politischen Verstrickungen ihrer Väter begleitet werden. Während Minka die Tochter des Bürgermeisters und SPD-Anhängers ist, wurde Caro sehr christlich geprägt. Ihrem Vater gehört die Schokoladenfabrik und er wählt CDU.
Die familiären Unterschiede werden gerade in der Beziehung zwischen Minka und Caro bzw. in ihren Ansichten übereinander und dem Umgang miteinander deutlich. Beide sind vor allem durch Politik geprägt, was mich in ihrem Alter von zehn Jahren in der Intensität schon erstaunt hat.
Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, wodurch eigentlich eine Bindung und schwarfe Konturen der Figuren gezeichent werden. Diese Wirkung setzte bei mir allerdings nicht ein, denn bis zum Schluss hatte ich keine konkrete Vorstellung und eine große Distanz gerade zu den drei Mädchen. Katharina Fuchs hat die Entwicklungen an reale politische und gesellschaftliche Ereignisse gebunden und einen tiefen Einblick in die damalige Bundes- und Kommunalpolitik gewährt. Jedoch waren mir gerade diese Fäden zu ausführlich, zu detailliert und im Gesamten - bezogen auf den Romanumfang und die Figurenhandlung und -entwicklung - zu ausschweifend und kleinschrittig geschildert. Ich habe bisher noch kein Buch von Katharina Fuchs gelesen, aber kann mir vorstellen, dass hier Leser*innen auf die Kosten kommen, die gern ausführliche Fakten der damaligen Zeit lesen und weniger Wert auf Nähe und emotionale Verbindung zu Figuren legen.
Dies ist nun mein viertes Buch der Autorin. Alle ihre Vorgänger waren absolute Highlights für mich und alle drei haben sogar den "Lieblingsbuch-Status" von mir bekommen. Dies ist nun leider bei "Unser ...
Dies ist nun mein viertes Buch der Autorin. Alle ihre Vorgänger waren absolute Highlights für mich und alle drei haben sogar den "Lieblingsbuch-Status" von mir bekommen. Dies ist nun leider bei "Unser kostbares Leben" ganz anders.
Wo fange ich an? Schon der Einstieg gelang mir nicht so besonders, obwohl ich mich gerade auf die Siebziger Jahre gefreut habe, die ich selbst als (Klein)kind erlebt habe.
Katharina Fuchs hat in ihrem neuen Roman jede Menge Figuren in ihre Geschichte gebracht. Eine Namensliste am Anfang des Buches wäre sehr hilfreich gewesen.
Wir lernen zuallererst die beiden Freundinnen Minka und Caro, die Nachbarskinder sind, kennen. Minka ist die Tochter des Bürgermeisters der Stadt, der fanatischer SPD-Anhänger ist. Caro kommt hingegen aus einem sehr christlichen Haus. Ihr Vater ist Besitzer und Chef der Cassada Schokoladenfabrik und CDU Wähler. Caro hat vier weitere Geschwister und der Glaube spielt in der Familie Stern eine sehr große Rolle.
Die beiden Mädchen wachsen in der aufwärtsstrebenden Industriestadt Mainheim bei Frankfurt auf, in der die Schokoladenfabrik und die Pharmaindustrie der Ruberus AG die wichtigsten Arbeitgeber sind. Auch ein Kinderheim spielt eine große Rolle, das für einige vietnamesische Flüchtlinge zur neuen Heimat wird. Eine davon ist Claire. Sie reist am selben Tag an, als Guy, der vietnamesische Klassenkamerad von Minka und Caro, im Schwimmbad verunglückt. Beide Mädchen sind vor Ort, als das Unglück passiert. Ab diesen Zeitpunkt ändert sich das Leben der beiden Freundinnen. Claire kommt in der Zwichenzeit im Kinderheim unter, wo sich ihr eine ganz neue Welt erschließt. Doch nicht alle Menschen des Heimes meinen es gut mit den Kindern...
Im Vergleich zu den anderen Romanen der Autorin konnte ich kein so gutes Verhältnis zu den Figuren aufbauen. Immer wieder verwechselte ich Minka und Caros Familie und beide Mädchen blieben mir irgendwie fremd - eine mehr, eine weniger. Gefallen hat mir das wachsende Umweltbewusstsein der jungen Frauen. Sie wollen, im Gegensatz zu ihren Vätern, gegen die bereits horrenden Umweltsünden ankämpfen und sich gegen die Umweltzerstörung einsetzten. Demonstrationen und die neue grüne Partei sind für beide Frauen eine passende Plattform. Minka schließt sich sogar einer Kommune an.
Als drittes Mädchen kommt Claire hinzu, deren Schicksal mich erschüttert hat. Trotzdem fand ich aber auch zu ihr keinen richtigen Bezug, was ich sehr schade finde.
Am meisten gestört hat mich die viel zu detaillierte Erzählung. Für mich als Österreicherin war es viel zu viel deutsche Politik, die sehr ausführlich beschrieben wurde. Es ging um Wahlkämpfe und Programme, die mich als Nicht-Deutsche überhaupt nicht in dieser Komplexität interessierten. Viel interessanter fand ich hingegen das erwachende Umweltbewusstsein der damaligen Jugend und die Aufdeckung der Tierversuchsanstalt in der Stadt. Hier hatte ich die Befürchtung, dass ich wegen zu vielen und genauen Beschreibungen das Buch abbrechen muss. Ich kann zwar blutige und grausame Thriller ohne mit der Wimper zu zucken lesen, aber ich vertrage kein Tierleid! Die Erzählung hielt sich aber soweit in Grenzen, die ich gerade noch akzeptieren konnte. Zusätzlich kamen noch die Ereignisse im Waisenhaus hinzu, die mich erschütterten.
Der Roman beginnt im Jahr 1972 und endet 1983. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Caro, Minka, ihren Eltern und anderen Personen beschrieben. Pro Kapitel wechselt die Erzählperspektive.
Katharina Fuchs hat meiner Meinung nach in ihrem neuen Roman zu viele Themen aufgegriffen und diese sehr detailliert erzählt. Mir wurde es zu viel, vorallem beim politischen Hick-Hack zwischen SPD und CDU. Auch die medizinischen Erkläreungen waren oftmals ermüdend. Eine Seite fiel mir da besonders ins Auge, die fast nur aus Fakten mit Daten bestand, die mehr einem Wikipedia Eintrag entsprach. Für mich erinnerte auf vielen Seiten dieses Buches nichts an die emotioanle und fesselnde Schreibweise der Autorin, die ich aus ihren anderen Romanen kenne. Trotz der tollen Thematiken rund um Umweltsünden und der Entstehung wachsenden Umweltbewusstseins, hätten der Geschichte mindestens 200 Seiten weniger gut getan.
Fazit:
Der neue Roman von Katharina Fuchs hat mich diesmal leider nicht richtig abholen können. Es liegt sicherlich auch daran, dass ich als Österreicherin mit den vielen politischen Themen rund um die CDU und der SPD nichts anfangen konnte. Die Politik spielt im Roman aber eine sehr große Rolle und es wird ausführlichst darüber berichtet. Meiner Meinung nach hat die Autorin aber auch neben der Politik zu viele Themen aufgegriffen. Zusätzlich haben es mir die Menge an Figuren sehr schwer gemacht, emotionalen Bezug zu den drei Protagonistinnen herzustellen. Die Themen betreffend Umwelt und Tierversuche, sowie den Medikamentenmissbrauch fand ich hingegen spannend. Deswegen vergebe ich noch 3 Sterne und hoffe das nächste Buch der Autorin wird wieder ein Highlight für mich....
„Unser kostbares Leben“ ist ein sechshundert Seiten starker Roman, der das Lebensgefühl der 1970er und den aufkommenden Umweltschutz thematisiert. Zwar ist es ein fiktiver Roman, dennoch steckt ...
Meinung
„Unser kostbares Leben“ ist ein sechshundert Seiten starker Roman, der das Lebensgefühl der 1970er und den aufkommenden Umweltschutz thematisiert. Zwar ist es ein fiktiver Roman, dennoch steckt einiges an autobiografischen Erlebnissen der Autorin in dem Buch. Was wohl auch der Grund ist, warum sie so sehr ins Detail geht. Für den außenstehenden Leser ist es allerdings zu viel an Themen, zu viel an Figuren und eben auch zu viel an Details.
In der Erzählung gibt es Handlungen und auch Charaktere, welche für die Geschichte weder wesentlich sind noch diese in irgendeiner Weise voranbringen. Manche Handlungsstränge wirken auf mich zu konstruiert, andere wiederum werden nur oberflächlich behandelt, obwohl sie aus meiner Sicht bedeutsam sind. Der Roman verliert sich zu sehr in seiner Themenfülle, dabei wird viel Potential verschenkt. Der Geschichte hätte eine Fokussierung sowohl auf ein Thema als auch auf die Charaktere gut getan. Dadurch hätte Spannung aufgebaut und gehalten werden können. So erfährt die Erzählung immer wieder Brüche, besonders an Stellen, an denen es wirklich interessant und spannend ist. Aufgrund der zahlreichen Themen und der vielen, teils unwichtigen Figuren, wird der Roman weder einer Sache noch den maßgeblichen Charakteren gerecht.
Die sechshundert Seiten teilen sich in drei Abschnitte, mit jeweiligen Kapiteln. Die drei Abschnitte spielen in den Jahren 1972, 1976 und 1980. Die Autorin besticht, wie auch in ihren vorherigen Romanen, durch einen ganz wunderbaren Erzählstil. Doch verliert sie in diesem Roman das Wesentliche aus dem Blick und schweift detailreich aus, sodass mich ihre Geschichte nicht packen konnte. Mich hat das Lesen angestrengt und ich gebe zu, dass ich einige Passagen der Einfachheit halber quer gelesen und dabei auch nichts wichtiges verpasst habe. Von dem Roman bleibt mir wahrscheinlich kaum etwas in Erinnerung, denn ich habe auch zu den drei Mädchen, den Hauptfiguren, keinerlei Bindung geknüpft. Sie haben mich emotional nicht berühren können.
Fazit
Dem Roman fehlt der Fokus auf das Wesentliche. Die Erzählung verzettelt sich sowohl in unterschiedlichen Themenfelder als auch in der Vielzahl ihrer Figuren und verschenkt hierdurch enormes Potential, um ein wirklich interessanter und packender Roman zu sein.